Im Bereich Film, Fernsehen und Entertainment bin ich ja nun wirklich nicht auf dem neuesten Stand. Und so konnte es geschehen, daß ich Riddick übersehen habe. Während einer beeindruckenden Techdemo bei einem Kollegen (Schacka Widescreen, Full HD, PlaySi 3, Klavierlack) zeigte er mir kurz ein paar Minuten von dem Film und ich dachte möönsch, da haste was verpaßt. Dann durfte ich mir die DVD Box (2 Filme) ausleihen und jetzt bin ich etwas schlauer:
Der erste Film, "Pitch Black" ist eine bunte Mischung aus Alien, Starship Troopers und Rambo 3. Geht nicht? Gibts nicht! Doch, ein herrlich skurriler, schrecklich unlogischer Streifen mit abgedroschenem 10-kleine-Negerlein Prinzip, mäßig spektakulären Effekten und einem "Helden", der eigentlich gar keine Lust und schon was anderes vor hat. Es kracht, splattert und ist trotzdem nicht so schrecklich überladen wie andere Filme dieser Art.
Daran anschließt "Riddick - Chroniken eines Kriegers". Ein selten dämlicher Titel für einen selten guten Film. Allein die Ausstattung verdient die volle Punktzahl. Dazu noch eine funktionsfähige Handlung, sowas wie Schauspieler, herrlicher Style und eine weibliche Dreingabe, die man wirklich mal anschauen kann :-). Ich gebs zu, ich hab den gleich 2x hintereinander angeschaut. Ist mir absolut unverständlich warum dieser Film so abgestraft wurde während alle in den Batman-Schund rennen ;-) Danke Clemi :)
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Der ADAC auf mentalen Abwegen
Im ADAC Magazin, einem Blatt mit einem Verbreitungsgrad das sonst nur von Koran und Bibel erreicht wird läuft derzeit eine bildzeitungswürdige Kampagne: Weil die Spritkosten so hoch sind soll die Regierung jetzt die Mineralölsteuer senken, damit die Verbraucher nicht so derb leiden müssen. Reichlich Betroffene mit Foto im Heftinnern. Die "Mineralölsteuer" ist im Energiesteuergesetz beschrieben und hat eine feste Komponente, zu der auch die Ökosteuer zählt und eine variable, die durch die Umsatzsteuer entsteht. Die feste Komponente für Benzin z.B.:
Benzin (Schwefelgehalt kleinergleich 10 mg/dm³): 65,45 €cent/Liter ↔ 7,3 €cent/kWh
Wenn jetzt Russen oder Saudis die Förderquote drosseln um mehr Kohle in die Staatskassen zu spülen oder an den Börsen nach wie vor (unkontrolliert, wir erleben es ja derzeit) massiv spekuliert wird soll das jetzt nach dem Willen des ADAC vom Staate aufgefangen werden - der ja dann indirekt - durch die Senkung der Steuer - die Kasse andersweitig ausgleichen muss. Das ist einfach nur kurzsichtig gedacht, Brot und Spiele auf 80 Heftseiten.
Des weiteren lesen wir da, daß z.B. das Flugbenzin, auch Kerosin genannt, nach wie vor mit.. wir ahnen es bereits - 0 ct besteuert wird - der ökologische Sinn desselben entgeht mir im Moment.
Ich finde es traurig, daß der ADAC nicht den Mumm in den Heftseiten hat seinen Mitglieder klar zu machen, daß eine Lösung aus der Krise nur durch einen Minderverbrauch an fossiler Energie und eine Rückkehr zu kürzeren Pendlerstrecken und einem Ausbau des öffentlichen Verkehrs möglich wird.
Hier wird offensichtlich, daß der ADAC inzwischen weniger das Interesse seiner Mitglieder als die eigenen Geschäftsinteressen mit einer breiten Produktpalette für Versicherung und KFZ Finanzierung im Sinn hat.
Lesung: Paul Auster, “Man in the Dark”
Von Paul Auster Büchern wurde hier schon einiges berichtet. Aus seinem neuestes Buch, "Man in the dark", las er live am 2.10.08 im Hegelsaal der Liederhalle vor. Kurioser Andrang für eine Lesung, aber gerechtfertigt, wie ich fand. Vor und nach der Lesung fand ein kurzes Gespräch statt, in dem der Moderator Denis Scheck im ersten Teil auf das Buch, später leider mehr auf amerikanische Tagespolitik einging. Die Lesung selbst teilten sich Auster mit dem großartigen Sprecher Hans Peter Hallwachs, so daß die Passagen teilweise auf Deutsch und Englisch vorgetragen wurden (ohne Übersetzung), was ich für sehr gelungen hielt. Der Nachteil solcher Veranstaltungen für die des Englischen Mächtigen ist ja immer die Übersetzung, so daß man das Ganze doppelt hört. Die Gespräche selbst wurden zwar übersetzt, aber das hat Denis Scheck wirklich sehr überzeugend hinbekommen. So war es ganz seltsam, der Amerikaner blieb amerikanisch (sein einziger Kommentar zu Europa war: "here everything works", es blieb bei einer Nabelschau ohne spürbares Interesse am Publikum oder Ort. Ich weiß ja, daß er es sich leisten kann. Es war nur eine leichte Enttäuschung. Wirklich positiv hingegen bleibt Denis Scheck in Erinnerung, der den Abend souverän und sehr humorvoll leitete. Das Buch selbst hatte ich leider bis zur Lesung noch nicht fertig, so daß ich an dieser Stelle noch nichts dazu sagen kann.
100 Jahre Wieslaufbahn
Mit soviel Publikum hatten sie trotz des sehr mäßigen Wetters kaum gerechnet, Wiesel und ein Museumszug (V100, BR 50) im kostenlosen Pendelverkehr zwischen Schorndorf und Rudersberg. Leider hatten (oder haben) mich ein paar böswillige Bazillen im Griff, so daß ich das Ganze eher etwas benebelt wahrnahm. In Rudersberg dann einen Geocache gehoben und in der zum Bierzelt umfunktionierten Triebwagenhalle Pommes (Kinder) und Torte (Erwachsene) verzehrt. Bei der Gelegenheit mit einem Verantwortlichen der Wieslaufbahn ins Gespräch gekommen. Öffentlich bezuschusst ist der Betrieb offensichtlich wesentlich weniger (<10%) als vermutet und fährt angeblich relativ rentabel. Auf die Frage wie es mit dem Streckenausbau bzw. der Wiedereröffnung Richtung Rudersberg aussähe wurde abgewunken, "des Johr bassiert do nix meh". Schade irgendwie. Veranstaltet wird das Ganze übrigens von einer eigenen Gesellschaft, die mit den Betreibern des "Wiesels" nichts zu tun hat. Ein Befahren der Strecke bis Welzheim durch Nahverkehrstriebwagen macht seiner Aussage nach wirtschaftlich keinen Sinn, da sie nur bis 40 km/h freigegeben wird. Dann würde er für die kurze Strecke 40 Minuten brauchen und könnte nicht mal einen Halbstundentakt anbieten. Wenn es denn mal soweit ist. 2009.?
Auf dem Rückweg kam dann nochmal die Sonne heraus, nachdem man zwischenzeitlich mehrere Regengüsse ausgehielt. Ganz schön.
Terrorist
Ich hab es tatsächlich geschafft, mal wieder ein Buch zu lesen. Worum geht es hier? Ein amerikanischer Jugendlicher arabischer Herkunft wächst in schwierigen Verhältnissen heran. Sein Lebensinhalt ist Allah, aus seinem Glauben zieht er all seine Kraft. Seine Überzeugung ist vollständig, er ist der perfekte Fahrer .. eines Lkw's mit 25 Düngemittelfässern an Bord. Wo der zur Explosion gebracht werden soll kann man bei Bruce Schneier's Movie Plot Threats nachlesen oder man greift eben selbst zu dem gut geschriebenen Buch. Ich hatte es ziemlich lange herumliegen, weil mir an dem Thema nicht viel lag und man in der Zeitung sowieso genug vom Jihad lesen kann. Dann war ich aber sehr angenehm überrascht, vor allem durch Updike's gut beobachtete und einfühlsame Schreibweise. Vielleicht etwas zu klischeehaft in manchen Passagen. Ich möchte es hiermit (eingeschränkt) weiterempfehlen.