Die Familie ist dem Hype in die Falle gegangen. Naja, Star Wars, das geht nicht anders. Im Vorweg positive Kritiken, das hebt die Erwartungshaltung, keine Frage. Und es war dann auch nicht so fürchterlich wie nach Episode 1 mit dem unsäglichen Mini-Anakin. Mit heutigen Maßstäben war es sogar ein guter Film. Wenn man sich so überlegt, was man in den letzten Jahren so aushalten musste.
Das Gute: Die wieder-auferstandenen "alten" Charaktere. Auch "Non"-Figuren wie Chewbacca und C3-PO überzeugen sofort. Humorvolle Einlagen sind gottseidank vorhanden und kommen nicht zu kurz. Oft allerdings nur für die Kenner der "alten" Teile. Der neue Droide BB-8 klappt und sein niedlicher Sidekick-Faktor passt.
Das weniger Gute ist der Spannungsbogen, bzw. sog. Story-telling. Inzwischen dürfte sich herumgesprochen haben, daß der Film quasi ein Remake des 4. Teils ("A New Hope") ist. Er erreicht leider in keinster Weise dieselbe Spannung bzw. Durchgängigkeit der Handlung. Die Szenen wirken seltsam aneinandergereiht, hin und wieder gibt es regelrechte Längen. Viele gute Ideen mussten umgesetzt werden, das merkt man ganz deutlich. Nur daß es viel zu viele gute Ideen waren. Vollgestopft mit Andeutungen, Referenzen und Kleinigkeiten wird nichts richtig ausgeführt oder abgeschlossen. Der Gegner hat eine übermächtige Abwehr aufgebaut? Kein Problem, mit Lichtgeschwindigkeit bis vor die Haustür! Puff, fertig, ohne damit ein bisschen "Drama"zu verbauen. Zwei Drittel von allem hätten es beileibe auch getan, aber dafür "richtig". Dass die beiden neuen Hauptdarsteller nur unterer Durchschnitt sind macht nicht mehr viel aus.
Am Ende hin und hergerissen, aber eigentlich wars ehrlicherweise nur solider Durchschnitt. Wahrscheinlich liegt es daran, daß der erste Film noch die Überraschung auf seiner Seite hatte. Das war damals etwas absolut noch nie dagewesenes. Heute wissen wir exakt, was uns erwartet und wie die Regeln lauten. Anstatt das jetzt voll zu bedienen hätte man auch etwas vollkommen Neues machen können. Meine ich ;-)