Call of Duty

Punkte: 8a Ich fasse es nicht, *noch* ein Quake3 Mod ! Die langlebigste Gameengine aller Zeiten. Erfreulich allerdings, daß sowas auf meinem doch nun schon etwas angegrauten Rechner noch wunderbar läuft. Und es ist einfach fast genau dasselbe wie die anderen Mods davor auch, Wolfenstein, ET, MOHAA, usw.
Kurze Zusammenfassung im Vergleich zu Wolfenstein-ET:
Pro:
Wesentlich realistischeres Erlebnis während des Gameplay, man hat manchmal das Gefühl tatsächlich mitten drin zu stecken.
Soundeffekte sind sehr gut gelungen.
absolut abgefahrene (im wahrsten Sinne des Wortes) Verfolgungsjagden,1 bei denen man im Indiana Jones Style aus dem Fenster hängt und wild durch die Gegend ballern kann.
Contra:
Die Models sind einfach schauerlich animiert.
Manche Level sind schrecklich einfallslos, man ballert sich z.B. beim Damm von oben nach unten durch um dort festzustellen daß der Ausgang oben ist (und auf dem Weg dorthin alle wiederauferstanden sind). Seufz, naja, so ist das halt manchmal.
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Manchmal driftet das Ganze völlig auf Arcade-Niveau ab, (z.B. die Flak-Einlage), das die Atmosphäre m.E. völlig zerstört.
Treffermodell ist.. hrmhrm.. Arkade !
A.I. faktisch nicht vorhanden. Die Gegner bewegen sich auf Quake-Bot "Crash" Niveau. Gut gelungen allerdings, wie sie in Deckung gehen und nach einer gewissen Zeit wieder hervorspitzen.

Harry Potter and the Order of the Phoenix

Punkte: 12A Ich bin auch in die Merchandise-Falle gegangen und war schlußendlich genug weichgekocht, mir das Teil zu bestellen. Daß ich die anderen gelesen habe, ist inzwischen schon ne Weile her von daher gabs am Anfang ein paar Schwierigkeiten, sich wieder hineinzufinden. Ohne Kenntnis der anderen Bücher ist es eigentlich nicht lesbar. Aber trotz dieser Probleme hat das Buch einen reichlich schleppenden Start, das fiel mir schon während längerer Strecken auch in Bd. 3 und 4 auf. Danach gewinnt es allerdings an Fahrt und im Mittelteil bis zum Schluß hin saugt es einen regelrecht in die Handlung hinein. Die Welt des Potters ist einfach eine runde Sache, das hat Madame Rowling schon ausgezeichnet hinbekommen. Besonders mag ich die Kleinigkeiten am Rande, z.B. das Feuerwerk der Weasley Twins, Wizard Chess und ähnliches. Ein weiterer Pluspunkt für mich war die Tatsache, daß die Handlung nicht so bizarr weit hergeholt war, diesmal keine Riesenmonster bekämpft werden mußten und Harry eine realistischere Aufgabe erledigen mußte. Gleichzeitig ist diese Schulathmosphäre einfach herrlich, irgendwie denkt man dabei ständig an die eigene Schulzeit zurück, das klappt gut weil man schön abstrahieren kann. Muß sagen, bis auf den schlappen Start und den vielleicht etwas zu hektischen/unlogischen Showdown eine rundum prima Sache.

Eckart Tolle Jetzt!

Punkte: 0a Wie bitte ?! 0 Punkte !? Nein, schlecht ist dieses Buch nun wirklich nicht, aber es bewerten zu wollen scheint einfach nicht möglich zu sein. In diesem Buch geht es um das spirituelle Erwachen, und der gesamte Text besteht im Grunde aus einem Zwiegespräch zwischen einem Guru (der Autor) und seinen Schülern, die ihm Fragen stellen. Im Grunde muß man sich die Frage stellen, ob man sich auf das Experiment ein läßt oder nicht - sonst ist das Lesen verschwendete Zeit und man hat nur das Gefühl, esoterisches Gebrabbel zu vernehmen. Nein, mit einem Experiment klappt es auch nicht. "Tue es - oder Tue es nicht !" wie Yoda so schön sagt. Ich habe es getan und es klickte einige Male vernehmlich in mir drinnen.
Wobei man nicht darüber hinwegsehen darf, daß das Ganze im Grunde schlecht strukturiert ist, mit teilweise haarsträubenden Auslegungen gespickt und etwas schwergängig zu lesen ist. Wenn man allerdings darüber hinwegsehen kann sind es die gewonnenen Ideen um ein Vielfaches Wert, das Ding zu lesen.

Matrix Revolutions

Punkte: 9a ..oder.. der Staubsaugerschlauchfilm.
Nach einer zuvor vernichtenden Kritik war ich äußerst skeptisch und natürlich
stimmte alles. Dieser Film ist, verglichen mit dem ersten oder dem zweiten Teil von der Handlung her noch bescheuerter, der Spannungsbogen faktisch nicht vorhanden und die Dialoge...haha, die Dialoge. Also ne. Andrerseits darf man hier aber auch nicht übersehen, daß es ein klasse Film ist wenn man sich vorstellt, es handelt sich nur um einen Actionstreifen. Ohne das Matrix-Schubidubi. Und er geizt nicht mit zuweilen (unfreiwillig) komischen Situation. Mein Favorit war der Flug über die Wolkendecke, geklaut von Monty Phytons Raumschiffflug im Leben des Bryan. Ein paar strukturelle Bugs weniger (was sollte diese U-Bahnstation?!) und hier wäre noch eine wesentlich bessere Wertung drin gewesen.

Terminator 3

Punkte: 9a Ha, ich war leider nicht im Kino aber es war trotzdem schön. Genau wie mans erwartet hätte. Die Szene die der Gouvernator explizit verlangte (ey, mach das in äscht nix Speschl Effekt sonst tret I net uff!) wars auch wirklich wert: Am Kranausleger einmal quer durch eine Glasgebäudefront. Aua.
Daß der Gegen-Terminator kein einziges Wort rausbrachte fand ich allerdings etwas schade - und mein Typ war sie allerdings nun auch nicht. Aber egal. Sehr schöner Einfall übrigens auch die Batterien des Kerls.. solche brauche ich mal für die Digi-Cam. Solides Popcorn-Kino!

Ake Edwardson : Das vertauschte Gesicht

Punkte: 7c Oh mann was war das denn ? Ich glaube, so langsam ist mein Bedarf an schwedischen Krimis gedeckt. Die nach wie vor infantil wie zähflüssig ermittelnde schwedische Polizei (mit ihrem lustigen Zoo an therapiebedürftigen Kommissaren) muß einige grauenhafte Morde aufklären. Am Ende wird einer festgenommen, den man schon seit Seite 30 in Verdacht hatte. Das Motiv bleibt ungeklärt und die zahllosen Nebenspuren bleiben unberücksichtigt. Insgesamt kommt das Gefühl auf, als habe der alte Ake das Buch angefangen, alles schön und gut, dann kam sein Verleger zu ihm und sagt, daß er es jetzt bitte schön in 2 Tagen fertigschreiben muß. Schnell-schnell. Argh. Besonders schade weil das meiste von der Spannung einfach nur so verpufft auf den letzten Seiten und gleichzeitig der Anfang komplett fragwürdig erscheint. Was ich außerdem nicht leiden kann sind Absätze aus der Sicht des Täters, pseudo-psychologisch daherformuliert (als stünde diese unter Drogen oder leide an einer Psychose), die den Leser quasi mit der Brechstange auf eine bestimmte Spur führen sollen (die am Ende natürlich garantiert verkehrt ist).
ohje ohje.

William Boyd : Armadillo

Punkte: 11a Hier haben wir mal wieder was glücklich getroffen. Nein, es ist kein Krimi ;) (ich lese keine KRIMIS !!! AAaahh !!!) In dem Buch, dessen Protagonisten durch überaus bizarre Namen auffallen, geht es drunter und drüber. Die Hauptfigur, ähnlich erfolgreich wie der Held aus American Psycho (und ähnlich gut gekleidet), erlebt, wie sein Leben durch eine raffinierte Intrige langsam auseinandermontiert wird, immer wieder gibt es kleine Tagebucheinträge, die den Charakter noch lebendiger machen. Das ganze mit teilweise ziemlich ätzend schwarzem britischen Humor geschrieben liest sich total leicht, es flutscht sozusagen mal eben an einem Wochenende vor den Augen vorbei ;-)