Es wird gewählt

Bald geht es wieder los. Wenn ich aus dem Fenster schaue sehe ich einen großen lila Sonnenschirm, auf dem "Die Violetten - spirituelle Politik" prangt. Davor verteilt ein langhaariger Kerl Handzettel. Wem das bereits etwas unheimlich vorkommt geht bis zum 28. 9. samstag vormittags lieber nicht mehr auf den Markt.

Inzwischen ist auch der Wahl-o-mat wieder online. Ich kann es auch diesmal wieder nur empfehlen, sich durch die Thesen zu klicken. Natürlich ist das alles Schall und Rauch, denn leider ist es in der Politik nicht wie im Fußball ("nach dem Spiel ist vor dem Spiel"). Besondere Heiterkeit erzeugt der direkte Thesenvergleich zwischen den Parteien in der Schlußübersicht. So kann man beispielsweise feststellen, daß sich NPD und die Linke in mehr Punkten einig sind als deren Vertreter lieb sein kann. Wie dem auch sei, immerhin zeigt die Software inhaltliche Erkenntnisse über die Parteien auf, wenn es deren Vertreter schon nicht formulieren. Das eigentliche Votum wird sicher nicht der Wahlausgang sondern die Wahlbeteiligung sein.

Zwischendrin gesehen

"Public Enemies" mit Johnny Depp. Gut, also ich bin nicht wegen Depp hin. Verfilmt wurde hier die Geschichte des John Dillinger. Das hat es zuvor schon (dreimal!) gegeben. Man begab sich also nicht auf unsicheres Terrain. Dillinger ist ein Kerl, der etwa ein Drittel seines etwa drei Jahrzehnte langen Lebens im Knast verbracht hat und erst in seinem letzten Lebensjahr zu einer Legende wurde. Oder hinterher gemacht wurde, man weiß es nicht so recht. Banken ausraubend zog er mit seiner Truppe durchs Land. Optisch ist er enorm gut getroffen, wenn man die Staffage Depp's mit den Originalfotos Dillingers vergleicht. Spannung und Athmosphäre bleiben etwas zurück, hier fehlt dem Film der letzte "Kick". Trotzdem war es technisch gesehen ganz gut, digitales Kino und auch der Sound vom feinsten, wenn die Thomsons vom fahrenden Auto aus abgefeuert wurden. 30er Jahre halt, das Zeitalter der klobigen Maschinenpistole.
Es ist eben auch immer schwierig etwas spannend zu gestalten, dessen Ausgang von vorneherein klar ist. Ganz recht also. https://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n.gif

"Equilibrium - Killer of emotions" Erinnert ein bißchen an "Gattaca". Christian Bale, der auch als Cop im vorigen Film zu sehen war spielt hier einen Ermittler, der Menschen mit "Gefühlen" aufspüren muß. Die Menschheit der Zukunft nimmt eine Droge um ihre Gefühlsregungen zu unterdrücken - und damit Verbrechen und ähnliche zu eliminieren. Leider vergißt der Cop eines Tages seine Portion zu nehmen und wechselt damit unfreiwillig die Seite. Düster aufgemacht und mit fantastischer Ausstattung ist das ein Geheimtip. https://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_red.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_red.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_red.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_h_red.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n_red.gif

"Son of Rambow": ein ganz niedlicher Film über zwei sehr unterschiedliche Schüler, die zusammen einen Film drehen. Herrlich britisch überdreht mit ziemlich bizarren Szenen im 80er Jahre Setting. https://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_n.gif

Warschau

Warschau. Ein langes Wochenende. Eben mal hin, Billigflieger ab Stuttgart, kein Problem. Ich kann nur sagen, ich war schwer beeindruckt. Ich wußte so gut wie nichts über Polen. Nagut, man kennt die Geschichten aus dem zweiten Weltkrieg, die Brüder Kaczynski (richtig?) hauen ab und zu auf den Putz aber sonst läuft dieses Land unter unserem Radar, oder? Wenn man ehrlich ist?
Ich kann aus jetziger Sicht nur sagen, das ist ein Fehler. Denn dort tut sich was. Selten habe ich soviel junge Leute auf einem Haufen gesehen. Ohne daß man bepöbelt wird oder die Betrunkenen 10 Mann tief Arm in Arm auf und niederschwanken. Nichts dergleichen. Freundliche Leute, die ganze Atmosphäre entspannend.

Wet T-Shirt Contest in einem Brunnen

Abends ist die halbe Stadt unterwegs. Unendliche Möglichkeiten, draußen zu essen, hier und da spielen Bands open air und umsonst. Viel Jazz, das mögen sie offensichtlich. Dazu haben alle ein Soft-Eis in der Hand. Die werden zu kleinen Türmen aufgebaut. Sieht ganz lustig aus beim Essen.

Vom Turm der St. Anna am Plac Zamkowy: Alles auf den Beinen!

Hier sieht man auch wie fantastisch die Häuser hergerichtet sind. Wenn man bedenkt, daß die Stadt vor 65 Jahren im Prinzip unbewohnbar war wurden enorme Fortschritte gemacht. Das trifft natürlich nicht auf alle Stadtteile zu, aber an vielen Stellen sieht man Baustellen und Renovierungsmaßnahmen. Oft unter Erhalt der ehemaligen Fassaden, was zum positiven Stadtbild beiträgt.

Prozna: Jüdisches Ghetto

Die einzige Straße, die noch das Erscheinungsbild des jüdischen Ghettos hat. Gespenstisch. Der Krieg ist in Warschau noch wesentlich greifbarer als in deutschen Städten. Zum einen liegt es natürlich an der fast schon jenseits des guten Geschmack liegenden Heldenverehrung, zum anderen haben die Polen, denke ich hier auch ein gesünderes Verhältnis zu den vergangenen Ereignissen. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob der Umgang mit der Vergangenheit in den Medien dort genauso schrill geführt wird wie in Deutschland. Es gibt auch ein neues Museum zum Warschauer Aufstand, das erst einige Jahre alt ist und mit multimedialen Effekten vollgestopft. Ein Besuch hinterließ mich zwiegespalten: Einerseits war die Aufarbeitung spektakulär, andrerseits bleibt alles, was sich jenseits der Heldenverehrung abspielte gesichtlos oder ausgeblendet. Sei es die Deutschen, noch die Russen, die auf der anderen Flußseite lagen und nichts unternahmen. Auch die (möglicherweise entscheidende) Frage, ob der Aufstand nicht doch ein Fehler war, bleibt unbeantwortet.

Ein weiterer Held der Polen: Johannes Paul II

Eine extra ins Bild gerückte Katholikin war leider nur unscharf drauf. Ich verkneife mir weitere Kommentare :)

Kleine Schablonensprayer: Auch ein Markenzeichen der Stadt

Bilder dieser Art findet man überall. Ich habe während unseres Besuchs nicht besonders eifrig einige fotografiert und doch einen ganz nette Sammlung zusammenbekommen.

Alt und neu: Brzeska, Praga (Ostteil der Stadt)

Auf der anderen Seite des Flusses ist die Zeit ein paar Jahre früher stehengeblieben. Die Aufbauarbeiten sind noch nicht so weit vorangeschritten. Trotzdem ist es entlang des Flußufers schön und auch der Kontrast zwischen alter und neuer Bausubstanz nicht uninteressant.

Ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Polen ist preiswert, man kommt allerdings nur mit Englisch durch. Da sich Deutschland scheinbar genauso unter dem Radar der Polen befindet wie andersherum trifft man keinen mit Deutschkenntnissen. Die Straßen sind sauber (kein Vergleich mit z.B. Stuttgart, dort ist es 10x dreckiger), vielleicht liegts auch nur daran, daß mehr Mülltonnen aufgestellt wurden. Öffentlich trinken is nicht, und wers trotzdem tut riskiert von einer der Streifen ein Knöllchen zu bekommen. Ja, man sieht schon eine Menge Streifen. Aber vielleicht liegts auch daran, daß man in Deutschland keine mehr sieht. Positiv (wenn auch für den Außenseiter zunächst etwas undurchsichtig) der Nahverkehr: Es gibt zwar Millionen Busse und Straßenbahnen aller Kategorien, aber wo die nun alle hinfahren? Hmm.. Selbst mein aktueller Reiseführer hatte mehr fiktive als reale Linien verzeichnet. Man kam also manchmal an eher unerwarteten Zielen heraus. Aber meistens sind wir ohnehin gelaufen. Geocaching kann man auch vergessen, es ist ein Entwicklungsland auf diesem Gebiet. Es würde aber nicht an interessanten Stellen für Dosen mangeln. Wir konnten allerdings insgesamt trotz einigem Eifer nur 4 heben. Nagut, das war auch nicht das Hauptziel. Kurzum: Schöner Urlaub!

Zwischendrin gelesen

"thirteen reasons why" von Jay Asher. Ein Teenybuch. Darunter liegt eine recht gute Idee: Ein Schüler erhält wenige Tage nach dem Selbstmord einer Mitschülerin ein Paket mit Kassetten. Auf diesen hört er sie sprechen und die Gründe, die zu ihrem Ende geführt haben werden langsam aufgefädelt. In 13 Abteilungen, daher auch der Titel. Die beiden Erzählebenen sind gut miteinander verwoben und die Lektüre leicht. Tja, leicht, richtig gelesen. Liegt wahrscheinlich daran, daß das schon eine Weile her ist mit dem Teeny-sein. Ein bisschen konstruiert wirkt das Ganze auch, aber dennoch empfehlenswert.
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Im Flieger nach Hause ging mir der Lesestoff aus, daher das Büchlein "Jagdsaison" von Andrea Camilleri angefangen (und fast zu Ende gelesen). Im Sizilien des 19. Jahrhunderts passieren allerlei merkwürdige Todesfälle vor der Kulisse eines kleinen Dorfes. Die Sprache ist derbe und es geht zur Sache. Der Kontrast zwischen strengen katholischen Normen und der, äh, Lebenslust wird weidlich ausgekostet, fast schon eine Spur zu dolle. Vermutlich geht auch eine ganze Menge aus dem italienischen unter, lost in translation. Insgesamt aber flink verfaßt, das Ganze hat man nach wenigen Stunden zuende gelesen. Unterhaltsam, aber mehr nicht.
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Die drei Wanderer

Vor längerer Zeit saß unsere Tochter (5) im Wohnzimmer auf der Couch und guckte aus dem Fenster. In die Ferne. "Ich seh drei Wanderer!" rief sie aus. Das konnte eigentlich nicht sein. Aus dem Fenster sieht man hinter der gegenüberliegenden Häuserreihe nur die Bäume des sicher 2km entfernten Schurwalds. "Dooch, da sind sie!!". Sie sieht zwar gut, aber so gut? Wir schauen raus. Und tatsächlich, da sind sie! Sie bewegen sich zwar nicht, aber die drei Wipfel sind so markant, daß sie bei uns seither diesen Namen tragen. Seither sind diese Bäume sozusagen eine Landmarke geworden. Regnet es stark, sind sie nicht mehr zu sehen.

Ich beschäftige mich schon seit längerem mit der Überlegung, endlich einen eigenen Cache zu legen. Erstmal nichts so aufwendiges, damit ich ein Gefühl für die Sache bekomme. Aber wo? Und was? Alles hat es schon einmal gegeben, und den 17634.sten Mikro-Leitplanken Cache wollte ich nicht legen.

[Überhaupt! Leitplanken-Caches!! Da steht groß und breit in den Regularien, in 50m Umkreis von Bahnanlagen dürfen ja keine Caches liegen (Übrigens das Ende meiner Idee der Wieslaufbahn - Cacheserie). Aber scheinbar hat niemand ein Problem damit, wenn magnetische Winzlinge entlang Motorrad-Rennstrecken, an Autobahntunnels etc. versteckt werden. Da frag ich mich wie der geneigte Leser, was "Gefahr" eigentlich bedeutet. Aber sei's drum, zurück zu den Wanderern.]

Dann keimte in mir die Idee, die Wanderer mit einem Cache auszustatten. Einem völlig GPS - freien Cache, der eigentlich mit einem simplen Tip zu heben sein dürfte. Das wär doch mal was. Kein blödsinniges Koordinatengerechne, einfach an die richtige Stelle stehen, hinschauen, hinfahren, heben! Dabei taucht schon die erste Schwierigkeit auf. Wo sind die Wanderer eigentlich? Altmodisch mit dem Kompaß angepeilt. MapSource auf, Peilung rein.. nein.. kann eigentlich nicht sein. Erst eine Ortsbegehung schaffte Klarheit. Aber auch nicht richtig, ich bin mir nach wie vor nicht 100% sicher, ob es die Bäume wirklich sind. Klarheit wird erst der erste Log schaffen :). Es sind übrigens auch nicht drei, sondern deren sechse, die dort beieinanderstehen. Nur der Winkel untereinander ist so daß man nur 3 sieht. Sauber gepflanzt, Herr Förster.

Wie dem auch sei, das Listing ist drin und man kanns probieren: GC1XCXT

Unterirdisch

Gestern abend einen Film gesehen, der war unglaublich. "Zack and Miri Make a Porno". Zum ersten Mal bereue ich es, das mein Wertungssystem keine negativen Punkte anzeigen kann. Fassungslos. Aber lest selbst:

Männlein (fett und irrkks häßlich) und Weiblein (ansehnlich), ehemalige Schulkameraden leben in einer WG seit Urzeiten zusammen. Natürlich rein freundschaftlich, klar. Und natürlich lieben sie sich, aber das weiß zu Beginn des Films nur der Zuschauer. Arm sind sie auch, und weil irgendwann alles nichts mehr hilft müssen sie an Geld gelangen. Sie beschließen einen Porno (hach, wie zotig!) zu produzieren, weil dafür gibt es einen Haufen Geld. In dem müssen sie natürlich auch selbst mitspielen. Das kann natürlich schon wegen obiger Liebe nicht klappen. Ach du meine Güte, sowas verklemmtes hab ich selten gesehen. Natürlich sieht man den ganzen Film über nichts, das ganze ist weder erotisch, sexy, noch lustig. Und als nach 10 Minuten klar wird daß es nur darum geht, wie sich Zack und Miri endlich doch kriegen stellt sich außerdem gähnende Langeweile ein. Darüber hinaus ist dieser Low-Budget Schund so übel synchronisiert, daß der im Original eventuell noch vorhandene Wortwitz in den Dialogen komplett untergeht. Man denkt immer wieder: So unterhält sich doch kein Mensch, nicht mal die sprachdegenerierten Hauptschüler, die immer auf Kirchentreppe sitzen. Zur Hilfe!

Zu meiner Verteidigung muß ich sagen daß ich nichts dafür kann, ihn gesehen zu haben. Wir waren nämlich in einer Sneak Preview. Und keiner wollte was verraten. "In der Preview laufen Filme, die erst morgen anlaufen oder in diesem Kino nicht gezeigt werden." Ich tippe auf letzteres. Guten Grund dazu gibt es. Zur Beschwichtigung des Publikums wurden anfangs sogar Poster und Haribo in die Menge geworfen (erinnerte an die Seehundfütterung in der Wilhelma). Das hätte uns eigentlich Warnung genug sein müssen.

Einziger Trost war der Soundtrack. Man konnte die Augen schließen und ab und zu ganz netten Songs lauschen. Dafür einen Viertelstern. Weil ich das nicht darstellen kann gibt es eben einen halben:
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Wieslaufbahn – Strecke komplett zwischen Rudersberg und Welzheim

Nachdem ich hier bereits mehrfach über die Reaktivierung der alten Strecke zwischen Rudersberg und Welzheim berichtet hatte, ist mir ein interessantes Ereignis der letzten Zeit völlig entgangen: Die Schienenverbindung besteht nun wieder vollständig! Am 23.7.2009 wurde die Strecke erstmals wieder von einem Zug befahren. Bitte hier klicken für einen paar Infos und Bilder.

Perry Rhodan

Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts schreiben. Es gibt doch den schönen Satz "Wenn man keine Ahnung hat, einfach .. mal.. Fresse halten". Kann ich nicht! Blöd. Vorgestern abend saß ich da und dachte mir, bei dem tollen Hörspiel würde es sich doch lohnen, etwas mehr zur Hintergrundgeschichte zu erfahren. Das Universum rund um den Sternenozean von Jamondi, was davor und danach geschah. Anderthalb Stunden las ich mich quer durch die Perrypedia bis klar war: Zwecklos! Leider nicht genug Lebenszeit verfügbar, um da noch dahinterzusteigen. Das ganze Perry Universum ist ein Gewühl an Fachbegriffen und sensationellen Wortschöpfungen. Kleine Kostprobe: Schonmal was von
Traitanks, Distanzspur, Hajok, Kybb-Titanen, Roedergorm, stellaren Majestäten, Paragonkreuz oder Gon-Orbhon gehört? Haha, ich bis vor kurzem auch nicht. Allein die Wörter sind's wert. Wer jetzt jedoch meint, er hätte nach 15 Folgen Hörspiel so langsam den Durchstieg - kann man vergessen! Jeder neuer Handlungsstrang führt Objekte ein, von denen man noch nie was gehört hat. So ist das Perry-Universum quasi ein riesiger Science-Fiction Ideen-Pool. Man kann davon ausgehen, daß alles was man schon mal im Bereich Science Fiction gehört oder gesehen hat in diesen Heften vorkam. Zeit war dafür genug vorhanden: Das erste Heft erschien 1961(!), diese Woche wurde Band 2.501 veröffentlicht. Ich nehme an manche Leute haben mehrere Raum-Meter im Regal ;)

Ein halbwegs brauchbarer Einstieg: klick (PDF).

Edit: Die aktuellen Folgen erscheinen wöchentlich parallel zum Heft auch als Hörbuch - die Sprecher sind nicht einmal schlecht. Das (Jahres-) Abo für den aktuellen Zyklus beläuft sich auf 149,-€, OMFG, ich brauche einen passenden Kostenträger ;-)
Hier habe ich im Wust an Webseiten zum Thema außer der Perrypedia noch ein sauber strukturiertes Archiv gefunden. Das Beste: Der Autor der Site macht sich die Mühe, die neu erscheinenden Hefte einzeln zu rezensieren! Respekt.

Boon!!

Weil ich natürlich nicht wußte was ein "boon" ist, wurde ich mithilfe der Sprachnudel aufgeklärt. Das ist wirklich praktisch um die aktuellen Beschimpfungen kleinaltriger Kreaturen tatsächlich zu verstehen.
Hier die aktuelle Toplist:




Das wird der Sprachpolizei nicht gefallen, aber mir hat es sehr geholfen. Außerdem ist das richtig unterhaltsam :)

The Navidson Record

"House of Leaves" von Mark Z. Danielewski bekam ich zum Geburtstag geschenkt (Danke Jenni und Karin!). Erst jetzt habe ich es durchgelesen, was jedoch nicht an der mangelnden Qualität als daran liegt, recht anstrengend zu lesen zu sein.

Es ist ein sehr ungewöhnliches Buch und ich kann versichern, daß es wenig ähnliche Werke gibt. Man könnte fast von "experimentell" reden. Worum geht es also? Im wesentlichen existieren zwei Handlungsebenen. In der Gegenwart ist Johnny Truant auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Als ein merkwürdiger blinder alter Mann stirbt, besucht er mit einem Freund dessen verlassene Wohnung. Dort finden sie eine alte Kiste mit einem Manuskript, dessen Inhalt die zweite Handlungsebene ergibt. Das Manuskript ist eine Bearbeitung oder Analyse eines nicht real existierenden Dokumentarfilms: The Navidson Record. Die Analysen und Hintergründe liest man fortan in Fußnoten, ebenso wie die ursprüngliche Handlungsebene. Viele Seiten haben einen unterschiedlichen Satz und Schriftarten, die die Handlung unterstreichen. Die Hauptsache ist jedoch die Entstehung des Films. Ein Ehepaar kauft ein Haus auf dem Lande um ihre Beziehung zu stablisieren. In diesem Haus entdeckt der Ehemann, Will (Fotograph von Beruf), einen merkwürdigen Durchgang, der scheinbar ins Nichts führt. Der Forscherdrang setzt ein und sie entdecken eine andere Welt in einem Raum, den es eigentlich nicht geben darf. Im zweiten Handlungsstrang versucht Johnny, den Inhalt der Kiste wieder zusammenzusetzen, was ihm immer mehr mental zusetzt. Teilweise ist nicht mehr ganz klar, ob die Erzählung die Realität oder ein Verwirrungszustand beschreibt.
Wild wird hier mit Bildern, Literatur und Psychologie jongliert, der Hauptgrund für die eher anstrengende Lektüre. Es ist aber trotzdem sehr lesenswert, wenn ich es auch nur fortgeschrittenen Kennern englischer Bücher empfehlen kann. https://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_blue.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_blue.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_blue.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_f_blue.gifhttps://www.puls200.de/wp-content/plugins/Sterne/img/icon-rating-star_h_blue.gif

Wikipedia Artikel