Daß weniger vielleicht manchmal viel besser ist fiel mit heute wieder bei einem Spaziergang auf. In einem Wohngebiet, das in den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erschlossen wurde stehen viele Häuser auf nach heutigen Maßstäben großzügigen Grundstücken. Manchen Anwohnern fehlt Geld, deshalb verkaufen sie einfach den Garten als Baugrundstück. Andere Gebäude wechseln den Besitzer und werden statt einer Renovierung abgerissen und neu errichtet. Anstelle von Einfamilienhäusern entstehen aber nun in der Regel Gebäude für mindestens zwei, eher noch 4-6 Parteien. Das verkauft sich anscheinend gut, es ist ja auch eine "schöne" Wohngegend. Oder gewissermaßen, es war eine schöne Wohngegend bis diese Klötze (hart an die Grundstücksgrenzen gebaut) auftauchten. Eklatant wird es auf den Straßen davor. Irgendwo müssen die ganzen Menschen die hier leben auch parken. Zwar müssen Neubauten oft Parkflächen in Tiefgaragen vorweisen, aber das hindert die Bewohner nun nicht ihr Auto trotzdem vor die Tür zu stellen anstatt sich in die winzigen Lücken zu quetschen. So sinkt die Qualität des Wohngebiets zum Nutzen des Bauherrn und zu Lasten aller anderen ab. Ich frage mich warum für solche Sachen laufend Baugenehmigungen erteilt werden.
1 thought on “Frische Luft”
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Na das mit den Baugenemigungen ist doch einfach.
* Mehr Einwohner = mehr Kopfprämie = mehr Kohle für die Stadt
* Objektverkauf = Grunderwerbssteuer = mehr Kohle für die Stadt
* Später Verkauf der dann Eigentumswohnungen = Grunderwerbssteuer = mehr Kohle für die Stadt
Ohne Schorndorf zu nahe zu treten zu wollen, glaube ich nicht dass die sich einen professionellen Raumentwickler leisten, der auch mal langfristig vorab belegen kann, was welcher Eingriff in die Struktur für die Stadt bedeuten wird. Und solange der Beamte auf dem Bauamt nicht auch da wohnt, ist doch Kohle für die Stadt gut.
In Tübingen gabs doch auch zuletzt so zwei aberwitzige Projektvorschläge zur sogenannten baulichen Nachverdichtung. Spaetestens das war ein Grund da weg zu ziehen. Allein das Wort: Bauliche Nachverdichtung.
Deswegen haben Doro und ich auch so lange gesucht, um was einigermassen Verschandelungssicheres zu finden.