Der Fortschritt ist auch bei uns ein Stückchen weiter gekommen: Seit ein paar Tagen habe ich auch Navi und zwar das MyGuide 3300, bestellt zum angeblichen Superschnäppchenpreis von 149,00 inkl. Versand. Juhu, billiger wird's nimmer denkt der Schwabe und wenn gleich noch Europakarten und TMC dabei ist wurde gleich zugeschlagen. Normalerweise falle ich mit solchen Sachen eigentlich immer auf die Nase. Diesmal scheine ich jedoch Glück gehabt zu haben: Das Ding hat den Härtetest bestanden, reichliches Gekurve in den Vororten Antwerpens, gespickt mit Baustellen und ähnlichen logisch-physikalischen Hindernissen. Es kam eigentlich nicht vor, daß widersprüchliche oder offensichtlich falsche Ansagen kamen, auch die Routenberechnung erfolgt relativ schnell. Praktisch auch die Nachtsicht, bei der die Strecke rot auf schwarzem Hintergrund gezeichnet wird und das Display somit nicht mehr blendet.
Zwei kleine Mankos:
- Das Gerät vergißt die letzte Orientierung des Fahrzeugs beim Ausschalten. Bei dem Szenario "Ankommen, aussschalten,.. lalalala,.. einsteigen, anschalten, Rückfahrt berechnen" muß man erst ein paar Meter fahren bis es merkt, in welche Richtung es weitergeht.
- Die Stromzuführung vom Bordstecker 12V ist viel zu kurz, vor allem wenn die Dose wie bei mir unter der Armlehne der Mittelkonsole ist. Ich habe kurzerhand das Kabel gekappt und eine Verlängerung eingelötet, aber Onkel Gustav würde sich sicher wundern.. ;-)
Also, gemessen am Preis ist das sicher
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Bundeswehr und Ostertor
Kommt selten vor, daß man ein 600+ Seiten Buch liest und auf fast jeder Seite gibt es was zu lachen. Bei Sven Regener's "Neue Vahr Süd" war das der Fall. Allerdings hatte ich für die Lektüre zwei entscheidende Vorteile: Meine Erinnerung an die Bundeswehr ist durchaus ähnlich, speziell an gewisse Dialoge zwischen Mannschaften und Wehrpflichtigen. Und dann noch der Wohnort der Hauptfigur in Bremen: Die Entfernung zu meiner damaligen WG beträgt etwa 200m Luftlinie, ich konnte also gut nachvollziehen, um welche Straßen und Kneipen es ging. In Kürze: Frank (Herr Lehmann) muß zum Bund weil er es vergeigt hat rechtzeitig zu verweigern. Auf dem ersten Wochenende zuhause stellt er fest daß sein Vater bereits sein Zimmer weiterverwendet - was zum sofortigen Auszug führt. Kurzerhand zieht er in eine WG ein .. und vom Kontrast des Lebens dort mit dem in der Kaserne lebt ein Großteil des restlichen Buchs. Es ist dermaßen urkomisch, fast auf jeder Seite gibt es was zu kichern (zumindest für mich): Selten so gut amüsiert.
Achja, wenn man schonmal am Google mappen ist.. :-)
Die Reiterin
Ich habe ja einen Kollegen der schier den Verstand verliert, wenn es um Reiterinnen geht. Mir war das bisher immer ein totales Rätsel. Bei einem Sonntagsspaziergang kamen wir an der Reithalle vorbei, in der ein Reitturnier stattfand. Vom Turnier selbst haben wir nichts mitbekommen, aber in einer offenen Halle gab es das "Anreiten"? Hieß es so? Ich weiß nicht mehr. In der Formel 1 würde man das wohl warmup nennen. Es muß Dressurreiten gewesen sein, die Teilnehmer waren alle gediegen im Frack und nirgends waren Böcke zum Drüberhüpfen zu sehen. Zugegeben - ich war ziemlich beeindruckt. Einerseits von der Größe der Tiere (irgendwie geriet das wieder in Vergessenheit), andererseits von den Gangarten, zu denen man sie bewegen kann. Das scheint allerdings nicht ganz ohne zu sein - den Teilnehmerinnen waren durchweg mit recht angestrengtem Gesichtsausdruck unterwegs. Halt, mindestens einen Teilnehmer gab es auch, von meinem Sohn lautstark mit "Guck mal, da ist ja ein Mann!" kommentiert. Gekicher von den umstehenden Mädels.
John J
Viele dieser Filme laufen nach demselben Prinzip: Phase 1: Begründung. Wir sehen schreckliche Dinge, was kann nur getan werden?? Phase 2: Überzeugung. Der Held hat kurioserweise sowas von keinem Interesse daran, an Phase 3 teilzunehmen. Erst durch ein entscheidendes Ereignis (z.B. weibliches Handauflegen) kann er dazu überredet werden. Beginnt sodenn Phase 3, die Durchführung. In früheren Rambofilmen gab es noch eine Phase 2b, in der Rambo etwas von seinen Gegnern gequält wurde, was ihn sinnigerweise erst so richtig für die letzte Phase in Fahrt brachte. Wie dem auch sei, die Phase 3 ist jedenfalls für die Widersacher in der Regel äußerst verlustreich, so auch in Rambo's jüngstem Streifen "John Rambo". Was heißt hier eigentlich jung, der letzte Film ist zwanzig Jahre her, der Held jenseits der 60, ein Alter, in dem andere schon fröhlich vor sich hintattern. Ich war wirklich verblüfft. Man sieht es etwas an der Körpersprache, soweit man davon sprechen kann. Aber sonst scheint nichts darauf hinzudeuten, daß nicht in 20 Jahren Rambo 5 herauskommt (Arbeitstitel: "Pferdeklau auf Papa's Farm"). Zum Film selbst gibt es nicht so viel zu sagen, ein ziemlich harter Actionfilm, viel Blut, aber zu Zeiten auch sehr spannend. Meine Begleiter waren allerdings enttäuscht - sie hatten mehr Blut erwartet ("der isch doch gschnidde! Da fehlet mindeschdens sex minuda!!" ;-) . Na, mir hat's auch so gereicht. Nach knapp 90 Minuten ist man jedenfalls für einen Feierabend ausreichend durchgeschnetzelt. Nur darf man nicht denselben Fehler wie ich machen: Nach Genuß von übermäßig Popcorn und einem halben Liter Cola warte ich jetzt darauf, daß vielleicht irgendwann doch einmal die Müdigkeit einsetzt..
Ich resümiere: Für Fans des Genre uneingeschränkt empfehlenswert (laßt die Frauen aber daheim)..
Das Leben
Heute gibt es zwei Sachen die nur ein Wort gemeinsam haben. Zunächst einmal eine Buchempfehlung: "Das Leben tobt!" von Rolf Silber, vielleicht besser bekannt als Regisseur von "Echte Kerle". In dieser Geschichte möchte sich Leichenbestatter Rainer gerne auf einem Parkplatz das Leben nehmen. Leider klappt das nicht, weil im demselben Moment ein Auto neben ihm hält, aus dem er alsbald eine Frau retten muß. Es kommt wie es kommen muß - sehr heiter zuweilen da der Kerl anfänglich absolut nichts zu verlieren hat. Flockig geschrieben liest man das kleine Büchlein in kurzer Zeit zuende, hat aber großen Spaß dabei.
.
Der Vollständigkeit halber (oder nur, damit ich es nicht vergesse) muß an dieser Stelle das Leben her - aus dem an anderer Stelle schon unvollständig zitiert wurde.
Lebe
Lass dich fallen
Lerne Schlangen zu beobachten
Pflanze unmögliche Gärten
Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein
Mache kleine Gesten
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit
Freue dich auf Träume
Weine bei Kinofilmen
Tu Dinge aus Liebe
Mach eine Menge Nickerchen
Gib Geld weiter
Mach es jetzt
Glaube an Zauberei
Lache eine Menge
Nimm Kinder ernst
Bade im Mondlicht
Lies jeden Tag
Stell dir vor, du wärst verzaubert
Höre alten Leuten zu
Freue dich
Lass die Angst fallen
Unterhalte das Kind in dir
Umarme Bäume
Schreibe Liebesbriefe
LebeJoseph Beuys
Bestelle und repariere
Ab und zu bestelle ich gern eine Ladung "Kruscht" bei einem Elektronik-Versender ganz nach dem dem Motto, man weiß ja nie wozu man das mal gebrauchen kann. Diesmal bei Pollin, der hin und wieder echte Schnäppchen bietet. Unter anderem diesmal einen neuen Wecker (Best.-Nr. 34-830217) weil der alte .. sagen wir mal so, seiner Funktion nicht mehr ganz gerecht wird. Das Ding kostete 5 Euro und hat die nette Funktion, auf Knopfdruck die Zeit mit roten Lettern an die Wand zu projizieren. Da dacht ich mir, das gönn ich mir. Da keine Batterien beiliegen, versuchte ich es erst einmal mit 3V Gleichstrom. Es piepte, aber nichts tat sich. OK, Polung stimmt. Batterien besorgt, Gerät funktioniert doch. Von den beiden Projektoren, von denen einer die Temperatur, der andere die Uhrzeit projiziert funktionierte der mit der Uhrzeit nicht richtig, die Zahlen waren komplett verschwommen. Außerdem rasselte irgendetwas im Gehäuse umher, so daß ich mal einen Blick hineinwarf. Ich förderte ein verbogenes Stück Draht mit gelötetem Ende, ein abgebrochenes Plastikstück und ein Stück Litze mit Ummantelung zutage. Wie kommt das Zeug nur da rein. Außerdem fehlte auf der Rückseite eine Schraube, die Vermutung liegt also nahe, daß es ein Rückläufer ist. Die Leuchte auseinandergenommen und wieder festgedrückt, da erhielt ich dann wenigstens doch noch ein scharfes Bild für die Uhrzeit. Das beste an dem Teil ist jedoch die Anleitung, in der sich die Bedienung der Uhr in Deutsch und Englisch vollständig widersprechen. Na mal schaun' wie lang das gutgeht ;-)
Train Hack
Das mußte ja irgendwann mal passieren: Ein 14 jähriger Pole baut sich eine Fernsteuerung für die Weichen der Lodz'scher Straßenbahn. Er ist jetzt zwar "dran" und während der materielle Schaden natürlich bedauerlich ist habe ich trotzdem Respekt vor dem Erfindergeist. Nicht schlecht. Extra-punkt für Schienenfahrzeuge ;-)
Gestern waren wir unter anderem im Zuge kindlicher Beschäftigung beim letzten Ausstellungstag des MEC Heiningen. Meine Erwartungen waren nicht die höchsten, aber das muß man wirklich mal gesehen haben. Diese Truppe hat quasi das ganze Dorf in Beschlag genommen und für ihre Anlage ein altes Bauernhaus umgebaut. Was die 13 Mitglieder auf die Beine gestellt haben, ist beachtlich: Seit fast 20 Jahren bauen sie an inzwischen 4 Anlagen, die über zwei Häuser verteilt sind. Es fahren reichlich Züge, so daß meine beiden richtig hypnotisiert waren. Schön auch, daß an den meisten Stellen Tritte für die Kinder mit einer Griffstange angebracht sind, so daß man auch selber mal in Ruhe gucken kann, ohne ständig jemand auf dem Arm zu haben oder "Finger weg" Ermahnungen von sich zu geben.
Was mich immer wieder wundert sind die Mengen an Cash die nötig sind, um eine derartige Menge an langen Zügen zu finanzieren, von den Weichenstraßen gar nicht zu reden. Davon könnte man sich.. einige gebrauchte Autos zulegen.. aber der Überzeugungstäter hat eben andere Prioritäten :)
Findus frische Erbsen
"Morgen Findus wird's was geben". Theaterhaus Stuttgart. Mit meinem Sohn in der Mittagsvorstellung, zusammen mit einem Saal voll Kindern und mehr oder weniger gequält dreinblickenden Erziehungsberechtigten. Ich war überrascht, wie ruhig der Saal während der Vorstellung wurde, aber kein Wunder, da die Schauspieler, vor allem Petterson derart stimmlich verstärkt wurden, daß man sie auch kaum gehört hätte. In dieser Weihnachtsgeschichte geht es um den Wunsch Findus', der Weihnachtsmann solle an Heiligabend tatsächlich auftauchen. Petterson, vor dieses schier unmögliche Problem gestellt beginnt also eine Weihnachtsmannmaschine zu konstruieren, die Findus seinen Wunsch vorgaukeln soll. Er bekommt immer wieder überrschend Hilfe wenn er nicht weiterkommt und am Ende schafft er es tatsächlich. Nur, daß er die Maschine dann gar nicht mehr braucht.. Das alles war passend zusammengekürzt worden und mit dem Huhn in der Stube eine zusätzliche kindertaugliche Figur am Start, die in der ursprünglichen Handlung so nicht vorkommt. Findus überraschte dann doch, die junge Dame machte ihre Sache außergewöhnlich gut. Ein bißchen wie eine Katze, aber trotzdem mit eher kindlichen Überschwang, das gefiel mir und allen Kindern richtig gut. Und ich konnte mich auch nicht beklagen, anderthalb Stunden Catwoman gucken war mir nicht unangenehm. Der etwas verhaltene Applaus am Ende war nicht ganz gerechtfertigt, aber das lag sicherlich auch an der großen Kinderzahl, die alle am Rand ihrer Aufnahme- und Stillsitzkapazität angekommen waren.
Double Feature
Der gestrige Abend löste mal wieder das Bedürfnis aus Geld auszugeben, das man nicht hat: Mein werter Kollege lud zum Filmgucken. Er hatte einen sehr schönen Beamer ausgeliehen und als man dann auf dem Sofa vor der Rauhfasertapete hing war klar, was es ausmacht. Es ist schon Heimkino, da hat die Werbung eigentlich recht. Wenn man sich dann noch eine richtige Leinwand vorstellt - aber lassen wir das. Eigentlich wollte ich auch nix für die Kategorie Hardware schreiben, sondern kurz die beiden Filme kommentieren:
Zum einen war da Galaxy Quest, eine absolut köstliche Star Trek Persiflage. So etwas hinzubekommen ohne daß kompletter Nonsens herauskommt ist nicht leicht. Hier klappte es aber wunderbar, nichts wurde ausgelassen und das waren dann auch die Betrachter. Ein ganz klarer Fall von
Im zweiten Teil widmeten wir uns dann der Comic Verfilmung Hellboy. Zwar eine Perle für die Fans des Genre, aber das schon eher eine Gratwanderung. Hier gab es keine Längen, es geht Ruck-zuck zur Sache und einige der Figuren waren extrem gut gelungen. Natürlich wieder mal eher die Bösen, ist klar. Was macht den perfekten Bösewicht aus? Er ist irgendwie eklig (Zombie, check!), hat das beste Kostüm des Streifens darüber an (check), kann irgendwie irre gut mit Messern oder dergleichen umgehen (check), steht wieder unversehrt auf nachdem man ihn für tot hält (check) und hat zuguterletzt auch noch was mit den Nazis zu tun (check!!). Ja wirklich, der kommt hier tatsächlich vor.
Den Plot kann man sich vorstellen als eine Folge von X-Men, ein Schuß Castle Wolfenstein und abgerundet mit einer Prise Indiana Jones. Wer kriegt da keinen Hunger?
Keine Spaßbremse
Ich war heute eine Spaßbremse. Mir war schweinekalt auf dem dahinschmelzenden Schlittenhang, meine Kinder lagen mehr im Matsch als auf dem Schlitten und die Füße wurden langsam aber sicher naß. Dabei trafen wir dann auf einen Papa mit 2 kleinen Schnöksen, die deutlich mehr Spaß hatten. Die hatten nämlich dieses Teil dabei:
Das Gerät wird sogar in unserem Heimatdorf hergestellt. Sieht simpel aus, ist allerdings durch die Alurohr-Konstruktion extrem leicht. Man pfeffert selbst den matschigen, flachen Hang mit beachtlicher Geschwindigkeit herunter, während herkömmlich Schlitten nach kurzer Fahrt seitwärts im Schlamm versinken. Die Produktseite offenbart es allerdings: Ganz billig kommt das nicht. Stört das jemand? ;-)