The dark side of the force is a pathway to many abilities…

Film: Star Wars - Revenge of the Sith Punkte: 12A

Clone Warrior

Eine Riesenladung Popcorn (salzig), eine fast leere Nachmittagsvorstellung und einen perfekten Platz. Sowas geht nur wenn man Urlaub hat ;-).
Warnung: Wer den Film noch nicht gesehen hat, lieber nicht weiterlesen.
Über die Handlung und die Schauspieler etc. ist nun schon viel geschrieben worden. Ich fand den Film großartig und bedauere es sehr, daß versäumt wurde, Episode I+II mit ähnlicher Qualität abzuliefern. Hier eine paar Punkte, die mir negativ auffielen:

  • Der Klonkrieg tritt vollständig in den Hintergrund, den Ausgang und das Ergebnis z.B. der Eröffnungsszene bleibt unklar. Daher verkommt das Geschieße zu nicht viel mehr als einem "unruhigen Hintergrundbild". Ich finde das schade, hier hätte man mit wenig zusätzlichen Informationen sehr viel mehr Tiefe einbauen können.
  • Jedi-Kampfkraft ist offenbar stark von der Tagesform abhängig. Dooku schlägt Obi-Wan schlägt Anakin schlägt Dooku. Wer nun wie mächtig ist bleibt offen, das Ergebnis klar.
  • Leider auch hier wieder die meisten Einstellungen viel zu überladen. Die Hälfte an Equipment / Aliens / Effekten hätten den doppelten Effekt gebracht. Allerdings gibt es auch Szenen in denen tatsächlich nur die Hälfte enthalten ist, und die machen den Film richtig großartig.
  • Schwachstellen in der Erzählung: Die Motivation des Schauplatzwechsels auf den Lava-Planeten am Ende weit hergeholt, der Kampf auf dem Wookie-Planeten etwas zu sehr Füllstoff.
  • Bei der Bruchlandung des Raumkreuzers kam kurzzeitig etwas Bruce-Willis Stimmung auf

Und prima war dagegen:

  • Die wunderbar düstere Stimmung, ständige Abend-Einstellungen, sehr schön abgestimmte Musik
  • Der General ist eine effektvolle Figur. Leider erst in dieser Episode dabei.
  • Alle wesentlichen Fragen wurden beantwortet. Eine würdevoller Abgang dieser Filmereihe.
  • Droiden und Klonkriegern wurde etwas mehr Leben eingehaucht. Sie durften ab und zu sogar was sagen.

Also, man muß einfach reingehen solange er noch im Kino läuft!

Alle (durchweg eher dämlichen) Feuilleton-Beiträge zum Thema StarWars Film, die ich bisher gelesen habe versuchen den Mythos zu entschlüsseln. Meiner Meinung nach sind sie nicht drauf gekommen. Hier meine Theorie: Ich behaupte, Star Wars lebt allein von der Welt, die es definiert. Von den Planeten (Lokeischens), Droiden, Vehikeln und Raumschiffen, dem politischen Brimborium, der Macht und den Charakteren, die in mehreren Episoden vorkommen. Episode IV+V haben diese Welt aufgebaut, VI schwebt darauf, aber I hat sie eher "verbraucht". Ich meine der große Gewinn an Episode III (auch ein bißchen II) ist der, daß hier die Welt wieder "weitergebaut" wird.

Yager: 3€ für nen Riesenspaß

Spiel: Yager, yager Development Punke: 10a

Yager Box

Deutsche Produktion, die Firma scheint es allerdings nicht mehr zu geben. Ich habe vor ein paar Jahren den Trailer gesehen und war restlos begeistert. Neulich dann im Saturn schlich ich wieder durch die Gänge auf der Suche nach etwas Unterhaltung. Aber 45€ für ein StarWars-Daddel, ich weiß ja nicht. Dann sah ich auf einem großen Haufen Yager liegen, Ramschpreis 3€, dachte ich kannst nix falsch machen. Fette Verpackung, es lag sogar noch ein Buch dabei (Roman aus der Yager-Welt..). Es kann sich wohl nur um Lagerräumung handeln. Ganze DVD voll, Installation zieht einige GB weg. Aber dann! Grafisch so lecker, Spielfluß super, Motivationskurve.. geht noch so. Single-Player etwas zu kurz, aber klasse gemacht mit vielen Zwischensequenzen. Es ist eigentlich fast dasselbe wie Descent, außer daß es nur Außenlevels gibt (bei Descent war die AI auch etwas schlauer). Mir ist es ein komplettes Rätsel, weshalb dieses Spiel gescheitert ist. Was ich aber denke, was viel zur Verbesserung beigetragen hätte wäre gewesen, den Spielverlauf freier und nicht strikt linear zu gestalten. Also mehr dahingehend, Aufträge anzunehmen und abzuarbeiten (a'la Privateer / Freelancer) anstatt einer linearen Story zu folgen. Die Voraussetzungen dafür wären ja nun alle vorhanden gewesen. Wie dem auch sei, für den Preis ein definitives must buy.

Einstellungstest

Buch: William Poundstone, How Would You Move Mount Fuji? Punkte: 9a

Move Mount Fuji?

In diesem Buch geht der Autor der Frage nach, welche Methoden sinnvoll erscheinen besonders fähige Leute einzustellen. Bei Microsoft ist es in diesem Zusammenhang wohl üblich, während des Vorstellungsgesprächs die "unmögliche" Frage zu stellen, oft ein Rätsel oder etwas, auf das man keine kurze Antwort geben kann ("Wieviel Tankstellen gibt es in den USA?"). Erwartet wird, daß die ungefähre Antwort vom Kandidaten plausibel hergeleitet wird. Dadurch soll erkennbar werden, in wieweit der Kandidat selbstständig Probleme (unter Streß) lösen kann. Ich habe nun auch schon viele Bewerbungsgespräche über mich ergehen lassen und mir ist so eine Frage noch nie begegnet. Anscheinend also kein europäische Angewohnheit. Trotzdem ist es interessant zu lesen, wie so etwas ablaufen kann und was (und was nicht) man daraus ableiten kann. Leider besteht das ganze zu etwa einem Drittel aus den eigentlichen Fragen und Antworten. Für diejenigen, die die Rätsel noch nicht kennen sicher ganz unterhaltsam, ich allerdings hätte mir etwas mehr Stoff in der Richtung "Wie stelle ich jemand ein?/Wie werde ich eingestellt?" gewünscht. Angenehm locker-luftig geschrieben, zieht man dieses Büchlein in kurzer Zeit weg.

Food Production

Buch: Jared Diamond : Guns, Germs and Steel - The Fates of Human Societies Punkte: 10C

Guns, Germs and Steel

Wer immer schon mal wissen wollte, weshalb die Spanier die Azteken und Majas ausgelöscht haben und nicht umgekehrt, findet in diesem Buch einige interessante Antworten. Furztrocken und frei von jeglicher rassistischer Ideologie führt der Autor penibel die wichtigen Faktoren zusammen, die einer Gesellschaft die entscheidenden Vorteile verschaffen. Die Einflüsse reichen durchweg sehr weit in die Vergangenheit zurück: Klimatische Faktoren, domestizierbare Tiere und Pflanzen, Massenproduktion von Nahrungsmitteln, das Vorhandensein von fiesen Erregern in großen Gesellschaften und Siedlungsgrößen. Das ganze ist ganz im Stil einer wissenschaftlichen Abhandlung verfaßt und zeitweise recht zäh zu lesen (daher das 'C'). Inhaltlich aber hochspannend und jedem zu empfehlen, der wissen möchte warum die Karten auf der Welt so verteilt sind und nicht anders.

Gelesen

Buch: Chris Sells, Windows Forms Programming in C# Punkte: 10b

militaermusik

Dieses Buch habe ich mir leider zu spät gekauft. Durch Zufall stieß ich auf das Online-Kapitel über die Designer-Unterstützung von Controls, das mir damals enorm weiterhalf. Zu dem Zeitpunkt, als ich dann das Buch endlich hatte, hatte ich mir die meisten anderen Dinge in Forms schon selbst angeeignet, vor allem was das Zeichnen selbst angeht. Eigentlich off topic, enthält das Buch auch eine längere Einführung in DataSets, Data Binding und der Zusammenarbeit mit Datenbanken. Das war mir auch schon eine große Hilfe. Die Schreibe ist locker zu lesen, der Autor nervt nicht und hat auch ein nettes Blog. Grade bastelt er an WinFX und Avalon, wir können also bald wieder ein neues Buch erwarten.. *seufz*.

Gelesen

Buch: Wladimir Kaminer, Militärmusik Punkte: 12a

militaermusik

Hier habe ich mich schier schlappgelacht. Ein zynischer Bericht über die Jugend in Rußland, vor, während und nach der Perestroijka. So bizarr wie es dort zuging, die Russen hier müssen sich ja zu Tode langweilen.

Douglas Coupland : Microserfs

Punkte: 12a Hach und ich dachte daß das Teil mindestens so schwer verdaulich ist wie der
Vorgänger (Gen. X). Stimmt aber gar nicht! Vielleicht liegt es auch nur daran,
daß ich demselben Beruf nachgehe wie die Hauptakteure. Hier wird von der
Innenseite erzählt (nicht planlos von der Außenseite, siehe Mankell eins drunter).
Wer sich überzeugen will daß Coder nun doch keine sozial behinderten
Brillenträger sind ist hier genau richtig. Interessant am Rande übrigens die
eher beiläufige Darstellung der Arbeitseinstellung. Ich habe dasselbe bei
meinem Besuch in Singapur festgestellt.

Henning Mankell : Die Brandmauer

Punkte: 10b Hier hat er wieder alles richtig gemacht, so daß frau zufrieden ist.
Der Komissar ist zwar scharfsinnig, hat aber nach wie vor ein deppertes
Privatleben, in Schweden ist das Wetter schlecht und die Polizisten haben
immer noch kein Nahkampftraining.
Da lacht die Zielgruppe. Ein verirrter männlicher Leser (ich) lacht auch,
und zwar über die heiteren globalen Verwicklungen, in denen die Handlung
wieder einmal drinsteckt. Master Wallander muß ja nie irgendwelche
einfachen Kriminalfälle lösen, nein, eine mittelprächtige internationale
Verschwörung gehört mindestens genauso hinein. Diesmal geht es also
um das Netz der Netze, daß durch die Schurken zu Fall gebracht werden soll.
Das alles um einen globalen Finanzcrash herbeizuführen, der wiederum.. hmm..
egal, jedenfalls böse böse und wir müssen sie stoppen. Die Idee mit dem
Bankautomaten ist im Gegensatz zu dem restlichen Unfug nicht so weit
hergeholt. Ein paar Leute vom CCC (Ulm?) haben es vor einiger Zeit geschafft,
Bankautomaten gegeneinander Schach spielen zu lassen. Oder sowas in der Art.
Wie dem auch sei, leicht vedauliche Kost, professionell präsentiert.

Sven Regener : Herr Lehmann

Punkte: 14A Oh Gott! Ich bin völlig begeistert. Kurioserweise weiß ich nicht so genau, weshalb.
Man sitzt in der Bahn und wundert sich warum ist das eigentlich alles so still und .. wo sind denn alle? Achso, wir stehen schon seit 5 Minuten an der Endstation. Jetzt schnell mal aussteigen bevor ich wieder zurück nach Harburg gefahren werde. So erging es mir bei der Lektüre. Ich bin völlig eingetaucht, war ganz weit weg. Das passiert nur bei ganz wenig Büchern und die sind dann auch entsprechend. Erheiternd kommt noch dazu, daß ich einige der Schauplätze des Buches in Kreuzberg auch kenne, da meine Kusine dort wohnt. Ach was erzähl ich, das ist einfach umwerfend.

Sue Townsend : Number Ten

Punkte: 12a

Das ist mal wieder eins von der von mir sehr gemochten schrägen britischen Sorte. Es geht um den Premierminister (Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen sind äußerst zufällig und rein garnich.. aber egal), der in einer Pressekonferenz komplett untergeht, weil er nicht mehr weiß, was den normalen Briten denn so bedrückt. Um dem abzuhelfen beschließt er, eine Woche lang Urlaub zu machen und sein Land (in Begleitung eines Polizisten als Bodyguard) inkognito zu bereisen. Um nicht weiter aufzufallen, verkleidet er sich als Frau. 3 Seiten weiter fällt ihm auf, daß er sich in Frauenkleidern einfach viel wohler fühlt.. Und nun geht es los, durch überfüllte Bahnhöfe, Friedhöfe, soziale Brennpunkte, Krankenhäuser, merkwürdige Hotels und vieles mehr. Es ist so lustig. Dabei verstehe ich vermutlich nur die Hälfte der Anspielungen.