Europa zahnlos, Teil 874934

Für mich war es heute morgen die Meldung des Tages: Die Verabschiedung der UN Resolution 1973:
"Um 18.32 Uhr rief Li zum Votum. Erst die Ja-Stimmen: Zehn Hände gingen hoch, darunter für die USA, Frankreich und Großbritannien. Dann die Nein-Stimmen: keine. Dann die Enthaltungen: Fünf Hände, darunter für die Vetomächte China und Russland - sowie die Hand des deutschen Botschafters Peter Wittig."
Russland und China haben also kein Veto ausgesprochen. Die deutsche Enthaltung? Ich war im Zweifel, denn die libysche Dynastie behandelt ihr Volk wirklich widerlich. Freunde haben sie auch keine mehr, aber wenn man Atomanlagen oder Öl hat braucht man die auch nicht wirklich, sieht man doch an Nordkorea. Während die Demokratisierung in den arabischen Ländern sehr zu begrüßen ist, ist das Fortjagen eines Diktators immer noch eine innere Angelegenheit eines Landes. Und aus diesem Grund darf man nicht eingreifen, auch wenn es noch so schmerzt. Ganz abgesehen davon, dass es unserem Land komplett an den dafür notwendigen Mitteln fehlt. Stunden später macht der Diktator das aus seiner Sicht einzig Richtige: Er verkündet den Waffenstillstand. Das reicht schon, Flugzeuge wird er jetzt kaum mehr benötigen. Die Waffenruhe braucht er auch nicht ernsthaft zu beachten, denn die Resolution verbietet ein Eingreifen am Boden. Die Truppen sind warmgelaufen, der Rest kann jetzt von Hinds, Panzern und Artillerie erledigt werden. Es steht zu befürchten, dass die UN nach dieser Maßgabe ziemlich schlecht dasteht. Ich möchte nicht unken, aber eine echte "Lösung" des Konflikts ist in weiter Ferne.

WePad Feierabendcheck

Heute abend etwas bräsig durch den Blödmarkt getrabt. Ich wollte nur zwei billige USB Sticks und nebenher ein bisschen "Formfaktor" gucken. Zeug mal antatschen. Das machen ja nun alle dort. In der portablen Computing Ecke der Apple Tisch, noch ohne iPad2. Nagut, darauf kann ich warten, ich hab genug iPad1 auf der Arbeit. Asus EEPC Netbooks, die sind nett. Leider immer noch single-cores, da muss ich noch warten. Aber für den halben Preis eines pads ein Rechner, mit dem man was anfangen kann. Und dann seh ich es! Den WePad. Da war doch was! Hier wollte doch ein deutsches Unternehmen in eine völlig neue Dimension vorstoßen! Der Blödmarkt als Vertriebspartner läßt das Gerät zumindest in der hiesigen Filiale in einer Ecke vor sich hinstauben. Eigentlich sollte man Pads ab und zu abwischen, nachdem die Kunden es begriffen haben.
Nagut, so ist das. Flugs in die Hand genommen und angefangen zu tappen. Ich hab es leider nur mit Mühe begriffen. Hier ist der Apple-Konzern im Bereich Usability meilenweit voraus. Das Ding hat aber trotzdem sehr interessante Features: Es ist zum einen sehr groß und für meine Grapscher griffig, hat GPS, der Homescreen ist virtuell und kann verschoben werden und jede Menge Steckplätze gibt es auch. Apps gab es keine darauf, auch keine Internetverbindung, so blieb mir nur der Dateibrowser. Immerhin eine Anwendung. Leider ist das Navigieren recht zäh, ich habe es nicht geschafft, eins der Beispielbilder in einem Bildbetrachter zu öffnen. Keine Ahnung, ob überhaupt einer drauf war. Ich sah immer nur das Vorschaubild. Auch der Wechsel zwischen den Verzeichnissen hakelt ein bisschen. Kann allerdings auch an meinen wenig kapazitiven Fingerkuppen liegen, die kleinen Knöpfe auf dem iPod muss ich auch immer 3x antippen bis sich was regt. 500€ ist trotzdem recht steil für den Spaß. Nein, ich brauche sowas nicht. Aber dafür zu entwickeln könnte interessant sein.. Will mich jemand dafür bezahlen?? :)

Shutter Island shut down

Das gibt es selten: Jemand, der mit Bedacht und Augenmaß reagiert. In diesem Fall ein Polizeibeamter. Manche haben möglicherweise darüber spekuliert, ob dieser Logeintrag ein Fake ist oder nicht. Ist er nicht. Der Cache ist inzwischen geschlossen. Manche fragen sich, wie man unbedachte Cacher aus einem derartigen Cache fernhalten kann. An anderer Stelle positives Feedback für diese Reaktion. Ich kann mich dem in der Sache komplett anschließen. Obwohl ich in diesem Fall der Leidtragende war. Nun ist es grundsätzlich so, daß es durchaus ziemlich grenzwertige Caches gibt. Vor Ort ist dann die Entscheidung zu fällen, ob man wirklich startet oder nicht. In diesem Fall haben wir uns das über 2 Stunden genau überlegt und sind dann mit größter Vorsicht losgegangen. Caches dieser Art sind natürlich sehr gefährdet, vor allem wenn sie mitten in einem Gebiet mit extrem hohem Besucherverkehr liegen. Aber mit gewisser Behutsamkeit sollte es eigentlich kein Problem sein. Eine grundsätzliche Gefährdung besteht in verlassenen Gebäuden natürlich immer, das fängt schon bei Glassplittern an. Aber man muss sich nichts beweisen und verhält sich entsprechend. Der Showdown ist schnell erzählt. Den ersten Herzinfarkt gab es als ich auf einmal 5 Gestalten im Freien direkt vor dem inoffiziellen Eingang erspäht hatte. Kurze Zeit später standen sie vor uns. Sie kannten anscheinend nicht den korrekten Startpunkt. Diese 5 Daltons tappten dann nochmal hinaus um die Startkoordinate zu ertasten, wieder mitten im Publikumsverkehr. Als ich dann kurze Zeit später durch das große Fenster des Rutschenbeckens einen Streifenwagen sah habe beging ich den entscheidenden Fehler: Das hätte das Zeichen zum sofortigen Rückzug sein müssen. Ich dachte irgendwie, dass die wohl woanders hin wollen. Falsch. Wegen der anderen Truppe hätte unser Rückzug den Cache natürlich auch nicht gerettet, immerhin wären uns ein paar peinliche Momente erspart geblieben. Was bleibt ist ein DNF, ein SBA und ein dreifaches "schade drum" über all die Arbeit, die der Owner in diese Runde gesteckt hat. Was den Log von oben angeht: Die Grenzwertigkeit eines Caches kennt der Besucher erst dann, wenn er selbst dort war. Ob entsprechende Markierungen helfen oder gerade erst mehr Ahnungslose anlocken würden weiß ich nicht. Es regt jedoch definitiv zum Nachdenken an.

Rekord!

Kurze Zusammenfassung der Ereignisse von gestern:

Morgens Erdrutsch an der B29, nachmittags läuft Backnang voll und abends um halb 10 erreicht der Rems-Pegel in Schorndorf den Jahrhundert-Rekordwert (5,22m). Beachtlich vor allem die Geschwindigkeit, mit der das Wasser angestiegen ist. Anscheinend waren die Schutzmaßnahmen aber soweit erfolgreich, dass keine größeren Schäden entstanden sind, zumindest in Schorndorf.

Quelle: Hochwasser-Vorhersage-Zentrale BW

Das sieht dann ziemlich beeindruckend aus, unter den Brücken ist dann (fast) keine Luft mehr.

Rätsel am Bodensee

Für interessante Dinge fährt man auch mal durchaus längere Strecken. Ich bin mir allerdings bewußt, daß sich eine Anreise von 200km für den Besuch einer aufgelassenen öffentlichen Einrichtung etwas hirnrissig anhört. In diesem Fall jedoch nicht, denn der Ort ist mit einem exzellenten Rätsel versehen, das den Besucher in etwa 6 Stunden quer über (und teilweise auch unter) der Anlage entlangführt. Leider kann ich nicht so richtig konkret werden, um das Erlebnis nicht für andere zu versauen.


Ähm, ok... durch diese hohle Gasse..

Hin und wieder trifft man auch auf nicht ganz 100% jugendfreie Details. ;-)

Böse Falle wenn man aus der Tür kommt. Wie in allen Lost Places muß man überall extrem vorsichtig sein. Am häufigsten haut man sich natürlich den Schädel an. Das ist keine böse Absicht, hier wird eben nicht mehr regelmäßig Kehrwoche gemacht! Außer auf die eigene Sicherheit muß man an die Sicherheit des Rätsels denken. Die Anwohner sollen nicht darauf aufmerksam gemacht werden, und ein Notarzteinsatz führt in der Regel auch meist zur sofortigen Archivierung des Caches. Daher: Leise sein! Nicht im Dunkeln wegen Taschenlampengefunzel! Keine Kinder! Ausrede parat! Nie allein gehen! Passende Klamotten tragen! usw.


Ein typisches Ablenkungsmanöver. Es könnte ja einer dieser Schlüssel sein? Wie immer gilt, daß die naheliegende Lösung oft (aber nicht immer) die richtige ist. Entsprechend abstruser werden die Lösungsansätze wenn man nicht sofort drauf kommt. Am Ende stellt sich heraus, daß der Schlüsselhaufen gar nichts mit dem Weiterkommen zu tun hat. Immerhin sehr dekorativ :)


Das hier ist einer der Stationen. Was geht ab? Hmmm. Wie geht es weiter?

Es ist ein Cache mit Aussicht, soviel ist klar. Ringsherum die Landschaft, einfach herrlich. Darüber hinaus kann sich der erschöpfte Abenteurer im nahegelegenen Ausflugsrestaurant stärken. Empfehlenswert dort die Kässpätzle und das hausgemachte Kellerbier.

Verdünnung

Wenn man sich aufrafft zum Blutspenden zu gehen und der untersuchenden Ärztin verrät, daß man morgens ein Aspirin eingenommen hat sind lange Gesichter gewiß: Jetzt ist man zwar nicht disqualifiziert, das Blut kann jedoch nur noch sehr eingeschränkt verwendet werden! Besser ist es also, noch einen Tag zu warten. Termine gibt es in der Regel fortlaufend. Nur wenn man dann schon in der Halle steht, ist es eben zu spät.

LP Impressionen


Heute auf einer lost place Tour in Herrenberg unterwegs. Ziel eine riesige Halle, ehemalige Gießerei, in der ein Feuer vor Jahren viel Schaden angerichtet hat.


Diese Orte haben einen ganz eigenartigen Charakter, ich finde immer, ein bißchen nicht von dieser Welt. Hier fliegen Vögel herum, und unten in einem Nebenraum hat einer eine Katzenherberge eingerichtet. Kaum zu glauben, stimmt aber.


Ein Blick durch das Hallentor zeigt ein friedliches Feuchtbiotop. Kaum zu glauben, daß wir uns auf Dachhöhe befinden! :-)