Das Leben

Heute gibt es zwei Sachen die nur ein Wort gemeinsam haben. Zunächst einmal eine Buchempfehlung: "Das Leben tobt!" von Rolf Silber, vielleicht besser bekannt als Regisseur von "Echte Kerle". In dieser Geschichte möchte sich Leichenbestatter Rainer gerne auf einem Parkplatz das Leben nehmen. Leider klappt das nicht, weil im demselben Moment ein Auto neben ihm hält, aus dem er alsbald eine Frau retten muß. Es kommt wie es kommen muß - sehr heiter zuweilen da der Kerl anfänglich absolut nichts zu verlieren hat. Flockig geschrieben liest man das kleine Büchlein in kurzer Zeit zuende, hat aber großen Spaß dabei.
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Der Vollständigkeit halber (oder nur, damit ich es nicht vergesse) muß an dieser Stelle das Leben her - aus dem an anderer Stelle schon unvollständig zitiert wurde.

Lebe

Lass dich fallen
Lerne Schlangen zu beobachten
Pflanze unmögliche Gärten
Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein
Mache kleine Gesten
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit
Freue dich auf Träume
Weine bei Kinofilmen
Tu Dinge aus Liebe
Mach eine Menge Nickerchen
Gib Geld weiter
Mach es jetzt
Glaube an Zauberei
Lache eine Menge
Nimm Kinder ernst
Bade im Mondlicht
Lies jeden Tag
Stell dir vor, du wärst verzaubert
Höre alten Leuten zu
Freue dich
Lass die Angst fallen
Unterhalte das Kind in dir
Umarme Bäume
Schreibe Liebesbriefe
Lebe

Joseph Beuys

Laufenmühle

Vergangenes Wochenende waren wir in Laufenmühle, zwischen Rudersberg und Welzheim. Ein kleiner Ausflug, der sich aber überraschend erfolgreich entwickelte. Hier gibt es einen neu eröffneten "Erlebnispfad", Verzeihung, "Erfahrungfeld der Sinne": An mehreren Stationen vorbei tapert man durch den Wald, es gibt Tiere, Klangeffekte, einen Barfußpfad, Stellen zum Klettern und vieles mehr. Außerdem ein nettes Cafe und einen durchaus brauchbaren Spielplatz. Auf dem eine Doppelschaukel, bei dem der eine Schaukler den anderen in Fahrt versetzen kann. Großer Spaß.

Klettergelegenheit

Die ganze Sache steckt noch etwas in den Kinderschuhen, macht aber bereits einen sehr guten Eindruck. Hier könnte man z.B. Kindergeburtstage feiern oder mit Besuchern herkommen. Das ganze liegt auch recht pfiffig: In einer Schlucht in der zwei Bäche zusammentreffen (beide mit Wasserfall), darüber der Viadukt der alten Eisenbahnlinie Rudersberg-Welzheim. Diese Linie wird derzeit wieder aufbereitet, so daß im Laufe diesen Jahres hoffentlich dort wieder Züge verkehren. Lauffenmühle hat natürlich auch einen eigenen Haltepunkt, so daß man auch mit der Bahn anreisen kann. Könnte. Oder mit dem Rad, denn der Wieslauf-Radweg führt direkt daran vorbei. Mal schaun wie sich das entwickelt. Der junge Herr will jedenfalls das nächste mal "mit der Dampflok" anreisen (au backe).

Global gedacht?

[Edit: Schon vor ein paar Tagen verfasst... aber anstatt "Publish" "Save" gedrückt ;-) Naja, wenn das kein Zeichen ist]

Wie sagte unser Geschäftsführer heute so schön.. "global denken, lokal handeln". Wie wahr. Also, Investment in sturmsichere Sonnenkollektoren. Quark. Die Hessenwahl vergangenen Sonntag war ein schönes Beispiel dafür was passiert, wenn man es genau andersherum macht. Ein lokales Ereignis dient als Vehikel für globalen Aktionismus. Das ist deshalb wahlkämpferisch effektiv, weil sich jeder RTL Explosiv-Gucker in das lokale Ereignis hineindenken kann. Besonders schaurig-schön ist nun auch festzustellen, wie die Berichterstattung über gewälttätige Jugendliche blitzartig gestoppt wurde. Ich glaube kaum, daß die Typen jetzt aufhören Rentner zu treten, nur weil die CDU 11 Prozent verloren hat. Ich meine, hey, wenn das das wichtigste Politikum ist, das den ganzen Wahlkampf beherrscht, braucht man sich nicht zu wundern, daß überhaupt noch 64% ihr Kreuzchen gesetzt haben. Gibt's denn keine anderen Probleme? Der globale Aktionismus hingegen wird denn - so er überhaupt umgesetzt wird - im Sande verlaufen. Das vorherrschende Problem, wie man mit schwach begabten und obendrein schlecht ausgebildeten Volksteilen umgeht ist nicht erschüttert worden. Jo, Jugendknast, Härte zeigen, abschieben, was soll das alles. Aktionismus. Symptombehandlung.
Das Problem, leider nur lokal denken zu können und dennoch die Befähigung zu haben, globale Entscheidungen zu treffen betrifft offensichtlich einen nicht unerheblichen Anteil der politischen Kaste. Parteizugehörigkeit spielt dabei keine Rolle. Das ist der berühmte Unterschied zwischen Taktik und Strategie: Im kleinen und im Großen.
Ich möchte mal Strategien hören. Wie sollen Ansätze für den langfristigen Erfolg zur Lösung von Problemen wie Jugendkriminalität und Integration aussehen? Was wollen wir eigentlich, wie soll die Gesellschaft aussehen? Das müssen keine mehrheitsfähigen Kuschelentscheidungen sein, aber dieses Gebrabbel, das nur vom Kern der Probleme ablenkt geht inzwischen nicht nur mir mächtig auf die Nerven.
Aber es gibt noch Hoffnung.

Franco-Crosti

Skysails ist endlich am Start. In den Zeiten hoher Energiepreise gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Transportkosten zu reduzieren: Alternative Antriebsmethoden, verbesserte Motoren oder ganz einfach eine Verbrauchsreduzierung. Da die Bunkerkosten für Reedereien und Charterer den Hauptteil der Betriebskosten ausmachen erscheint es nur logisch, dort den Hebel anzusetzen. Mir ist es zwar ein Rätsel, wie ein fliegender Segelvorspann überhaupt den Verbrauch meßbar beeinflussen kann trotzdem verfolge ich das Projekt mit großem Interesse.

Aber auch schon in früheren Zeiten gab es ähnliche Überlegungen. Zwar dachte damals noch kein Mensch an Treibhausgase aber die Betriebskosten spielten trotzdem eine Rolle, vor allem durch kriegsbedingte Verknappung. So dachten sich zwei Italiener ein System aus, wie man den Abgasstrahl einer Lok zum Vorheizen des Wassersdampfs nutzen kann. Das hieß dann fortan Franco-Crosti. Die Abgase müssen dabei von den Zylindern zurückgeführt werden, damit der Gasstrom an dem vorlaufenden Wasser vorbeikommt - entsprechend merkwürdig sahen die Konstruktionen aus. Das führte zu bemerkenswerten Einsparungen von fast 20% Kohle - wenn auch zu starken Materialschäden aufgrund von Korrosion.
BR 42.9 im Riß
Eine Version dieser Technik wurde dieser BR 42 zuteil, fortan BR 42.9, die bis in die 60er Jahre von Lahnstein aus auf der rechten Rheinseite unterwegs waren.
Von der Umsetzung ins Modell durch einen namhanften Hersteller waren allerdings nicht alle begeistert.
BR 42.9 in 1:87
Mir gefällt sie aber ;)
Wem das hier alles zu schienenlastig wird muß vermutlich in einem halben Jahr oder so wiederkommen, dann ist die Phase hoffentlich vorüber ;-)

Bestelle und repariere

Ab und zu bestelle ich gern eine Ladung "Kruscht" bei einem Elektronik-Versender ganz nach dem dem Motto, man weiß ja nie wozu man das mal gebrauchen kann. Diesmal bei Pollin, der hin und wieder echte Schnäppchen bietet. Unter anderem diesmal einen neuen Wecker (Best.-Nr. 34-830217) weil der alte .. sagen wir mal so, seiner Funktion nicht mehr ganz gerecht wird. Das Ding kostete 5 Euro und hat die nette Funktion, auf Knopfdruck die Zeit mit roten Lettern an die Wand zu projizieren. Da dacht ich mir, das gönn ich mir. Da keine Batterien beiliegen, versuchte ich es erst einmal mit 3V Gleichstrom. Es piepte, aber nichts tat sich. OK, Polung stimmt. Batterien besorgt, Gerät funktioniert doch. Von den beiden Projektoren, von denen einer die Temperatur, der andere die Uhrzeit projiziert funktionierte der mit der Uhrzeit nicht richtig, die Zahlen waren komplett verschwommen. Außerdem rasselte irgendetwas im Gehäuse umher, so daß ich mal einen Blick hineinwarf. Ich förderte ein verbogenes Stück Draht mit gelötetem Ende, ein abgebrochenes Plastikstück und ein Stück Litze mit Ummantelung zutage. Wie kommt das Zeug nur da rein. Außerdem fehlte auf der Rückseite eine Schraube, die Vermutung liegt also nahe, daß es ein Rückläufer ist. Die Leuchte auseinandergenommen und wieder festgedrückt, da erhielt ich dann wenigstens doch noch ein scharfes Bild für die Uhrzeit. Das beste an dem Teil ist jedoch die Anleitung, in der sich die Bedienung der Uhr in Deutsch und Englisch vollständig widersprechen. Na mal schaun' wie lang das gutgeht ;-)

Schmackofatz

Ich meine, wir tun's jeden Tag und keiner verliert groß ein Wort drüber - klar, essen gehen! ;-) Seit ich mich mit ein paar nahrungs-affinen Kollegen zusammengetan habe, ist daraus etwas Regelmäßiges entstanden. Beim gemeinsamen Mahl fernab von der Firma mit ihren kleineren und größeren Problemen kann man in der Tagesmitte richtig auftanken. Klar kostet es etwas mehr als wenn ich was mitbringe, aber ganz ehrlich: Man lebt nur einmal und für ein schnell gemümmeltes Brötchen und Kaffee von mäßiger Qualität ist mir mein Leben zu kurz. Ja richtig, weil ich eine Alternative habe. Aber dieser Absatz soll jetzt nicht philosophisch verkommen, sondern ich möchte unsere Geheimnisse preisgeben. Die Orte, die wir unter viel Rückschlägen und Mühen ausfindig gemacht haben. Hier lohnt es sich, mittags hinzusitzen und sich die Wampe vollzuhauen, pardon, sich leckere Dinge zuzuführen.
Anstatt eine Hitliste anzulegen kommen hier die Lokalitäten etwa in der Reihenfolge, in der wir sie im Laufe der Woche abarbeiten.:

  1. Die Eintracht in Waiblingen. Man löhnt leider immer 50ct zum Parken da dieses Lokal mitten in der Waiblinger Fußgängerzone liegt. Mit dem "Tagesessen" kann man jedoch nicht danebenliegen. Ein urschwäbische Etablissement das deftige, aber fein gekochte Leckereien liefert. Portionsweise auch so bemessen, daß man den Nachmittag ohne das Gefühl eines Medizinballs im Leib erlebt. Große Empfehlung!
  2. Pizzeria Di Meglio in Endersbach. Der Laden ist sicherlich in einem der scheußlichsten Gebäude des Remstals untergebracht, aber das hindert die Jungs nicht daran, eine ausführliche Mittagskarte mit leckeren Gerichten anzubieten, zudem auch noch Getränke zum "Mittagstarif". Wir haben schon recht viel davon probegegessen und sind regelmäßig wiedergekommen. Mein Favorit sind die "al forno" Gerichte über deren regelmäßigen Konsum sich meine Kollegen schon langsam lustig machen, aber ich kann es nicht lassen. Hier ist auch für Vegetarier (solls ja auch geben) genug Auswahl.
  3. Der "Sportplatz". Ich finde keinen Link, keine Webseite.. (sind das meine neuen Kunden ;-) nene nur Spaß). Egal. Das ist die Gaststätte beim fsv Waiblingen am Sportplatz (Ortseingang von Osten). Hier geht es auch eher deftig zu, aber gekocht wird trotzdem fein und von überraschend guter Qualität. Die Mittagskarte beinhaltet immer etwa 6-7 preiswerte Gerichte, und das Ganze läuft richtig schnell. Das beste ist allerdings die große Terrasse, auf der man bei geeignetem Wetter wunderbar draußen speisen kann.
  4. Oh mann, der Laden heißt tatsächlich "Bambusstäbchen Asia-Food". Wer hat sich denn den Doofsinn ausgedacht. Ich hab's erst durchs googlen herausbekommen. Ist egal, das ist das thailändische Schnell-Ess Lokal im Remspark Waiblingen (auch ein erschreckend grauenhafter Komplex, den ich allein zu diesem Zweck betrete). Aber nimmt man einmal Platz, ist die Welt wieder in Ordnung. OK, es ist nur ein "chinesisches Restaurant" mit preiswertem Essen. Aber das ist stets von leckerer Qualität, was man an den Unmengen der Gäste merkt. Die Pasta-Bar gegenüber mußte wieder schließen und selbst am Kebap Stand sieht es recht einsam aus. Asia-Food ist jedoch stets proppenvoll, was dazu führt daß man zwar manchmal auf einen Platz, selten aber lang aufs Essen warten muß. Allein schon durchsatzbedingt kommt hier gute Qualität zum Einsatz, zum fairen Preis.
  5. Das beste zuletzt? Ich weiß es nicht, aber Italfisch in Fellbach sucht in der Preisklasse sicherlich seinesgleichen. Es gibt zwar immer nur Fisch und ein einziges Mittagsmenü, das aber bisher in den seltensten Fällten enttäuschte. Man bekommt zwei Gänge, Salat, Getränk und Espresso hinterher für rekordverdächtige 11,50€ und ist hinterher aufs köstlichste bedient. Ich dürfte das hier eigentlich gar nicht schreiben denn es besteht Gefahr, daß wir irgendwann keinen Platz mehr kriegen ;-)

Alle diese Lokale haben außerdem die Gemeinsamkeit, daß sie von überaus netten und freundlichen Wirtsleuten betrieben werden, denen die Exzentritäten ihrer Gäste nichts ausmachen und die einen stets freundlich empfangen.

Nichtsdestotrotz habe ich stets ein offenes Ohr für weitere interessante Vorschläge.. ;-)

Train Hack

Das mußte ja irgendwann mal passieren: Ein 14 jähriger Pole baut sich eine Fernsteuerung für die Weichen der Lodz'scher Straßenbahn. Er ist jetzt zwar "dran" und während der materielle Schaden natürlich bedauerlich ist habe ich trotzdem Respekt vor dem Erfindergeist. Nicht schlecht. Extra-punkt für Schienenfahrzeuge ;-)

Gestern waren wir unter anderem im Zuge kindlicher Beschäftigung beim letzten Ausstellungstag des MEC Heiningen. Meine Erwartungen waren nicht die höchsten, aber das muß man wirklich mal gesehen haben. Diese Truppe hat quasi das ganze Dorf in Beschlag genommen und für ihre Anlage ein altes Bauernhaus umgebaut. Was die 13 Mitglieder auf die Beine gestellt haben, ist beachtlich: Seit fast 20 Jahren bauen sie an inzwischen 4 Anlagen, die über zwei Häuser verteilt sind. Es fahren reichlich Züge, so daß meine beiden richtig hypnotisiert waren. Schön auch, daß an den meisten Stellen Tritte für die Kinder mit einer Griffstange angebracht sind, so daß man auch selber mal in Ruhe gucken kann, ohne ständig jemand auf dem Arm zu haben oder "Finger weg" Ermahnungen von sich zu geben.
Was mich immer wieder wundert sind die Mengen an Cash die nötig sind, um eine derartige Menge an langen Zügen zu finanzieren, von den Weichenstraßen gar nicht zu reden. Davon könnte man sich.. einige gebrauchte Autos zulegen.. aber der Überzeugungstäter hat eben andere Prioritäten :)