Wie kann dies das Puls200 Blog sein ohne daß ich je ein Wort über jene Stätte der mittäglichen Mißhandlung verliere, die ab und an bei mir selbst 200 Puls erzeugt? Diesen Mißstand will ich hiermit beseitigen. Weniger die Pizzeria an sich als ihre Unfähigkeit, bei Vorbestellungen dieselben auch nur annährend zeitnah zu berücksichtigen. Äh, dann brauche ich auch nicht anzurufen, wenn ich mit 8 Leuten vorhabe, innerhalb von 30-45 Minuten eine Mahlzeit einzunehmen? Darüberhinaus beschäftigen sie den Schlurfer, einen osteuropäischen Zeitgenossen, der dem gastronomischen Dienstleistungsgewerbe noch mit real existierendem Sozialismus begegnet. Einmal wurden zwei Kollegen sehr ungleich eingeschenkte Getränke überreicht. Als der weniger reichlich Bedachte diesen Umstand reklamierte, nahm der Schlurfer sein Getränk mit und füllte es 1:1 in ein größeres Glas um, das er ihm direkt wieder hinstellte. Bei einer anderen Gelegenheit wurden einige komplett schwarz verbrannte Pizzen serviert. Das sah man allerdings erst, als man angefangen hatte zu essen, bzw. die Dinger umdrehte. Der Schlurfer tauchte erst wieder auf, als alle anderen restlos fertig waren und die Pechvögel definitiv keine Zeit mehr hatten, das Zeug zurückgehen zu lassen. "Hat nicht geschmeckt?". Ne, hat nicht geschmeckt, Blödmann. Darüberhinaus sieht er bei der Bestellungsaufnahme stets über einen hinweg und gibt einem immer das Gefühl, extrem ungelegen zu sein. Der wandelnde "wenn's denn unbedingt sein muß". Kurioserweise gehe ich trotzdem hin und wieder mit, was allerdings mehr dem Herdentrieb zuzuordnen ist. Auf der Habenseite befinden sich moderate Preise und der beim Mittagstisch kostenlose Espresso. Etwas zu mager, wie ich finde.
Author Archives: Administrator
das kann ich glaum kaupen
15:49:58: er macht was?
15:50:10: alles einzeln? ist auch richtig
15:55:15: nei das ist qukkar
15:55:19: quark
15:55:22: lol
15:55:25: LOL
Sonntag nachmittag
Die Idee war eigentlich ganz nett: Mit dem jungen Herrn einmal einfache Fahrt von hier nach Rudersberg, die Räder in den Gepäckwagen und dann gemütlich an der Wieslauf herunter wieder nach Hause rollen. Tja, das Hochfahren war noch ganz nett aber nach 50m Strecke fuhr er im Hans-guck-in-die-Luft-Style über eine hohe Gehwegkante und hatte richtig viel Glück, daß in dem Augenblick kein Auto kam. Puh, wieder eins von den Erlebnissen, bei denen man hinterher erstmal tief Luft holen muß. Leider stellte er nach weiteren 3 Kilometern fest, daß sich ein winziger Blutstropfen aus der Schürfung am Knie gelöst hatte und festgetrocknet war. War bis dahin alles in Ordnung, so schrecklich wurde die Welt auf einmal. Daran konnte nicht einmal der riesige Mähdrescher etwas ändern, dem wir kurz darauf begegneten. Es dauerte bis Haubersbronn bis mit Unterstützung von einem Päckchen Weingummi und nichts böses ahnenden Butterkeksen die Angelegenheit wieder hinreichend in Vergessenheit geraten war. Oha, heute wurde ich wieder geprüft. Ich bin mir nicht sicher, ob ich besonders gut abgeschnitten habe..
Shopping-Wahn
Schorndorfer Einzelhändler haben Blut geleckt: Zum wiederholten Male laden sie zum "Mitternachts-Shopping" in die Innenstadt. Und damit es richtig nett wird wurde alles mit Kerzen und Fackeln dekoriert, unterhalten Kleinkünstler und die unvermeidliche südamerikanische Indiandertruppe mit Panflöten-Surroundsound die Einkaufswilligen. Im Wochenblatt wurde das "mediterrane Flair" dieses Ereignisses beschworen oder man geht mit der Meinung der Alteingesessenen: "Dann isch wenigschtens ebbes los". Was ich allerdings nicht begreife ist warum die Schorndorfer trotz einsetzendem Nieselregen geradezu in Massen ("a throng of shoppers") die Fußgängerzone stürmen. Leider fehlt uns eine Bank, die wir bei solchen Gelegenheiten einfach vor die Tür stellen können. Uns darauf niederzulassen und mit einem Getränk in der Hand das Spektakel betrachten..
Vrroooooommmmm!!!
Neulich bekam ich eine Mail von einer alten Bekannten, jahrelang nicht gesehen. Darin schrieb sie, sie hätte viel erlebt und würde sich immer noch nicht richtig erwachsen fühlen. Bei mir sei das vermutlich anders, schon allein der Kinder wegen. Ahja.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß es in meiner unmittelbaren Umgebung Personen gibt, die just das gerne hätten, aber die kleinen Herrschaften hatten nicht den gewünschten Effekt. Im Gegenteil, sie sind die beste Gelegenheit, sich geradezu wieder wie ein Kind aufzuführen. In diesem Zusammenhang kann ich es nicht lassen, genau die Sachen anzuschaffen, die ich selbst als Kind nicht hatte. Herrje, es ist fast so, als dürfte man ein zweites Mal ran.
Dieses Gerät hier stellt einen guten Kompromiss zwischen Robustheit, Spaß und Umbaufähigkeit dar. An der Fernbedienung sind unten Taster dran, mit denen man das Gefährt in 2 unterschiedlichen Gängen bewegen kann. Zusätzlich gibt es noch den "Turbo" Knopf, dann aber ist es ziemlich schwer, einer drohenden Kollision zu entgehen. Es macht einfach einen Irrsinnsspaß, dieses Teil rumflitzen zu lassen. Wenn ich es mal darf ;-)
Pro:
- Fahrzeug kann umgebaut werden
- relativ leicht zu lenken
- für einen Elektromotor relativ schnell (>20 km/h)
- Dreck- und feuchtigkeitsunempfindlich
Kontra:
- relativ teuer, der hier war von 160 auf 70 € heruntergesetzt
- Akku hält maximal eine halbe Stunde
Produktbezeichnung: "Dirt Crusher RC" von LEGO, Nr. 8369
Verwirrung
Aus der Stadtbücherei entliehen und auf dem Nachttisch wiedergefunden: Vogelsteins Verwirrung, von Luis Fernando Verissimo.
. Verwirrung setzt schon bei der Lektüre ein, da verspricht der Titel nicht zuviel. Soviel, daß sogar die Hausherrin das Weiterlesen einstellte, obwohl es sich um einen Krimi handelt! Ich habe es allerdings doch geschafft, nachdem ich den etwas zähen Anfang überwunden hatte. Die Geschichte selbst, naja, ein Mordfall (ich bin der Ansicht, daß das in einem Krimi keine Besonderheit mehr darstellt) in Buenos Aires. Drumherum aber eine nette erzählerische Idee: Der Fall wird durch den Erzähler nicht gelöst, sondern erst im Nachwort, in dem er sozusagen das Mikro an eine andere Figur übergibt. Was dennoch nicht darüber hinwegtäuscht, daß der Mörder eigentlich von Anfang an klar ist. Oben festgestellte Verwirrung also nicht bezüglich des Plots, sondern der Schreibe drumherum und der unkonventionellen Erzählweise. Mir gefiel es trotzdem ganz gut, es ist auch recht kurz.
Bitmap vs. Image
In C# existiert eine abstrakte Basisklasse für Bilder genannt Image. Speichere ich nun ein geladenes Bild als Image in einer anderen Klasse, scheint es irgendwann vom GarbageCollektor abgeräumt zu werden.
d.h. sowas:
class Ship {
private Image image;
// ..
}
Am Anfang wird das Bild geladen und mehrfach verwendet. Nur irgendwann ist es weg (null)!. Ernsthaft, ich dachte ich spinne. Speichert man das Bild als Bitmap funktioniert alles wie erwartet. Ich habe recht lange gegoogelt und nichts gefunden bis ich durch Zufall diese Änderung gemacht habe und auf einmal funktionierte alles. Zum Haareraufen! (daher paßt es gut hierher ;-) )
Was ist eigentlich Sucht?
Das ist jetzt nicht eine Frage aus dem Psychologie-Seminar, sondern eine die ich mir während der Lektüre von Jörg Böckem's "Laß mich die Nacht überleben" oft stellte. Eine Lebensgeschichte voller Drogenkonsum, die einer Reise entlang eines Abgrunds gleicht. Immer wieder kann er sich im letzten Moment retten bzw. wird gerettet. Darin natürlich alles ganz krass, in einer Weise in der die meisten von uns ihr Leben natürlich nicht zubringen. Er beschreibt sehr gut, wie die Droge erst durch die Gewohnheit zur Sucht wird, wie sie in den Alltag eingebaut wird, wie man mit ihr seine persönlichen Bedürfnisse befriedigt oder nur einfach Probleme beseitigt. Zeitweise. Als ebenfalls typisch empfinde ich die Sichtweise: Ich tat, ich machte, ich war gut drauf, ich litt, der Egoismus platzt aus allen Nähten.
Die Schreibe ist leicht lesbar, vielleicht zeitweise etwas monoton. Dadurch daß alles (mehr oder weniger) reale Geschichten sind aber sehr eindrücklich.
Zurück zum Ausgang: Ist eigentlich alles, was wir regelmäßig tun, was uns zur Gewohnheit geworden ist, Sucht? Wenn wir ohne nicht mehr auskommen? Kann nicht sein, das beträfe nun auch das morgendliche Zähneputzen. Wenn man allerdings täglich tonnenweise Süßes verzehrt oder jede freie Minute mit Computerspielen verbringt sehen das sicherlich viele anders. Ein Bier am Tag ist in Ordnung, viele davon sind es meist nicht. Physische Entzugserscheinungen bei Kaffeemangel klingen auch nicht vielversprechend. Irgendwo verläuft hier eine feine Linie. Ich beobachte mich selbst, wo übertritt man diese Linie? Was ist eigentlich zuviel? Wenn man anderes vernachlässigt? Nein. Wenn es im Kopf viel Raum einnimmt? Möglich. Das süchtige Wollen oder Verlangen scheint unterbewußt gesteuert zu sein, wahrscheinlich ist es deshalb so schwer, verstandesmäßig dagegen anzugehen. Wie war das, man muß an sich arbeiten? Schon. Sich selbst im Blick behalten, ohne sich zu sehr ernst zu nehmen. Man merkt, ich habe das noch nicht richtig zu Ende gedacht :-)
“Man muß an sich arbeiten..”
Das ist mein Lieblingszitat aus dem eben fertig gelesenen Buch. Irene Dische, "Großmama packt aus".
Das tut sie wirklich. Geschrieben hat das Buch die vermeintliche Enkelin, erzählt aber aus der Sichtweise der Oma. Eine verzwickt-tragische Familiengeschichte einer deutsch-jüdischen Ehe, Auswanderung, Fußfassen in der neuen Welt und die Zerknirschtheit darüber, daß die Kinder und Enkel nicht das tun und zu dem werden was man gerne hätte. Erzählweise ist sehr trocken und stellenweise fürchterlich komisch. Schon allein dadurch, daß die Oma ihre eigene Beerdigung kommentiert und auch die Geschehnisse danach. Große Empfehlung.
Aaaaand the winner is….
Der politische Link der Woche. Dem Inhalt ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen..