Nicht ganz dicht…

Ich finde es immer wieder hochinteressant, wie man einen Riesen-Respekt hat vor Dingen, von denen man keine Ahnung hat. Sieht man dann einmal, wie es gemacht wird oder tut es selbst ist das Gefühl sofort verschwunden. Der Respekt ist noch da, klar, aber man kann die Lage einigermaßen einschätzen. So ein Erlebnis hatte ich heute, als ein befreundeter Zimmermann bei uns zu Besuch war und auf unserer großen Dachfläche 4 kleine undichte Stellen repariert hat. Da denkste Mensch, man braucht ein Gerüst oder mindestens einen Steiger aber nein, defür nicht. Alles was nötig ist: Ein Hammer, ein paar Schrauben, eine Tauchsäge am besten als Aufsatz auf so ein Akku-Gerät und ordentlich Kraft in den Fingern. Und dann geht das schön von innen. Natürlich nur, wenn der Dachboden nicht ausgebaut ist und 20cm Isolationsmaterial dazwischen.

Dann drückt man mittig gegen den Startziegel, nicht zuviel, gerade so, dass er nach oben rausgezogen werden kann. Dann der daneben, dann der darunter. Je mehr weg sind, desto einfacher geht es. Dann sägt man die Dachlatten einfach in der Mitte zwischen zwei Trägern auf und zwar so, dass man die Dinger nachher wieder mit ein paar Schrauben fixieren kann. Also recht weit außen. Bei uns reicht es, wenn zwei Latten weg sind, um eine Öffnung zu schaffen durch die man "Aussteigen" kann, bzw. die ausreicht, um den Schaden überhaupt begutachten zu können. In zwei Fällen hat eine Reinigung der Blechrinnen gereicht, einmal einen Ziegel getauscht und einmal haben wir die Ursache nicht wirklich finden können. Aber was irre ist: Wie schnell das geht, wenn man weiß was man tut. Eine absolut sichere Hand im Umgang mit den Ziegeln ist natürlich notwendig. Wir sind ja in der Fußgängerzone. Zur Beruhigung ist noch der Schneefänger unten dran, aber bei meiner Nachbarin hat der auch nichts mehr geholfen. Das ist ein Ziegel (allerdings ohne Außeneinwirkung) direkt auf dem Pflaster eingeschlagen. Also, nicht wackeln und vor allem die Neigung nicht zu stark machen. Der wirklich kritische Moment kommt dann, wenn man den letzten wieder einsetzt. Da kann man nämlich nicht mehr von außen drumgreifen und muss hoffen, dass es nicht zu sehr spannt, bzw. mit ganz leichten Hammerschlägen das Ganze zurechtrütteln. Hier ist die erfahrene Hand des Künstlers gefragt.
Es war ein hochinteressanter Vormittag.

Mast und Schotbruch

Quelle: Havariekommando

Wenn es einem mal nicht so toll geht hilft es immer, Berichte über Situationen zu lesen, die noch schlimmer sind... ;-)
Ich verfolge berufsbedingt nebenher die aktuellen Meldungen aus der Seeschifffahrt. Und ich kann euch sagen, die sind mal überhaupt nicht gut ins Neue Jahr gestartet. Kostprobe?

  • An Silvester meldet die Sincerity Ace, ein Car Carrier mit ca. 6.000 Fahrzeugen an Bord unterwegs von Japan nach Honolulu ein "significant"es Feuer. Nach Stunden kann es nicht unter Kontrolle gebracht werden, das Schiff wird evakuiert. 4 Vermisste, 17 Crewmitglieder werden von anderen Frachtern aufgenommen. Das Schiff treibt seither verlassen durch den Pazifik.
  • Am 1. Januar verliert die MSC Zoe in der südlichen Nordsee in schwerer See über 270(!) Container, darunter einige mit Gefahrgut. Die meisten wurden inzwischen in 20m Tiefe auf dem Meeresboden geortet. Treibende Container sind eine extrem hohe Gefahr für die Schifffahrt.
  • Am 3. Januar begann ein Containerbrand auf der Yantian Express im Nordatlantik. Nach 3 Tagen ist das Feuer immer noch nicht unter Kontrolle. Das Schiff wurde evakuiert und treibt seither brennend dahin.
  • Am 7. Januar sinkt der Kohlenfrachter Volgo Balt 214 in schwerer See vor der türkischen Küste. 2 Tote.
  • Heute am 8. Januar geriet der Tanker Aulac Fortune in Hong Kong in Brand. Mehrere Explosionen an Bord. 1 Toter, 2 Vermisste.
  • [Update] Am 14. Januar fährt vor Indonesien ein Tanker mitten in den vor Anker liegenden Kabelleger Star Centurion rein, der kurze Zeit später kentert. Keine Personenschäden.

Und ihr dachtet, ihr hättet einen schlechten Tag!

Quelle: Havariekommando

[Edit: 2.Feb.]: diese etwas ungewöhnliche Häufung blieb anscheinend nicht ganz unentdeckt..
Und es geht weiter. Beim Ausparken in Olbia (waren wir auch schon) streifen sich zwei Fähren. Starker Seitenwind und wahrscheinlich wäre ein zweiter Schlepper nicht verkehrt gewesen.

Waldkirmes


Über die Jahre im Wald bei Bad Wildbad unterwegs gewesen. Hier kann man einmal beobachten, wie eine Gemeinde ein Waldstück touristisch maximal bespielt. Es gibt Attraktionen in konzentrierter Form - in einem eher unspektakulären Teil des Nordschwarzwalds. Aus einem dunkel, im tiefen Tal gelegenen Ort (mit zugegebenermaßen interessanten Gebäuden und interessanter Schienenführung) führt eine Standseilbahn zum ca. 300m höher gelegenen Aussichtspunkt am Westhang des Tals, das in Nord-Südrichtung führt. Man kann aber auch auf dem großen Bezahlparkplatz (7€ Tagesgebühr) parken. Neben Einkehrmöglichkeit gibt es dort einen Bikepark samt diverser Downhill-Trails, den (sehenswerten) Baumwipfelpfad, Langlauf und eine kurze Abfahrt samt Skilift und diverse Einkehrmöglichkeiten. Das nicht mehr ganz Neueste ist jetzt die Wildline (German, anyone?), eine Fußgängerbrücke, die über einen Hangabschnitt führt von dem man eine gute Aussicht ins Tal genießen kann (9€ hin- und zurück). Das Spannende ist außer der Aussicht ein gewisser Nervenkitzel, da die Brücke einen Gitterboden hat, von dem aus man den 60m tiefer gelegenen Waldboden sehr gut erkennen kann. Dazu gerät das gesamte Bauwerk in gute Quer- und leichte Längsschwingungen. Vor allem, wenn man nicht allein dort ist, was fast ausgeschlossen ist und heitere Mitmenschen den Effekt mutwillig verstärken ;-)

Als Kritikpunkte könnte man anführen, dass die Brücke aus Verkehrssicht keinen Zweck erfüllt (man spart überhaupt keinen Weg ein) und die Aussicht zwar gut ist, aber dann doch deutlich z.B. hinter dem Turm des Baumwipfelpfads zurückbleibt. Ist die Überquerung geglückt kann man tatsächlich ein paar Kilometer wandern, um schließlich das berühmte und empfehlenswerte Ausflugslokal Grünhütte zur erreichen. Natürlich über einen "Märchenpfad" mit allerlei Installationen. Selbstredend ist die Deckung durch die Rauten des Schwarzwaldsvereins flächendeckend, Verlaufen ausgeschlossen. An Ziel muss man sich anstellen, um zwischen Horden von Spaziergängern und Wanderern noch einen Blaubeerpfannkuchen zu ergattern. Oder eine deftige Linsensuppe. Aber all das ist recht preiswert und gut. Die ganze Aktion lässt sich mehr oder weniger ohne Bewältigung von Höhenmetern durchführen, so dass auch problemlos kleine Kinder und Oma & Opa mitkommen können.
Zurück bleibt die Erkenntnis, dass man diesen Besuch unbedingt machen kann, solang man es noch nicht gesehen hat. Ich persönlich bin der Meinung, dass der Wald auch ohne die ganzen Effekte schön genug ist.

Bunte Bilder

Wie man vielleicht hier schon gelesen hat liebe ich Filme, die in der Ausstattung schwelgen. Je bunter und abgedrehter, desto besser. Da kann ich durchaus auch großzügig über Handlungsschwächen hinwegsehen. Damit meine ich jetzt aber nicht die 87.Folge eines dieser Superhelden. Nein. Ich meine Filme wie das 5. Element, Riddick Chronicles, Valerian oder Ready Player One.
In diesem Zusammenhang habe ich neulich das neueste Peter Jackson Machwerk gesehen, "Mortal Engines". Nach Spiegel Online Verriss (immer ein gutes Zeichen!) und dem Trailer war mir klar, da muss ich hin. Dafür konnte ich auch meine Tochter überzeugen, die aus unerfindlichen Gründen genau solche Filme auch gut findet. Und ich war hin und weg! Stell dir eine Verfolgungsjagd vor in einer Stadt, die gerade von riesigen Sägeblättern zerteilt wird. Diese Stadt befindet sich in einer anderen, die auf riesigen Rädern durch die Prärie rollt. Und das auch noch im Steampunk-Style. UN_FASS_BAR_GEIL. Und schräg. Am Ende.. ne das ist jetzt egal. Ein paar vereinzelt gute Schauspieler sind auch dabei und es wird keine Sekunde langweilig. Immer gibt es ein paar kleine Details zu entdecken. Hingehen, läuft wahrscheinlich nicht mehr lang.
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Und als Bonus noch ein anderen Film, der völlig an mir vorbeiging und inzwischen auf Netflix zu sehen ist: Grand Budapest Hotel. Empfehlung! Erinnert ein bisschen an "A series of unfortunate events", hat aber irgendwie viel mehr Seele. Und ein völlig verrückte Cast!
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Ausdruck verschoben: Kyocera FS-1020D

Wenn man alte Hardware hat die nur selten genutzt wird, altert diese trotzdem weiter vor sich hin. Bei mir ist das unter anderem ein Drucker, den ich nur wenige Male im Monat verwende. Seit einiger Zeit hatte ich dabei den Effekt, dass das Druckbild nach oben verrutscht war, der Druck begann quasi schon 0,5cm von der Oberseite des Blattes her. Das ist blöd, wenn z.B. die Adresse im Fensterumschlag auch sichtbar sein soll ;-)
In diesem Forum habe ich dafür die Lösung gefunden, die ich hier frecherweise nochmal zitieren möchte:

Die obere Abdeckung abnehmen:
Tonerklappe oben öffnen, zwei Schrauben werden sichtbar (Scharniere links, rechts). Diese entfernen, dann obere Abdeckung nach oben hinten wegnehmen.
Die rechte Seitenklappe entfernen:
An der Rückseite die zugehörige Rändelschraube abnehmen, dann Seitenklappe entfernen. Nun ist die Leiterplatte sichtbar.
Die rechte Abdeckung entfernen:
Mit Gefühl oder Schlitzschraubendreher die Haltenasen der Abdeckung sanft lösen. Ich habe die vorderen, dann die oberen, anschließend die hinteren Nasen entfernt und dann die Abdeckung nach oben rechts weggenommen. Dann wird eine weitere Leiterplatte mit vielen Kabeln sichtbar.
Diese Leiterplatte lösen:
Drei Schrauben entfernen. Nun liegt die Abdeckung über den Spulen (hellgrauer Kunststoff) frei.
Die Abdeckung über den Spulen entfernen:
Kabel aus den drei Kabelhaltern lösen.
Eine Schraube lösen.
Nun kann die Abdeckung abgenommen werden und die drei Spulen liegen frei.
Für jede Spule: Stecker vom Kabel von der Leiterplatte abziehen, dann eine Schraube an der Spule lösen. Zwischen Metallplatte und Spule klebt ein Schaumstoff - das ist das Problem.

Man kann da jetzt irgendetwas anderes wie Isolierband dazwischen kleben, ich habe lediglich so gut es ging das ganze Schaumstoffzeugs entfernt. Dann klackert es zwar aber es ist sichergestellt, dass die Platten nicht hängenbleiben.

Zum Zerlegen ist die Anleitung sehr hilfreich, ich habe noch zwei Bilder gemacht, damit man sich das besser vorstellen kann. Die Spulen natürlich zum Reinigen auch ausbauen.

Hier sieht man welche Abdeckung gemeint ist. Die Platine muss nicht ausgebaut, sondern nur durch das Entfernen der drei Schrauben gelockert werden. Hier sind die Kabel schon aus den Kabelhaltern entfernt worden.

Die Lage der drei Spulen, die dritte ist hinter der Platine. Kommt man aber auch gut heran, da die Kabellängen sehr großzügig sind.

Save the Baden-Württemberg!

Ich bin vor kurzem auf einen absolut sehenswerten SWR-Filmbeitrag aufmerksam gemacht worden. Der Link geht in die Mediathek, zum Anschauen. Am besten jetzt gleich machen, nach der Lektüre. Man muss etwas Zeit mitbringen. Es geht um den Klimawandel und zwar ganz konkret direkt hier in unserem Bundesland. In diesem Jahr waren die Auswirkungen selbst für die hartnäckigsten Vogel-Sträuße unter meinen Mitmenschen kaum noch zu übersehen. Vertrocknete, bockelharte Erde, monatelang kein Regen und überall abgestorbene Pflanzen. Auf dem "Stückle" selbst ging nicht mehr viel. Die Bäume kamen irgendwie trotzdem noch an etwas Wasser heran. Aber die Äpfel blieben sehr klein. Gottseidank mochte man fast sagen, sonst wären die Äste alle abgebrochen.
In dem Beitrag werden noch sehr viel mehr Faktoren und Zusammenhänge beleuchtet, die aufwendig recherchiert worden sind. Es geht um Verdrängung von Arten, die Wasserversorgung und ganz dramatisch um den Grundwasserspiegel im Allgemeinen. Ganz pessimistisch bleibt das Ganze nicht, es werden ein paar Projekte gezeigt die versuchen, dagegen anzukämpfen. Aber es wirkt im Vergleich zum Ausmaß des Gesamtproblems doch recht putzig.
Wir werden nicht drumherum kommen, den Energieverbrauch sofort drastisch zu reduzieren damit die Kohlekraftwerke stillgelegt werden können. Dazu muss kommen dass praktisch die gesamte Verbrennung fossiler Brennstoffe jetzt aufhören muss. Irre, wenn man darüber nachdenkt. Selbst wenn das in irgendeiner Form durchsetzbar wäre, wäre es immer noch zu spät.
Und wir müssen es endlich in unsere Köpfe kriegen. Die Großeltern haben es ins Internet geschafft, dann geht das doch auch, oder?

Kennt ihr den?
Jeder darf machen was er will, so lange er niemandem schadet und dabei seine Hose zu lässt.
Aber kann das so bleiben? Ich vermute, die CO2 Gutscheine müssen auch irgendwann für einzelne Individuen kommen. Dann hast du im Jahr sagen wir 100 Punkte, die kannst du entweder für 100qm bei 22°C durch-den-Winter-heizen verbrauchen, oder für ein SUV mit 15.000 Freikilometern oder für eine USA-Flugreise. Klingt zunächst dystopisch, ist aber wieder ein passender Anreiz für den menschlichen Erfindungsgeist. Wir müssen uns einfach endlich zusammenreißen!

Halte du, ich hab’s sicher

Am Wochenende beim Ausbau des Vans meiner Freunde Andreas und Linda geholfen. Ich bin immer wieder erstaunt, welche Arbeit sich die Leute machen ;-). Aber gut, man tauscht Zeit gegen Geld. Und das Ergebnis ist dann mit allen Stärken und Schwächen wohlbekannt und genau so wie man es will. Kompromiss(loser). Sehr schön finde ich so ein Projekt gemeinschaftlich zu bearbeiten. Mir selbst fällt es immer sehr schwer, mich über die erste Hürde hinweg zu motivieren. Dann lasse ich gerne mal alles (für später) liegen. Es ist klar, dass ich dann selten den Schwung habe, das Ganze wieder fortzuführen. Man beginnt ja dann an der Hürde. Aber so mit mehreren.. dann hat der andere vielleicht eine Idee oder schiebt das Ganze wenigstens von der Motivation her weiter. (hier, iss noch eine Schokokugel..) Und wegen irgendetwas die Arbeit einzustellen, das geht dann mal gar nicht.

Die Kiste selbst ist absolut riesig, aber die beiden meinen es ernst. Und der Hund ist nun auch dabei und muss irgendwo untergebracht werden. Mir selbst wäre der Formfaktor zu groß, da das Teil praktisch keine regulären Kfz-Parkplätze nutzen kann. Und mit 2,80m Höhe bleibt der Zugang zu Tiefgaragen ein Traum. Innen bekommt man dafür einen brauchbaren Aufenthaltsbereich und genügend Stauraum. Zwei Dachfenster und ein Lüfter sind bereits eingebaut und auch die Seitenwände erhalten noch Fenster. Sindse drin, könnense rausschauen. ;-)

Ich bin jedenfalls auf das Endergebnis sehr gespannt und natürlich auch auf den ersten Besuch... :)

Dieser Boden, "glatt wie'n Popo-Arsch", gell? ;-)

Ocean Cleanup

Aus der Reihe wundersame Dinge im Pazifik kommt hier gleich noch eine bemerkenswerte Meldung. Es geht um das passive "Ocean Cleanup System", das allein durch physikalische Effekte in der Lage ist, im Meer treibende Plastikpartikel einzusammeln. Ab und zu muss ein Schiff vorbeikommen, den gesammelten Müll aufnehmen und woanders verklappen artgerecht recyceln. Wie das System funktioniert sieht man sehr gut im Video:

Cui bono? ist natürlich die Frage, wenn Maersk mit an Bord ist aber man kann doch auch mal optimistisch sein. Irgendwie muss man damit doch mal anfangen. Noch besser wäre es natürlich, wenn der ganze Scheiß nicht erst im Meer landet, aber das Problem ist natürlich wesentlich komplexer. Wenn genügend dieser Systeme im Einsatz sind, soll der große Plastikwirbel innerhalb von 5 Jahren halb abgearbeitet sein. Immerhin!

Umweltschutz im Pazifik

Heute eine ganz merkwürdige Meldung: Aus dem schweren Kreuzer "Prinz Eugen" soll das Öl abgepumpt werden. Was hat es damit auf sich? Und was ist das für ein Schiff? Es war das einzige mehr oder weniger unkaputtbare Schiff der deutschen Kriegsmarine. Gebaut in den 30er Jahren war es dabei, als die "Bismarck" unterging, fuhr ungetroffen neben "Scharnhorst" und "Gneisenau" durch den Ärmelkanal und war bis zum Ende des Krieges in der Ostsee im Einsatz. Nach dem Krieg ging das Schiff an die Amerikaner, die alles wesentliche ausbauten, untersuchten und schließlich zum Bikini-Atoll fuhren. Dort überstand der Rumpf 2 Test-Atombombenabwürfe unbeschadet, wurde jedoch stark verstrahlt. Danach wurde das Schiff zum Kwajalein-Atoll geschleppt, wo es wegen langsam eindringendem Wasser irgendwann so viel Schlagseite bekam, dass es kenterte (Februar 1946). Seither liegt es dort direkt vor dem Strand und hat angeblich noch über 1000 Tonnen Bunker an Bord. Viel! Um mit dem Umweltproblem nichts mehr zu tun zu haben?, hatten die Amerikaner das Schiff zwischenzeitlich den Marshall-Inseln verschenkt. Schlau. Aber jetzt helfen sie bei der Bergung. Strahlen soll es angeblich nicht mehr. Das wird noch interessant..

Da liegt er.

Ergänzung (14.11.18): Operation erfolgreich abgeschlossen! Erfreulich, wenn mal etwas zufriedenstellend klappt.

Westweg Etappe 11: Kandern – Basel

Der einvernehmliche Tenor scheint zu sein, dass diese letzte Etappe eigentlich unnötig ist und mit dem Weg nichts zu tun hat - außer dass am Ende ein "großes" Ziel erreicht wird. Damit kann dann jeder verstehen, wo man lang gelaufen ist. Besser als "Ähm, wir sind von Dobel nach Kandern gelaufen." "Hä?! Wo soll das sein?". "Pforzheim-Basel" klingt dann einfach besser. Das ist zwar kein "München - Venedig", aber immerhin ;-)
Ich sehe es positiv, mal schauen, was der Weg bietet. Frühstück ab 7, praktisch, wenn man nicht lang schläft. Ich treffe weitere Westwegler im Frühstücksraum, einer reist sogar direkt von dort ab. Irgendwann stehe ich, angenehm gefüllt, auf der Straße, es ist bedeckt, aber regnet nicht mehr. Im Ort finde ich die Markierung schnell wieder, praktisch an jedem Haus klebt eine rote Raute. Doch an der entscheidenden Stelle sind sie auf einmal weg. Wie jetzt. Praktisch, dass ich den alten Wanderführer noch in der Tasche habe. Damit finde ich einen kleinen Durchlass zwischen zwei Häusern, überquere Bahngleise und lande auf einem sehr schmalen Wanderpfad. Nach kurzer Zeit erreicht man die "Wolfsschlucht", Felsformationen mit Grillmöglichkeit. Da man vor kurzem noch auf einem hohen Berg stand, kommt es mir irgendwie etwas klein-pupsig vor. Aber hey, der Weg ist abwechslungsreich. Durch die viel dichtere Besiedlung muss man natürlich auf dieser Etappe viele Ortschaften durchqueren. Das ist anfänglich bei den kleinen Bauerndörfern auch noch sehr nett, wenn man nicht gerade von Wachhunden zu Tode erschreckt wird. Es geht also der Kander entlang durch Hammerstein, Egisholz und Wollbach. Dann taucht der Weg in den Wald und kommt überhalb Lörrach an der Burg Rötteln wieder heraus. Dort spaziere ich dann mitten durch eine Hochzeitsgesellschaft. Dann muss man unter der Autobahn durch und einen Vorort durchqueren, bis man auf der anderen Seite wieder einen Höhenrücken erreicht, auf dem man dann die Tüllinger Höhe erreicht. Das ist ein interessanter Aussichtspunkt, links unten liegt Lörrach, rechts Weil am Rhein und Basel direkt vor einem. Häusermeer!
Beim Abstieg durch die Weinberge ist man auf einmal in der Schweiz. Unten geht's über eine kleine Brücke und man befindet sich auf der Zielgeraden, die kilometerlange Promenade entlang des künstlich begradigten Flüsschens "Wiese". Irgendwann biegt man links ab, durch einen ziemlich verlassenen Tiergarten in Richtung Badischem Bahnhof. Das letzte Stück Asphalt nervt etwas, aber ein brauchbarer Verkehrs-Endpunkt ist erreicht. Ich bin nach 6,5 Stunden angekommen.
Die Etappe ist an sich gar nicht schlecht, das Wetter war prima und schöne Ausblicke gibt es auch. Es passt eben nicht so gut zum Rest der Strecke ;-) Zum Einkehren unterwegs ist mir nur die Burg Rötteln mit einem netten Biergarten aufgefallen, die war aber durch die Gesellschaft blockiert.