Perry Rhodan

Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts schreiben. Es gibt doch den schönen Satz "Wenn man keine Ahnung hat, einfach .. mal.. Fresse halten". Kann ich nicht! Blöd. Vorgestern abend saß ich da und dachte mir, bei dem tollen Hörspiel würde es sich doch lohnen, etwas mehr zur Hintergrundgeschichte zu erfahren. Das Universum rund um den Sternenozean von Jamondi, was davor und danach geschah. Anderthalb Stunden las ich mich quer durch die Perrypedia bis klar war: Zwecklos! Leider nicht genug Lebenszeit verfügbar, um da noch dahinterzusteigen. Das ganze Perry Universum ist ein Gewühl an Fachbegriffen und sensationellen Wortschöpfungen. Kleine Kostprobe: Schonmal was von
Traitanks, Distanzspur, Hajok, Kybb-Titanen, Roedergorm, stellaren Majestäten, Paragonkreuz oder Gon-Orbhon gehört? Haha, ich bis vor kurzem auch nicht. Allein die Wörter sind's wert. Wer jetzt jedoch meint, er hätte nach 15 Folgen Hörspiel so langsam den Durchstieg - kann man vergessen! Jeder neuer Handlungsstrang führt Objekte ein, von denen man noch nie was gehört hat. So ist das Perry-Universum quasi ein riesiger Science-Fiction Ideen-Pool. Man kann davon ausgehen, daß alles was man schon mal im Bereich Science Fiction gehört oder gesehen hat in diesen Heften vorkam. Zeit war dafür genug vorhanden: Das erste Heft erschien 1961(!), diese Woche wurde Band 2.501 veröffentlicht. Ich nehme an manche Leute haben mehrere Raum-Meter im Regal ;)

Ein halbwegs brauchbarer Einstieg: klick (PDF).

Edit: Die aktuellen Folgen erscheinen wöchentlich parallel zum Heft auch als Hörbuch - die Sprecher sind nicht einmal schlecht. Das (Jahres-) Abo für den aktuellen Zyklus beläuft sich auf 149,-€, OMFG, ich brauche einen passenden Kostenträger ;-)
Hier habe ich im Wust an Webseiten zum Thema außer der Perrypedia noch ein sauber strukturiertes Archiv gefunden. Das Beste: Der Autor der Site macht sich die Mühe, die neu erscheinenden Hefte einzeln zu rezensieren! Respekt.

Dinge die ich nicht begreife

Haushalt:

Sanierungskurs: Steinbrück schwört die Deutschen auf jahrenlangen "harten" Sparkurs ein. Jetzt ist das Land mit 310.000.000.000 € zusätzlich neu verschuldet. Wer soll das jemals zurückbezahlen? Im Vergleich mit diesen Zahlen wirkt das für die Abwrackprämie rausgeschmissene Geld fast wie Peanuts. Mußten ja auch ein paar Banken gerettet werden. Hier rollt etwas auf uns zu, dessen Ausmaße wir nicht wahrhaben wollen..

Jugendschutz:
Lange wurde debattiert, daß viele Jugendliche im zarten Alter das Rauchen beginnen. Sei nicht gut für die Gesundheit. Um den Zigarettenerwerb zu erschweren wurden die Automaten mit Kartenlesern? versehen, die nur eine altersgerechte Abgabe ermöglichen. An dem Zigarettenautomat neben unserem Haus (liegt direkt auf der Schülerstrecke Bahnhof -> Gymnasium) und auf Häusertreppen umliegender Gebäude kann man deutlich erkennen, wie gut das funktioniert. Kann auch nicht funktionieren, solange man die Verantwortung nicht umkehrt. Wie ich mir das vorstelle? Etwa so:

  1. Abschaffung der Automaten
  2. Prägung einer laufenden Nummer auf die Schachtel, die die Ausgabestelle markiert
  3. Altersvorlage beim Abverkauf

Das klingt nach 1984, ist es auch. Jetzt kann aber leicht festgestellt werden, woher eine Zigarettenschachtel stammt und man kann dieser Kette entlang Ordnungsgelder verteilen. Also vor allem den "Erziehungsberechtigten", die die Kids mit den Dingern versorgen.
Die einzige andere Alternative die ich sehe, ist die Kontrolle komplett aufzugeben und nur über Aufklärung und Folgeschäden direkt an den Schulen zu kommen. Ob das allerdings mehr hilft.. Regeln helfen jedenfalls nichts ohne Kontrolle und Sanktion. Womit wir gleich beim nächsten Thema wären..

Dreck:

Hier in der Stadt wird immer mal wieder der Ruf laut, der zunehmende Verschmutzung durch entsprechende Verwarnungen und Ordnungsgelder zu begegnen. Wenn man am späteren Abend durch die Gassen läuft stellt man fest, daß trotz häufigem Einsatzes des Reinigungsfahrzeugs Zeug ohne Ende auf der Erde liegt. Daß am nahegelegenen Bahnhof eine McDonald Filiale geöffnet hat, hat diese Situation sicherlich auch nicht verbessert. Dahinter liegt dasselbe Problem: Es kann zwar verboten sein, ist es sogar, aber solange niemand abends rausgehen will um den Horden Jugendlicher ein Knöllchen aufs Auge zu drücken wird es einfach so bleiben. Ein anderer Weg wäre auch hier die Verantwortungsumkehr: McDonald's in die Haftung nehmen und selbst für die Reinigung aufkommen zu lassen. Juristisch fragwürdig und wahrscheinlich aussichtslos könnte das vermutlich noch effektiver sein. Im Augenblick ist jedenfalls die Allgemeinheit der Dumme. Wir alle bezahlen ein Fahrzeug der Stadt samt zugehörigem Mitarbeiter, der fast täglich seine Runden ziehen muß. Müßte nicht sein, wie ich finde.
Der Kern dieses Problems sind natürlich die Menschen, die aufgrund fehlender Erziehung, Gedankenlosigkeit, Ignoranz oder bewußter Mißachtung gegebener Regeln den Zustand verursachen. Ich sehe die Ursache im Wesentlichen an der Erziehung. Kleines Beispiel? Auf dem Stückle, Kindergeburtstag. Es gibt Süßigkeiten. Ich sag zu den Kindern, das Plastik und die Papierchen könnt ihr mir geben oder in den Eimer hier werfen. Klappt super. Bis auf einen, der das Zeug dann doch im Garten verteilt und völlig konsterniert ist als ich ihm nahelege, daß sei nicht so toll. Ich hätte schwören können, daß er das noch nicht so oft gehört hat.

Was ist jetzt das Fazit dieses offensichtlich zusammenhanglosen Gebrubbels? Ich begreife es nicht, daß man bei Problemen, die alle angehen und die speziell die junge Generation betreffen immer der einfachste und bequemste Weg beschritten werden muß.
Man kann nicht darauf vertrauen, daß die 300Mrd. mir nix dir nichts zurückgezahlt sind, es ist Blödsinn zu glauben, daß ein Automat eine Alterskontrolle durchführen kann und die Umwelt wird auch nicht dadurch sauberer, daß man das Verunreinigen unter Strafe stellt und anschließend nicht kontrolliert. So jetzt geht es mir besser. Nichts gelöst, aber zünftig gemeckert ;-)

Halb so teuer, doppelt so schnell!

Inzwischen bin ich auch von der volkswirtschaftlichen Seuche Kurzarbeit betroffen und habe bereits erste Erfahrungen sammeln können. Den Kindern kommt es zugute, den Steuerzahlern nicht. Während es sicherlich Sinn macht, daß kurzfristige Auftragsausfälle überbrückt werden können ist der neue maximale Rahmen von 2 Jahren schon fast eine Art ALG-I "Deluxe". Mit anderen Worten, der Steuerzahler subventioniert in meinen Augen die Schwerfälligkeit eines Großkonzerns, sich auf eine bereits seit Jahren verändernde Marktlage rechtzeitig einzustellen. Ja, ich profitiere auch davon, aber man darf nicht vergessen daß das in Zeiten einer industriellen Neuordnung eine ziemlich kostspielige Augenwischerei ist.

In diesem Zusammenhang ein unvermeidlicher kleiner heiterer Mitschnitt..

Wildcard:11:26:18 Ich bin gleich im Meeting
Daniel:11:26:41 danke. morgen wollt ich eigentlich daheim bleiben wg Überstunden aber das sieht jetzt nicht so danach aus..
Wildcard:11:27:59 =/
Wildcard:11:28:39 Kurzarbeit: Entgegen der Meinung vieler Arbeitnehmer bedeuted diese nicht, dass kürzer gearbeitet wird, sondern, dass dieselbe Menge an Arbeit in kürzerer Zeit erledigt wird.
Daniel:11:29:11 hihi
Wildcard:11:29:20 Als Beispiel bedeuted eine Kurzarbeit von 50% das der Arbeitnehmer dieselbe Tätigkeit in der hälfte der Zeit wie bisher zu erledigen hat.
Wildcard:11:29:21 ;)
Daniel:11:29:26 Raumkrümmung
Wildcard:11:29:30 Genau

Würde, wenn, hätte!

What if?

Das ist die Idee hinter dem eben von mir zuende gelesenen Buch "What if?". An jedem Stammtisch bereits in epischer Breite diskutiert, wäre dieses Tor reingegangen, der VfB wäre dann wieder Meister ... ne, das ist vielleicht zu unrealistisch ;-)

Das Werk ist eine Sammlung an Essays mehr oder weniger bekannter Historiker des englischen Sprachraums. Ich kannte nur einen von ihnen, John Keegan, furztrocken aber sehr kompetent. Jeder der Autoren wurde gebeten, über eine historische Begebenheit zu berichten, die mit etwas Glück, Pech oder Zufall völlig anders ausgegangen wäre. Die Folge dann ein möglichst gravierender, alternativer Geschichtsverlauf. Beispiel: Bei der Belagerung Jerusalems durch die Assyrer ca. 700 v. Chr. brach unter den Belagerern eine üble Seuche aus, die viele der Soldaten dahinraffte. Wäre das nicht passiert, hätte vermutlich die lächerliche Befestigung der Stadt der assyrischen Kriegsmaschine nicht mehr lange standgehalten und der frisch erbaute Tempel wäre eingeebnet worden, möglicherweise gleich zusammen mit dem Monotheismus. Aber der König der Assyrer, ein gewisser Herr Sennacherib, wollte weitere Verluste um eine strategisch unwichtige Position vermeiden und zog weiter. Glück gehabt.
Weitere Szenarien unter anderem:

  • Alexander der Große stirbt nicht plötzlich an einem Fieber sondern wird alt und stabilisiert sein Großreich.
  • Die Germanen verlieren die Schlacht im Teutoburger Wald. Wäre Germanien römisch geworden?
  • Die Griechen verlieren die Seeschlacht bei Salamis und das gesamte Mittelmeer wird von den Persern dominiert
  • Die spanische Armada landet erfolgreich in England
  • Eine Unmenge Artikel über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, die zwar ganz unterhaltsam sind, deren tiefe historische Bedeutung leider etwas blaß bleibt
  • Von Kluck's 1. Armee erreicht 1914 gemäß des Schlieffen Plans wie erwartet Paris, was den ersten Weltkrieg nach einem halben Jahr beendet.
  • Amerikanische Aufklärer entdecken von Midway aus Yamamotos Flotte nicht rechtzeitig
  • Chiang Kai-shek marschiert nicht in der Manschurei ein. Er erleidet wenig Verluste, Maos Armee kann ihn nicht verdrängen, China bleibt wie Korea und später Deutschland geteilt.

Klingt interessant, nicht wahr? Ist es auch. Das Hauptmanko ist der extreme Fokus auf den amerikanischen Bürgerkrieg, aber darin kannten sich die Autoren vermutlich am besten aus. Andere Artikel bleiben etwas zu oberflächlich, manche auch fast klischeehaft. Dafür gibts dann auch keine volle Punktzahl mehr. Mir gefiel es gut, eine wichtige Auffrischung der eingerosteten Geschichtssinne. :-)

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Linien

Es schneit! Ist das nicht fürchterlich. Dazu bleibt es auch noch liegen, was soll ich sagen. Weil es dazu so gut paßt kann man natürlich selbst Schlitten fahren oder es den Line Rider tun lassen. Sehr unterhaltsam. Hier kann man sehen was man damit alles machen kann. Tolle Idee, klasse Umsetzung.

Eine holprige Überleitung, aber wenn es schon um Linien geht hier noch eine Literaturempfehlung der anderen Art. Flatland, eine ganz surreale Geschichte, obwohl ich glaube die meisten werden sie schon kennen. Ein Quadrat kommt aus "Flatland" irgendwann in die dreidimensionale Welt. Ich habe es schon vor Jahren auf die Empfehlung eines Kollegen gelesen aber leider den Namen vergessen bis er mir heute spontan einfiel. :-)

Der eiserne Heinrich

In bekannter Runde gab es gestern ein weiteres Exemplar aus dem scheinbar unerschöpflichen Quell an derzeit verfilmten Comics: Iron Man. Verblüffend daran war für mich vor allem daß sich der Film die Zeit für Schauspielerei (Robert Downey Jr. sehr heiter, hätte auch Jan Josef Liefers sein können) und Charakteraufbau nahm. Action gab es auch reichlich, aber dennoch nicht so grenzenlos überladen wie mans seit neuestem gewöhnt sein muß. Leider lahmt die Geschichte dagegen: Im Drehbuch passiert nichts was man nicht schon vorher mal gesehen hat und.. achja, vorhersehbar, ohne Worte. Macht nix, netter Abend, full HD obendrein :) https://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n.gif

Das Ufo

Weihnachtlich?

Heute morgen zweimal die Augen gerieben.. ich fasse es nicht. Sie haben es tatsächlich getan!
Dieser Anblick bot sich heute morgen meinen noch etwas unscharf eingestellten Augen. Die hastig aufgesetzte Brille verschaffte Klarheit: SIE sind da! SIE sind gelandet und wollen uns ihre chinesischen Krippenfiguren verkaufen. Wir sollten uns solang im Keller verstecken.

Malen nach Zahlen

Niboki, auch bekannt unter "Woche für Woche ein handgemaltes Kunstwerk" vertreibt wöchentlich in Öl nachgemalte Bilder, vorwiegend von Filmplakaten oder Filmszenen. Ich habe das auch mal ausprobiert, mit dem hier:

50 € leichter und eine Erfahrung reicher. Böse wohnungsinterne Zungen behaupten ja "Malen nach Zahlen in Öl", mir gefällt es eigentlich ganz gut. Das Bild ist qualitativ in Ordnung, man sollte aber nicht zuviel erwarten. Mitgeliefert wird ein Keilrahmen, den man nur noch zusammenstecken muß. Das Bild kann man dann darüber aufziehen. Wehe dem der keinen Tacker hat, der darf dann richtig Hand anlegen. Ich bin mir unschlüssig ob es den Preis wert ist, das muß wirklich jeder für sich entscheiden. Hängt natürlich auch vom Motiv ab :)

Tippsler

Als Fan des gleichsam sehr unterhaltsamen wie oftmals arschgeigenmäßig arroganten, aber gewiß genialen Steve Yegge möchte ich an dieser Stelle auf seinen neusten Artikel hinweisen. Den kann man auch lesen ohne vorher einen 10-jährigen Lisp Kurs gemacht zu haben. Es geht darum daß Leute, die mit Rechnern arbeiten, unwillkürlich in Tipper und Tipp-Legastheniker (Suchsystem) unterteilt werden, anhand dessen ihre Produktivität intuitiv eingeschätzt wird. Ich will das jetzt nicht nacherzählen, ich habe mich nur gefragt wie man das herausbekommt. Jeder hat sein eigenes System und seine eigene Einschätzung. Ein entscheidendes Merkmal ist sicher ob man tippen kann ohne hinunterzusehen. Und dann natürlich die Geschwindigkeit. Eine extrem heitere Methode etwas darüber zu erfahren ist der Typeracer. Leider gibt es nur englische Texte, so daß wir mit unseren deutschen Tastaturen etwas benachteiligt sind, aber ich kann nur empfehlen es einmal auszuprobieren. Wer's wissen will: Mein persönlicher Durchschnitt liegt zwischen 60 und 70 W(ords) P(er) M(inute). Um es an die Spitze zu schaffen sind allerdings astronomische 140 WPM (!) nötig.