Was passiert eigentlich, wenn der Kunde anruft und sagt, "Ich hab da ein Problem, bei Funktion X erscheint Y, aber da sollte eigentlich ein Fenster aufgehen und Z stehen!". In den meisten Fällen hat die den Anruf annehmende, liebliche Supportmitarbeiterin die Anwendung so gut im Kopf, daß sie rundheraus antworten kann "Ja guter Mann, Z gibt es seit Version 8.15 nicht mehr, jetzt erscheint Y!". Wenn es sich nun um eine äußerst komplexe Angelegenheit handelt, die Geschäftsvorfälle kompliziert und voller versteckter Abhängigkeiten sind, kann sie einen Rückruf ankündigen. Sie öffnet ihre Schublade und sucht in der Dokumentation nach dem entsprechenden Vorfall. Sie findet die Beschreibung der aktuell ausgelieferten Version und kann gleich entscheiden, ob es sich um einen Fehler handelt.
Hat sie keine (aktuelle) Dokumentation, greift Plan C. Abmarsch zu dem für diesen Kunden zuständigen Consultant. Der hat das Ganze ausgeheckt, er müßte es wissen.
Nun kann es sein, daß dieser Mensch das Ganze auch nicht mehr so richtig durchdringt. Wie war das noch gleich wenn Fall A und B zutreffen und der Kunde X aufruft?... Hm. Wir gehen auf Nummer sicher und holen einen Entwickler! Der hat in der Regel natürlich auch keine Antwort parat, da er es a) entweder gar nicht selbst implementiert hat oder b) aus Entwicklersicht gar nicht ohne weiteres beantworten kann, da er ja tagsüber entwickelt und nicht die Anwendung bedient. Es kommt zum Äußersten: Mit dem Debugger bewaffnet stellt der Entwickler die Situation beim Kunden nach und wurstelt sich Schritt für Schritt durch die Anwendung, bis er verstanden hat, weshalb Y auftaucht. Kein Fehler! Der Kunde hat nur vergessen, vorher N und M richtig einzustellen.
Ich sage mal voraus, das eine Firma nicht viel Gewinne machen kann, wenn der letzte Fall zu häufig vorkommt. Ähnlichkeiten mit mir bekannten Firmen sind rein zufällig und höchstens beiläufig beabsichtigt.
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Das sieht nicht gut aus
Nachdem die Herrschaften jetzt noch einen halben Kindergarten weggesprengt haben (wer erinnert sich noch an den Horror von Beslan?) ist der Kampf an der PR Front vielleicht schon verloren worden. Das scheint mir allerdings auch die einzige Möglichkeit der Israelis gewesen zu sein, die Auseinandersetzung vielleicht doch noch für sich zu entscheiden - indem sie einen Keil zwischen die terroristischen Bartträger und der gemäßigten Mehrheit? treiben. Mit dieser völlig inkompetenten und idiotischen Aktion (jetzt mal trocken betrachtet) haben sie aber genau das Gegenteil erreicht. Mit jedem toten Libanesen gewinnt die Hisbolla neue Rekruten. In diesem Artikel (Vorsicht, der Autor hat äußerst extreme, jedoch manchmal auch sehr erhellende Einsichten) wird ein weiterer Grund aufgezeigt, warum die Kampagne zum Scheitern verurteilt ist: Die eine Seite kann fast beliebig hohe, die andere so gut wie keine Verluste hinnehmen. Im Gegensatz zu den ersten Kriegen (vor 48 Jahren aufwärts) können die Israelis keinen schnellen Sieg mehr erringen, da ihr Gegner nicht nach ihren Regeln spielt. Ernste Sache, viele Fehler dürfen sie sich nicht mehr leisten um ihr Staatsgebilde weiter zu erhalten. Ein Dilemma, denn der Rückzug steht ebenfalls außer Frage. Dieser würde nach Meinung der Gegenseite nur dann enden, wenn das letzte Schiff aus Haifa abgelegt hat.
Licht und Schatten
Danny Goodman,
JavaScript & DHTML Cookbook,
Seit längerer Zeit liegen auf meinem Schreibtisch zwei neue Bücher zur Webentwicklung. Gekauft in einem Anflug von Begeisterung und der Erwartung, bald wieder etwas neues zu entwickeln lagerten sie bald etwas Staub an. Schade. Am Abend ist die Fähigkeit etwas Neues in den Kopf reinzudrücken doch etwas reduziert. Jetzt bin ich schlußendlich doch dazu gekommen, mich mal darum zu kümmern :) . Das eine Buch, "JavaScript & DHTML Cookbook" beschäftigt sich mit dem Schwerpunkt Javascript und dem den HTML Seiten zugrunde liegenden DOM Objekt. "Foundations of Ajax" dreht sich ausschließlich im die (etwas gehypte) neue Technologie. Grundverschieden auch die Ansätze. Das Cookbook liefert genau das, was der Titel verspricht: Rezepte, wie man auftretende Probleme am besten löst. Großartig gemacht sind dabei auch Rezepte, die in diesem Zusammenhang eigentlich keine sind sondern eher die Grundlagen von JavaScript. Macht nichts, hat man meistens eh wieder vergessen wenn man sich nicht ständig damit beschäftigt. Und darin liegt der große Vorteil dieses Buchs: Man hat es neben sich liegen beim Tippen und findet bei auftretenden Problemen eigentlich sofort eine Lösung. Das ist aber dann auch kein reines Abgetippe, sondern jedes Rezept enthält einen Diskussionsteil, in dem noch Grundlagen und Alternativen besprochen werden.
Asleson/Schutta,
Foundations of Ajax,
Die Foundations auf der anderen Seite gehen eher den Weg, die Entwicklung dieser Technologie aufzuzeigen. Das liest sich mitunter ganz unterhaltsam, ist allerdings für die praktische Entwicklung eher irrelevant. Da gibt es dann seitenweise Beispiele von Webseiten, die Verfahren X oder Y einsetzen oder Diskussionen von irgendwelchen Frameworks. Solche Informationen sind in der Regel nur Minuten nach dem Erscheinungsdatum interessant. Von den Frameworks verschwinden ohnehin wieder die meisten in der Versenkung, so daß dieses Buch in ein paar Jahren sicherlich nicht mehr als Nachschlagewerk dienen kann. Obendrein habe ich bereits 2 fehlerhafte Codebeispiele gefunden. Nicht so schön.
In dem Zusammenhang habe ich eine kleine Testseite gebaut, an der ich ein paar der Verfahren ausprobiert habe.
Eiszeit
Ist es nicht verblüffend, in welcher Weise der Zusammenhang zwischen Hitzewelle, Klimawandel und weltweitem exorbitanten Energieverbrauch ignoriert wird? Mensch bin ich froh daß ich hier drin sitze und die Klimaanlage läuft. Das führt dazu, daß es draußen noch heißer wird. Bin ja sonst nicht der Wärme abgeneigt aber was zuviel ist ist zuviel. Ich frage mich, wie daß gut gehen kann bei der Menge an Wasser, die ständig verdunstet bzw. verdunsten muß, wenn man sich die Pflanzen anschaut. So langsam wird es mir etwas unheimlich.
Comments
Nachdem es jetzt den einen oder anderen Kommentar hier gibt:
Ich werde dermaßen mit Kommentar-SPAM überschüttet, daß ich eine sog. blacklist mit Wörtern definiert habe, die einen Kommentar sofort aus der Liste entfernen, egal wer ihn geschrieben hat. Es sind nicht viele Wörter drin, aber wer sich wundert, daß nichts erscheint, hat vermutlich irgendwo "ringtone" oder "pharmacy" erwähnt :-)
40%
Bei der O.B. Wahl in Schorndorf gestern erhielt einer der Kandidaten 40% der Stimmen, aber das meine ich nicht. Nein, es war die Wahlbeteiligung, die war nämlich genauso hoch. Kann man sich das vorstellen? Es ist ja nicht so, daß man das Europaparlament hätte wählen müssen oder den Bundestag, nein, diesmal gings doch um direkt Greifbares! Genau eben drum, wieviel Unterstützung der geliebte Fußballverein oder doch lieber das Jugendorchester in der nächsten 8-jährigen O.B. Saison bekommt. Daß das in diesem Dorf kein Schwein interessiert verblüfft mich zutiefst. Ich meine, nächstes Mal lassen wir den ganzen Firlefanz einfach weg und losen den Kandidaten aus oder?
Andersherum betrachtet hat sich gestern die absolute Mehrheit dafür ausgesprochen, daß sie nicht wählen möchte. Könnte man für diesen Fall nicht wieder die direkte Erbfolge einführen?
Außerdem wäre ich dafür, daß man bei der Nennung des Wahlergebnisses nicht die Prozentzahl der abgegebenen sondern aller möglicher Stimmen berechnet. Demnach hätte der mögliche neue O.B. (Stichwahl in 2 Wochen), der gerne eine kleine Zwischeneinlage Bürgermeister auf dem Weg zum SPD Fraktionsvorsitz einlegen will (das sagt er übrigens selbst mit der Zwischeneinlage, bin ich doof oder bin ich der einzige, dem das komisch vorkommt?) nur noch 16% der Schorndorfer hinter sich. Hört sich doch gleich nicht mehr so umwerfend an, oder?
Nachbemerkung:
Hier findet man das offizielle Ergebnis. Bitte mal die Kandidaten beachten. Yeah, der Headbuttman!
Kommandozeile
Eine Shell unter Windows? Bisher nur mit äußerster Skepsis zu genießen. Von mir bislang unbemerkt gibt es endlich eine neue Shell für Windows, kräftigerweise gleich PowerShell genannt (früher hieß es mal "Monad"). Zusammen mit einer passenden Console, die mehrere Shells gleichzeitig in Tabs darstellen kann ergeben sich fast schon UNIX-artige Zustände! Ich bin entzückt.
Mit Eingabeumleitung und ähnliche Spezereien aus der Unixwelt reichlich ausgestattet. Aber das interessanteste ist die Verbindung mit .NET. Eine Variable nimmt immer implizit den Typ des entsprechenden .NET Datentyps an, mit der Folge, daß alle dazu gehörenden Methoden verfügbar sind.
Beispiel:
PS>$a = "bla di blub di"
PS>$a.Split(" ")
bla
di
blub
di
PS>
Abgefahren. Ich kratze hier ja nur an der äußersten Spitze des Eisbergs. Alle wichtigen Keywords sind ebenfalls vorhanden, so daß man in der Shell jetzt eigentlich richtige .NET Programme ausführen können müßte. Die Integration mit .NET (2.0!) ist gleichzeitig auch ein gewisser Nachteil, es dauert eine ganze Weile, bis das Teil gestartet ist und auch der von .NET her bekannte Ressourcenhunger ist vorhanden. So, jetzt muß ich noch ein bißchen weiterspielen..
Cheat Sheet
WM Nachklapp
Die WM 2006 Statistik. Meine Lieblingskategorie ist ganz klar "Wutausbrüche". :-)
An anderer Stelle schreibt Ex M$ blogger Scoble daß der Fußball in Amerika auch bald ganz doll populär wird, wenn nur alle einen HDTV Fernseher haben. Dann sieht man endlich mal mehr vom Spiel. Wenn das sicherlich nicht ganz falsch ist, bei mir klar der Lacher des Tages. Der wahre Grund dafür liegt schlicht und einfach darin, daß man während den Halbzeiten einfach keine Werbeblöcke unterbringen kann, ohne Gewalttätigkeiten zu provozieren. Deshalb kommt es wie es kommen muß: Hier finden unterhaltsame Fußballübertragungen statt und dort gibt es alle 5 Minuten Werbung :-)
Alles oder nix
Das Exempel
Mit einer gewissen Fassungslosigkeit beobachte ich wieder den israelischen Vormarsch in Gaza. Wegen einem (1!) einzigen Mann werden Dutzende Panzer eingesetzt, die Flieger zerstören das einzige Kraftwerk und einige Brücken, angeblich damit der Entführte nicht verlegt werden kann. Daß dabei massenhaft EU Steuergelder in Rauch aufgehen irritiert anscheinend nicht mal die Europäer. Komische Kerle.
Offensichtlich soll hier ein Exempel statuiert werden. Die Geiselnahme von Israelis in Zukunft verhindern. Man möchte irakische Zustände vermeiden.
Durch das verschachtelte Staatsgebiet, den verschlungenen Grenzverlauf und die ökonomischen Abhängigkeiten (vor allem der Einsatz palästinensischer Arbeitskräfte in Israel) können sich die Kontrahenten nicht einfach voneinander trennen. Das bedeutet im Umkehrschluß jedoch auch, daß der Konflikt nicht militärisch beigelegt werden kann, es sei denn eine Partei schafft es die andere durch eine enorme ethnische Säuberung zu eliminieren.
Mir persönlich geht diese Konflikt enorm auf die Nerven:
- er zementiert die Ablehnung des Westens in der arabischen Welt
- er kostet einen Haufen Geld (auch uns!)
- er lenkt von viel dringlicheren Problemen ab (Demokratisierung / Staatenbildung im Nahen Osten, wirtschaftliche Entwicklung, Umweltschutz)
- er dient als öffentliche Bühne für gewalttätige Breitmaulfrösche die sonst in muffligen Ecken bei mentaler Kleinstbeleuchtung vor sich hindämmern würden (Stichwort: "human firecracker")
Davon mal abgesehen ist das Abschneiden der Palästinenser von der Energiezufuhr eine Maßnahme, die wieder einmal fast ausschließlich auf die Zivilbevölkerung zielt. Ist das ein "kalter" Bürgerkrieg?