Hier kommt wieder der übliche Report an Gelesenem, Gehörtem und Gesehenem. Manches kann man sogar halbwegs als "aktuell" bezeichnen.
Zum Beispiel waren wir heute im Kino. Die ganze Familie. Das kann natürlich nur Toy Story 3 gewesen sein. Wieder hatte ich diese 3-D Brille auf der Nase, und wiederum fragte ich mich, warum eigentlich? Die Filme werden dadurch aus meiner Sicht nicht besser, dafür aber für mich als (dann) Doppelbrillenträger unangenehmer. Das paßt irgendwie nie richtig, rutscht auf der Nase herum und nervt spätestens nach einer Stunde. Der tollste 3-D Effekt war auch nicht im Film sondern in einer Vorschau eines animierten Tierfilms. Den Namen habe ich vergessen. Auf einmal lugte jedenfalls eine Schlange in den Kinosaal herein mit dem damit einhergehenden Gekreische. Das gefiel mir.
Zurück zur Toy Story. Ich mag diese Filme sehr gerne, auch wenn der neue Aufguß keine neuen Ideen bereit hält. Ein inzwischen halb erwachsener Andy trennt sich am Ende von seinen Spielsachen - besser hätte er's nicht hinkriegen können, soviel ist klar. Schnief schnief. Die Komik blieb leider etwas auf der Strecke, aus meiner Sicht der schwächste Teil der Reihe. Trotzdem natürlich immer noch beste Pixar Qualität.
Dann war ich letzte Woche in Hamburg. Vielleicht sieht man es auch an den Bildern im Kopfbereich. Die schönste Stadt Deutschlands, es bleibt dabei. Da ich diesmal mit dem Auto hinfuhr, habe ich unterwegs fleißig Hörbücher gehört. Dazu gehört immer Perry Rhodan, aber diesmal tat ich mir Charlotte Roche's Feuchtgebiete an. Aaah, Porno! denkt der inzwischen vermutlich nicht mehr so geneigte Leser. Ich kam mir ganz zotig vor, so allein im Auto und war hinterher etwas enttäuscht. Methodisch wird nichts ausgelassen, was irgendwie bizarr oder leicht eklig sein könnte, da war sie ganz gründlich. Und trotzdem war ich froh, das Ding nicht gelesen sondern gehört zu haben, denn die Autorin liest selbst. Das ist schon wegen ihrem kuriosen Dialekt sehr heiter ("manschmal / manchmal"), aber als Schwabe habe ich natürlich nichts zu lästern. Das beste sind jedenfalls allerlei sehr heiter geschilderte Szenen. Durchaus mit Sprachwitz durchsetzt ist es nun auch nicht so schrecklich niveaulos wie die Feullitonikanten (Nennt man sie so? Wahrscheinlich nicht) meinen. Ich geb jedenfalls 3,5 blaue "Fan" Sterne:
In Amerika lief auf HBO eine Miniserie aus dem letzten Weltkrieg. "The Pacific". Hier gab es schon mit "Band of Brothers", "Saving Private Ryan" etc. eine Menge Vorlauf. Diese 10-teilige, jeweils 60 Minuten lange Serie zieht sich durch den pazifischen Kriegsschauplatz aus Sicht der Amerikaner. Orte des Geschehens sind dabei nicht immer bekannte Schlachten, sondern teilweise völlig in Vergessenheit geratene Gefechte. Die Folgen kommen größtenteils ohne Melodramatik und übertriebenes Heldentum aus. Das ist sehr angenehm. Umso eindrücklicher ist die Ausstattung und Kulisse, die eine für mich sehr überzeugende Stimmung einfängt. Ich kann es nur weiterempfehlen.
Medienkonsument
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