Unser ehemaliger Umweltminister Sigmar Gabriel ist ja ein doller Kerl. Zum einen hat er es geschafft, unseren ohnehin maroden Bundeshaushalt um 120.000.000.000 € (!) an Subventionen für Solargenergie zu belasten (mit zweifelhaften Nebenwirkungen), zum anderen war er der Auslöser für das Verschwinden der Glühbirne aus den Regalen. Jetzt sollte eigentlich niemand was dagegen haben wenn weniger Energie verbraucht wird. Tja, 11 Watt statt 60 Watt im Betrieb ist ein Wort oder? Anfänglich war ich auch noch von der Idee überzeugt. Die Energiesparlampen sind zwar ziemlich teuer, dafür halten sie auch wesentlich länger als Glühbirnen.. oder? Das dachte ich immerhin bis gestern abend, als eine der Lampen (2 Jahre alt) bei uns im Gang den Geist aufgab. Die hat also nicht einmal einen Bruchteil der versprochenen Laufleistung erreicht. An das eher dunkle Licht hat man sich inzwischen gewöhnt und die kühle Lichtfarbe stört mich persönlich nicht. Also tief in die Tasche greifen und eine neue Lampe beschaffen. Aber jetzt: Wohin mit der alten? In den Hausmüll darf man sie nun nicht werfen. Da ich zumindest immer versuche ein anständiger Bürger zu sein muß jetzt recherchiert werden: Wohin damit? 4 Annahmestellen gibt es im Kreis, die 2 x pro Woche für ein paar Stunden geöffnet haben. Die nächste ist etwa 5km entfernt. Dazu gibt es mobile Annahmestellen dreimal pro Jahr.. die jeweils für eine halbe Stunde in unterschiedlichen Gemeinden irgendwann mitten am Tag geöffnet zu haben - unmöglich zu koordinieren. Hochgerechnet auf die Bevölkerung dieser Kleinstadt kann die Umweltbilanz der Energiesparlampe also unmöglich wesentlich besser als die der Glühbirne sein. Ich kann mir nicht helfen. Man sollte die Lampen wenigstens an den Verkaufsstellen zurückgeben können wie Batterien und Öldosen auch. So wird der Bürger mit dämlichen Vorschriften geärgert. Das Resultat ist zweierlei: Jeder wird seine Lampen heimlich im Restmüll entsorgen und den Vorschriften wird wieder ein Stück Glaubwürdigkeit entzogen. Ein Prozeß, der z.B. im Straßenverkehr schon recht weit fortgeschritten ist. So. Jetzt beschrifte ich einen alten Karton mit "kaputte Energiesparlampen" und stelle ihn auf den Dachboden. Zur artgerechten Entsorgung in 10 Jahren. Vielleicht werden sie bis dahin in den Geschäften zurückgenommen.
3 thoughts on “Unsere teure Umwelt”
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ich darf mal etwas länger zitieren :D man sollte nicht vergessen von WEM für WEN oder WAS eine Studie generiert wird… Wenn man sich also mit dem RWI genauer beschäftigt dann stellt man sehr schnell fest wer da einer der Brötchengeber ist.
das mit den energiesparlampen sehe ich übrigens in einigen Punkten ähnlich aber das mit dem Solarstrom eben nicht.
siehe hier unter Punkt 2.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=3238
”
Klassische Energiewirtschaft attackiert Solarstrom-Branche
In der Arbeitsgruppe Wirtschaft der Union forderten jüngst einige Abgeordnete eine Absenkung der Solarförderung um 30 % im kommenden Jahr und weitere drastische Reduzierungen in den Folgejahren und sogar einen Deckel für den Zubau von Solarstrom. Begründet wird dieser Vorstoß – der zwangsläufig den kompletten Fadenriss für den Ausbau der Photovoltaik bedeuten würde – mit hohen Gewinnen vereinzelter Solarhersteller und den Kosten für die Markteinführung. Die Forderungen stützen sich auf ein Papier des Rheinisch-Westfälischen-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI). Sucht man nach Hintergründen für den Vorstoß gegen Solarstrom, stellt man fest, dass einige konventionelle Energieunternehmen nichts unversucht lassen, um den weiteren Ausbau der Solarenergie zu bremsen und dazu in der sensiblen Phase der Gesetzgebung ihre Lobbymaschinerie auf Hochtouren laufen lassen. Es ist bekannt, dass einige Stromkonzerne derzeit massiv in neue fossile Großkraftwerke investieren. Während der Betriebszeit dieser Gas- und Kohlekraftwerke könnte Solarstrom aus hunderttausenden Solarstromanlagen wettbewerbsfähig und zur ernsthaften Konkurrenz werden. Die aktuelle Debatte wurde vom Essener RWI entfacht, das nicht nur namentlich und räumlich eine Nähe zur Energieversorger RWE AG aufweist. Auch ist der ehemalige RWE-Vorstandsvorsitzende Dietmar Kuhnt Präsident der Gesellschaft der Freunde und Förderer des RWI. Die Gesellschaft unterstützt das Institut finanziell und ermöglicht so Aktivitäten, die über die öffentliche Grundausstattung hinausgehen, wie auf der RWI-Homepage nachzulesen ist.
Die beiden prominentesten Politiker, die der Argumentation des RWI folgen, sind Laurenz Meyer, der seinen Stuhl als CDU-Generalsekretär wegen Zahlungen seines früheren Arbeitgebers RWE räumen musste, und der CDU-Politiker Joachim Pfeiffer, der lange Jahre beim südwestdeutschen Energieversorger EnBW in Lohn und Brot stand. Seit 2006 ist Pfeiffer neben seiner Abgeordnetentätigkeit Lehrbeauftragter für Energiepolitik am Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) in Stuttgart. Das Institut führt nach eigenen Homepage-Angaben Auftragsarbeiten für die EnBW Transportnetze GmbH und die E.on Energie AG durch – darunter Analysen der Märkte für Regelenergie in Deutschland und der Preisbildung des deutschen Elektrizitätsmarkts.
Von Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.
Quelle: VDI-Nachrichten
http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachrichten/aktuelle_ausgabe/akt_ausg_detail.asp?cat=1&id=38668&source=rubrik&doPrint=1
“
Dein Einwand ist absolut berechtigt. Es ist natürlich völlig klar daß in diesem Markt mit harten Bandagen gekämpft wird – es geht schließlich um einen Haufen Geld. Und es ist keinem damit gedient, wenn der ständig steigende Energiebedarf durch immer mehr Kohle und Atomkraftwerke gedeckt wird, auch wenn deren Kosten möglicherweise geringer sind. Dennoch, die Nachdenkseiten widersprechen der Studie nicht in der Sache.
Daß Photovoltaik in unseren Breiten einen verschwindend kleinen Wirkungsgrad hat ist physikalische Realität. Wir können dem nur dadurch entkommen, daß der gesamte Energieverbrauch reduziert werden muß – völlig unabhängig von der Quelle. Deshalb fahre ich meinen Rechner nach Gebrauch auch immer brav runter :D