Bei Etappe 15 von Zell nach Neef wird man gleich am Anfang mit einer ordentlichen Dosis Steigung versorgt. Hinter ein paar Häusern geht es links den Berg hoch und man bekommt gleich ein paar kernige Warnschilder serviert. Steil! Trittsicher! usw. muss man alles sein. Denn jetzt kommt unsere erste Klettereinlage, die aber aufgrund der zahlreich in den Fels gehauenen Stifte und Krampen ziemlich harmlos ist. Es gibt sogar einen seniorengerechten Umgehungspfad, auf dem meine Wanderpartnerin mich vollkommen abhängte. Ich also die Stifte hinauf, am Ende kommt sogar noch eine Leiter wie im Schwimmbad, alles halb so wild. Es macht aber tüchtig Spaß, so dass man fast viel zu schnell oben am Collis-Turm ankommt. Wieder eine herrliche Aussicht, man kann sich fast daran gewöhnen! Diese als "anstrengend" ausgeflaggte Etappe von 19,5 km flacht danach sprichwörtlich etwas ab und liefert im weiteren Verlauf noch zwei Komplettanstiege, so dass man am Ende auf rund 600 Höhenmeter kommt. Der erste ist gleich in Merl, ein kleiner Weinort. Rechts geht es hinauf mit einer wieder etwas unmotiviert übertriebenen Steigung. Dann schwenkt der Weg weit nach Osten in den Wald hinein, so dass man überhaupt nicht mitbekommt, wie Bullay in der Höhe passiert wird. Immer wieder kommt man auf offene Felder, so dass es auch ohne Moselausblicke eine landschaftlich wunderbare Etappe ist. Gegenüber von Sankt Aldegund erreicht der Weg wieder die Mosel und man sieht bereits das Etappenziel Neef vor sich liegen. Die Fußlahmen können hier abkürzen und einfach direkt in den Ort hinuntergehen. Der Steig steigt zum letzten Mal voll an und umkreist den Ort auf der Höhe bis zu einem Aussichtspunkt, an dem man wieder in Gratlage linkerhand Neef und rechts hinunter auf Eller schauen kann, das Etappenziel Nr. 16. Direkt unter den Füßen eine der steilsten Weinlagen an der Mosel: Der Neefer Frauenberg. Ich habe nicht kapiert, wie man dort stehen kann, Reben schneiden und Wein lesen. Ist mir ein Rätsel geblieben, zumal der Hang komplett von losem Geröll bedeckt ist. Macht aber nichts, lecker schmeckt, was von dort kommt. Das haben wir am späteren Nachmittag bei Sabine und Axel im kleinen Weinhotel probiert. Sehr angenehme Atmosphäre, eine große Empfehlung von mir. So spät war der Nachmittag eigentlich noch gar nicht, die Strecke lässt sich relativ problemlos bewältigen. :-)