Das ist kaum zu glauben, wir waren in einem Lost-Place ohne Cache. Echt. Wobei ich nicht sicher bin, ob nicht doch einer drinliegt. Neben der Tür ist eine kleine Öffnung, durch die man sich zur Not quetschen kann (T4.5), um auf der anderen Seite artgerecht herunterzukrachen. Es ist der "alte" Rosensteintunnel, der neben der Bahnverbindung zwischen Bad Cannstatt und Stuttgart noch existiert. Wir hatten über die Verkehrsfreunde Stuttgart die Möglichkeit, an einer Führung teilzunehmen. Mitte des 19. Jahrhunderts schon wurde dieser Tunnel (direkt unter dem Schloß) durch den Berg des Rosensteinparks bergmännisch gegraben. So dicht unter dem Schloß übrigens, dass der Teich einmal wegen einer Leckage direkt in den Tunnel abgeflossen ist. Ups! 2-gleisig konnte man so in das Stadtzentrum gelangen, ohne den schönen englischen Park in Mitleidenschaft zu ziehen. Äh, Parallelen zur Gegenwart sind rein zufällig und nicht unbedingt beabsichtigt. Der neue Rosensteintunnel wurde bereits vor dem ersten Weltkrieg gebaut und ist seit 1915 im Einsatz. Seither wird der alte Tunnel nicht mehr verwendet, was sich auch an spannenden Kalkablagerungen an den Wänden zeigt. Sollte S21 gebaut werden wird dann auch der jetzt verwendete Tunnel ersetzt. Mehr dazu bei Wikipedia.
Das reich verzierte Tunnelportal
Der Tunnel ist bis zu einer Distanz von etwa 300m (2/3 der Strecke) begehbar. Dahinter ist er fest verschlossen und Teil einer Tiefbauanlage auf der anderen Seite.
Auch hier gibt es interessante Höhlenmalereien, die von Schlangenmenschen an die Wand gezaubert wurden.