Neulich hatten wir bei der Arbeit das Vergnügen, an einem Teamworkshop teilnehmen zu können. Das "Vergnügen" ist übrigens völlig zynismusfrei zu verstehen. Der Anbieter hatte sehr professionelle Leute vor Ort, die ausnahmslos alle Kollegen zur kreativen Mitarbeit bewegen konnten. Ungewöhnlich, aber sehr effektiv, soweit ich es beurteilen kann. Schön und gut, die letzte Stunde wurde einer fast schon heiteren Vorstellung eines psychologischen Denkmodells gewidmet. Von einem Herrn Riemann im letzten Jahrhundert entwickelt, werden in diesem Modell vier seelische Grundausprägungen definiert, die unten als Kästchen dargestellt sind. Einige der charakterlichen Eigenschaften sind in blau aufgeführt. Dabei ist es nicht so zu verstehen, daß ein Mensch ausschließlich einer Gruppe zugehört. Es ist vielmehr so, daß in uns Bestandteile aller Gruppen in unterschiedlicher Stärke enthalten sind. Soweit ist es noch nicht ganz interessant. Die wesentliche Beobachtung liegt daran, daß in der Regel zwei Richtungen vorherrschend sind. Diese sind zumeist direkt benachbart, wir in meiner amateurhaften Skizze durch die roten Elemente verdeutlicht. So erkennt man sich schon eher wieder. Richtig lustig wurde es, als einige Teilnehmer dann ihre Selbsteinschätzung in diesem Diagramm zum Besten gaben. Anscheinend haben manche eine recht gewagte Selbstwahrnehmung. Die Schwerpunkte sind übrigens nicht unverrückbar. Es kann durchaus vorkommen, daß Menschen im Laufe ihres Lebens quasi über den Plan wandern oder für bestimmte Situationen einen anderen Platz einnehmen. In Gruppen sind oft alle Elemente vertreten, auch wenn die Gruppenteilnehmer vorwiegend aus einer Ecke des Plans kommen. Alle erfüllen dann in der Gruppe eine bestimmte Aufgabe.
Auch wenn mir eine solche Kategorisierung von Personen eher widerstrebt war es trotzdem ganz interessant, sich einmal damit auseinanderzusetzen.