Auf dem Klappentext wird Daniel Kehlmann schon als "Genie" verdächtigt, ich selbst bin etwas enttäuscht von seinem neuen Roman "ruhm". Nach der Vermessung der Welt kommt hier eine Art experimentelles Buch. Es geht um eine ganze Reihe teils surreale Teilepisoden die, wie man nach einer Weile merkt parallel spielen und zusammen dann ein "großes Ganzes" ergeben. Ich empfehle zwischen der Lektüre nicht allzuviel Zeit verstreichen zu lassen, damit man noch einigermaßen mitkommt. Der Unterhaltungswert ist gut aber m.E. nicht berauschend, mir kam es passagenweise zu konstruiert vor. Das macht aber nichts, denn das Büchlein ist nicht so dick daß man viel Zeit investieren muß. Eingeschränkte Empfehlung. Vielleicht bin ich nur selbst nicht genial. Halt nein, das kann nicht sein ;-)
Neulich lag ich einen Tag lang flach, fiese Bazillen hatten mich befallen aber nicht soweit geschädigt, daß ich nicht "Der weiße Tiger" von Aravind Adiga in einem Rutsch lesen konnte. Ein Tag in Indien, kann ich euch sagen. Hochinteressant, sehr spannend, eine Lebensgeschichte voller Opfer, die, tja, der Held dann am Ende doch nicht selbst bringen muß. Das Leben in Indien wird sehr plastisch beschrieben. Vielleicht lag es auch an meinem Halbdämmerzustand, daß ich mich so richtig gut hineinversetzen konnte. Mein Wunsch das Land zu bereisen hat dabei eher abgenommen, trotzdem war die Lektüre schon fast wie eine kleine Reise. Empfehlenswert!