Für mich war es heute morgen die Meldung des Tages: Die Verabschiedung der UN Resolution 1973:
"Um 18.32 Uhr rief Li zum Votum. Erst die Ja-Stimmen: Zehn Hände gingen hoch, darunter für die USA, Frankreich und Großbritannien. Dann die Nein-Stimmen: keine. Dann die Enthaltungen: Fünf Hände, darunter für die Vetomächte China und Russland - sowie die Hand des deutschen Botschafters Peter Wittig."
Russland und China haben also kein Veto ausgesprochen. Die deutsche Enthaltung? Ich war im Zweifel, denn die libysche Dynastie behandelt ihr Volk wirklich widerlich. Freunde haben sie auch keine mehr, aber wenn man Atomanlagen oder Öl hat braucht man die auch nicht wirklich, sieht man doch an Nordkorea. Während die Demokratisierung in den arabischen Ländern sehr zu begrüßen ist, ist das Fortjagen eines Diktators immer noch eine innere Angelegenheit eines Landes. Und aus diesem Grund darf man nicht eingreifen, auch wenn es noch so schmerzt. Ganz abgesehen davon, dass es unserem Land komplett an den dafür notwendigen Mitteln fehlt. Stunden später macht der Diktator das aus seiner Sicht einzig Richtige: Er verkündet den Waffenstillstand. Das reicht schon, Flugzeuge wird er jetzt kaum mehr benötigen. Die Waffenruhe braucht er auch nicht ernsthaft zu beachten, denn die Resolution verbietet ein Eingreifen am Boden. Die Truppen sind warmgelaufen, der Rest kann jetzt von Hinds, Panzern und Artillerie erledigt werden. Es steht zu befürchten, dass die UN nach dieser Maßgabe ziemlich schlecht dasteht. Ich möchte nicht unken, aber eine echte "Lösung" des Konflikts ist in weiter Ferne.