Um es vorweg zu nehmen: Von Peter Jackson hätte ich deutlich mehr erwartet. Und zunächst sah auch alles nach einem ungewöhnlichen Kinoabend aus. District 9 beginnt fast wie ein Dokumentarfilm. Ein riesiges Raumschiff ist auf der Erde notgelandet und schwebt seither nun ..nein, nicht über L.A., sondern dem Johannesburg der nahen Zukunft. Im Inneren entdecken die Menschen eine Menge fast verhungerter Aliens, die dann aufgepäppelt werden. Da diese Aliens irgendwie nicht so schlau sind wie ihr Raumschiff groß ist, leben sie irgendwann in einem riesigen Slum (District 9) unterhalb des Raumschiffs. Konflikte mit den Ureinwohnern sind vorprogrammiert, eine Umsiedlungskampagne wird gestartet. Deren menschlicher Hauptkoordinator, der "Held" des Films, gerät mit einer seltsamen Flüssigkeit in Kontakt, die in langsam aber sicher in einen der Aliens verwandelt. Ab diesem Zeitpunkt verwandelt sich der Streifen leider in einen der genreüblichen, eher langweiligen Aktionstreifen, mit den üblichen Rührseligkeiten. Seufz!
Versuch konstruktiver Kritik anstatt reinem Gemeckers:
Van de Merve hätte durch die Verwandlung durchaus zum bislang fehlenden "Kopf" der verbliebenen Aliens werden können. Irgendwann wird erwähnt, sie glichen Ameisen, deren der gemeinsame Wille fehle. Wie hätten sie sonst auch ein derartiges Raumschiff bauen können. Mit einem Willen hätten sich die Aliens dank ihrer überlegenen Technologie leicht von der Vormundschaft der Menschen befreien und entweder einen autonomen Staat bilden oder ihr Raumschiff starten können. Man hat ja gesehen, daß es noch flugtüchtig war.
Trotzdem ein durchaus sehenswerter Film, der wenigstens nicht "wie immer" beginnt.