Klaas Huizing, "Der Buchtrinker"
Wieder so ein Fall. Im zweiten Anlauf habe ich dieses Büchlein geschafft. Leider kann ich über den Inhalt nicht viel mehr wiedergeben als auf dem Klappentext steht. Deswegen lass ich es lieber. Es ist zwar klein und hat nicht viele Seiten, doch scheint es mir intellektuell haushoch überlegen zu sein. Ob das nun wirklich so ist oder nur Eindruck geschunden wurde kann ich nicht sagen. Es sind durchaus nette Ideen eingebaut. Seitenweise ist es z.B. zweispaltig, parallel werden zwei Varianten einer Geschichte erzählt. Oder ein Abschnitt wird mehrfach umformuliert und bei jeder Version wird ein weiterer Buchstabe weggelassen. Ein paar Botschaften im Morsecode. Das klingt ein bißchen nach einer schriftstellerischen Programmierübung und ist es vielleicht auch. Dadurch gewinnt man bei mir zwar Sympathiepunkte, eine durchgängig lesbare Geschichte (oder gar die Bezeichnung "Roman") auf dem Titelblatt ist damit aber noch nicht gewonnen. Dabei ist der Autor durchaus nicht unbegabt, was er in einzelnen "Bildern", erzählerischen Einstellungen könnte man sagen gut demonstriert. An diesen Stellen schafft er es, mit wirklich wenigen Sätzen eine vollständige Vorstellung einer Szenerie zu erwecken, durchaus keine einfache Sache. Daß der Autor leider auch beliebt, "von der Seite" reinzusabbeln macht es nicht viel unterhaltsamer. Es nervt eher. Daher bleibt es leider bei einem Experiment, daß ich nur den härtesten Deutsch-LK'lern ans Herz legen will.