"House of Leaves" von Mark Z. Danielewski bekam ich zum Geburtstag geschenkt (Danke Jenni und Karin!). Erst jetzt habe ich es durchgelesen, was jedoch nicht an der mangelnden Qualität als daran liegt, recht anstrengend zu lesen zu sein.
Es ist ein sehr ungewöhnliches Buch und ich kann versichern, daß es wenig ähnliche Werke gibt. Man könnte fast von "experimentell" reden. Worum geht es also? Im wesentlichen existieren zwei Handlungsebenen. In der Gegenwart ist Johnny Truant auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Als ein merkwürdiger blinder alter Mann stirbt, besucht er mit einem Freund dessen verlassene Wohnung. Dort finden sie eine alte Kiste mit einem Manuskript, dessen Inhalt die zweite Handlungsebene ergibt. Das Manuskript ist eine Bearbeitung oder Analyse eines nicht real existierenden Dokumentarfilms: The Navidson Record. Die Analysen und Hintergründe liest man fortan in Fußnoten, ebenso wie die ursprüngliche Handlungsebene. Viele Seiten haben einen unterschiedlichen Satz und Schriftarten, die die Handlung unterstreichen. Die Hauptsache ist jedoch die Entstehung des Films. Ein Ehepaar kauft ein Haus auf dem Lande um ihre Beziehung zu stablisieren. In diesem Haus entdeckt der Ehemann, Will (Fotograph von Beruf), einen merkwürdigen Durchgang, der scheinbar ins Nichts führt. Der Forscherdrang setzt ein und sie entdecken eine andere Welt in einem Raum, den es eigentlich nicht geben darf. Im zweiten Handlungsstrang versucht Johnny, den Inhalt der Kiste wieder zusammenzusetzen, was ihm immer mehr mental zusetzt. Teilweise ist nicht mehr ganz klar, ob die Erzählung die Realität oder ein Verwirrungszustand beschreibt.
Wild wird hier mit Bildern, Literatur und Psychologie jongliert, der Hauptgrund für die eher anstrengende Lektüre. Es ist aber trotzdem sehr lesenswert, wenn ich es auch nur fortgeschrittenen Kennern englischer Bücher empfehlen kann.