Abschaffen II

Nichts bringt mich so zuverlässig auf die Palme wie ein Anschreiben der GEZ. Diesmal mit der freudigen Ankündigung, ab 2013 ein "gerechteres" Modell mit der haushaltsbezogenen Abgabe einzuführen. Gefragt wurde wie immer niemand, jetzt zahlen alle dasselbe. Im Grunde ist das nicht verkehrt, die Kontrollen entfallen und man kann von einer Art "Lindenstraßensteuer" sprechen. Ich bin ja immer für eine Entschlackung der Bürokratie. Diejenigen, die nur Radio oder PC angemeldet haben können allerdings in die Tischkante beissen: Eine satte Verdreifachung der Gebühren. Wie kann das nur angehen, dass 80 Millionen Schafe einen Blödsinn wie Anne Will, Jauch, den Musikantenstadl, Frau Illner und unzähligen anderen Schwachsinn bezahlen müssen? Wikipedia sagt dazu, dass

Neben einem Grundversorgungsauftrag und einem gesetzlich definierten Programmauftrag ist eine der weiteren wesentlichen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks daher die Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit.

Entweder man lässt jetzt einen tiefen Seufzer raus oder bricht in Tränen aus. Ich bin daher klar für die Abschaffung des gesamten öffentlich-rechtlichen Medienkonzepts und eine Abgabe auf rein freiwilliger Basis, sozusagen eine Art Jauchspende. Die Geber können dann gewichtet nach Spendenbetrag abstimmen, welche Sendungen produziert werden sollen. Wahnsinn, ich wußte gar nicht dass ich ein K-21 Basisdemokrat bin ;-)

An das Thema "Abschaffen" (nicht zu verwechseln mit Anschaffen) dachte ich diese Woche auch in Zusammenhang mit der Tour de France, eine Art Duell der Chemiekonzerne, das vorwiegend auf schmalen französischen Sträßchen ausgetragen wird. Der Kampf gegen unerlaubte Stoffe ist dort offensichtlich bis auf wenige Ausnahmen ziemlich aussichtslos. Wäre es daher nicht einfacher, die Doping-Kontrollen einfach wegzulassen? Der Radsport wäre wieder eine ehrliche Auseinandersetzung und man hätte nicht ständig das Gefühl, dass die vorderen Fahrer nur durch besseres Mogeln erfolgreich sind. Weg mit der Heimlichtuerei! Die Leute können ein bisschen Ehrlichkeit durchaus vertragen.

Fachhandel vs. Internet Part I

Nach langer Zeit gab die einfache Gartenpumpe den Geist auf, die mit Hilfe eines Schwimmerschalters das Sickerwasser aus unserem Keller pumpt. Viel zu tun hatte sie nicht, aber auf Dauer bekam ihr das salzig-feuchte Klima da unten nicht so gut.
Seufzend recherchierte ich im Internet und kam so auf die Wasserpumpen der Firma Metabo, die mir für diesen Zweck gerade passend erschienen. Wunderbar. Allerdings gibt es auch hier eine Vielzahl an Geräten mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. Schmutzwasser oder nicht, eingebauter Schwimmer oder nicht, Leistung, Förderhöhe, und so weiter. Nach einer Stunde hatte ich einen mir passend erscheinenden Kandidaten ausgemacht und sogar einen Internet-Händler gefunden, bei dem ich das Teil gleich hätte bestellen können. Doch halt!
Erstens musste ich so schnell als möglich Ersatz finden, andrerseits bin ich gern bereit, einen Händler vor Ort zu unterstützen. Also nachgeschaut, der nächste Fachhändler mit Ladengeschäft ist nur 3km von meinem Arbeitsplatz entfernt, ideal für einen feierabendlichen Stopp. Dort angekommen dachte ich, frag mal den Fachmann, mein Halbwissen stammt schließlich aus dem Internet. Da soll man ja sowieso nicht alles glauben. Der riet mir zu einem anderen Gerät, dieses mit eingebautem Schwimmer. Dachte ich mir, weniger Kabel ist immer gut und auf meine Nachfrage "Schmutzwasser, aber ohne größere Rückstände?" antwortete er "Ja überhaupt kein Problem". "Und die Förderhöhe? Ich brauche etwa 5 Meter!" "Das schafft die, sehen Sie, bis 7 Meter!". Das war dann auch noch 30 Euro billiger als das Gerät, welches ich zunächst im Auge hatte. An dieser Stelle hätte ich meinem sofort aufkeimenden Mißtrauen nachgeben sollen, aber der Schwabe spart ja für sein Leben gern und ich nahm daher dieses Ding gleich mit nach Hause.
Aufstellen, anschließen, kein Problem. Hm.. fördert etwas schwach aber wahrscheinlich ist noch irgendwo Luft drin, warten wir also mal ab.
Eine Stunde später war ich wieder im Keller und die Pumpe lief nicht mehr, war aber sehr heiß. Ich also die Pumpe hochgeholt und in der Dusche betrachtet. Nichts zu erkennen. Nachdem die kurzerhand die Bodenverkleidung abgenommen hatte siehe da: Ein Steinchen, sich nicht größer als eine Erbse, hatte die Flügelenden des Propellers abgeschlagen und sich hinterher festgeklemmt. Soviel zur Schmutzwasserfähigkeit.
Ich habe dann das Ding gereinigt, wieder zusammengesetzt und am Aufstellort in eine niedrige Kunststoffwannde gesetzt um sicherzugehen, dass keine Fremdkörper mehr angesaugt werde. Dann klappte es. Pump, pump, fleißig strömt das Wasser aus. Nur nicht bis zum Ende. Denn die Förderleistung reicht nicht (mehr?) aus, den Behälter zu leeren. Das kann nun an dem verstümmelten Propellerblatt liegen, am Schlauchdurchmesser oder etwas anderem, ich weiß es nicht. Die versprochenen 7 Meter sind jedenfalls nicht erreichbar. Mit dem alten Schwimmer dazwischengeschalten gelingt jedoch die Abschaltung bis zur halben Tiefe, das reicht zumindest, um einen Großteil des Wassers abzusaugen. Zurückgeben fällt jedenfalls aus mit dem Schaden.
Wäre es mit einer Direktbestellung im bösen Internet anders verlaufen? Das kann man nicht abschließend beantworten, dieser Ärger war jedenfalls überflüssig. Fortsetzung folgt.

Ab in die Sonne

Als Eltern macht man häufiger was den Kindern gut gefällt. Denkt man. Oft gefällt es dann mehr oder weniger überraschend selbst sehr gut. So auch unser diesjähriger Urlaub. Wir waren auf Sardinien, ganz klassisch mit dem Auto und der Fähre angereist. So etwas habe ich selbst als Kind mit meinen Eltern und Korsika erlebt, eine Reise, die mir lange im Gedächtnis blieb. Vor allem Details wie die Übelkeit meiner Mutter beim Rollen des Schiffs auf der Hinfahrt. Komischerweise weiß ich das noch besser als alles andere, sie möge mir verzeihen.
Wie dem auch sei, diesmal ist sicherlich auch genug passiert, was den Zwergen im Gedächtnis haften bleiben könnte ohne daß jemand schlecht wurde.

Man traut es sich kaum zu sagen, aber das war der Blick aus der Ferienwohnung

Wir hatten viel Glück mit Zeitpunkt und Wetter. Relativ wenig Touristen, aber warm genug zum Baden. Als Sonnengrillobst wurde ich häufiger knusprig rot.

Kletterparcour für Groß und Klein inkl. Einsiedlerkrebse, Garnelen und Seeigel

Am Meer gab es zwei Optionen: Den "Sandstrand" von dem die Kinder gar nicht mehr wegzukriegen waren (inkl. Weg entlang der Eisdiele) und "die Felsen", eine Kletterpartie, an deren Ende ein schmaler Einstieg zum Schnorcheln in Einsamkeit möglich war. Ratet mal wo wir öfter waren.

Vom Boot aus kann man in Cala Gonone eine herrliche Landschaft beobachten

Als Tip von einer Familie die wir unterwegs kennenlernten fuhren wir an einem Tag nach Cala Gonone und mieteten uns ein fettes Schlauchboot mit 40PS Außenborder. So ausgestattet konnte man die Küste entlang knattern und an sonst unerreichbaren Buchten anlanden. Sogar die Einfahrt in eine Wasserhöhle war möglich! Kaum teurer als ein Ticket für das Touri-Boot war das um Längen spassiger, vor allem für einen Süßwasserkapitän wie mich, der sonst nie mehr als ein 5m Kanu lenkt. Also gut, meistens fuhr Tom aber ab und zu durfte ich auch mal. Zwischendrin dachte ich wir werden von einer Ente überholt aber nein, kann eigentlich nicht sein und siehe da: Fliegende Fische. Ich habe in meinem Leben noch nie fliegende Fische gesehen.


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Nicht mehr ganz dicht

Zuverlässigkeit ist eine wichtige Eigenschaft von Waschmaschinen. Sie sollen möglichst unauffällig funktionieren und spätestens jedes Wochenende die angehäuften Wäscheberge bearbeiten. Unser Gerät hat sich dabei in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Um so größer meine Bedenken, als sich vor kurzem zum wiederholten Mal ein kleiner See unter der Maschine bildete.

Dann hatte der See einmal eine Größe, die als "bedrohlich" eingestuft wurde, so dass wir den Bosch Kundendienst anriefen. Der tauchte erfreulich zügig auf und fand auch sogleich die Ursache: Ein spitzer Gegenstand unbekannter Art hatte ein fingernagel-großes Loch in die Gummi-Manschette gerissen. Die Stelle war unter einem Falz und war uns daher nie aufgefallen. Für diese Mißhandlung kann man das Gerät sicher nicht verantwortlich machen. "200€!" verkündete der Kundendienstler sofort, geübt darin, schreckliche Nachrichten ohne großes Drumherum zügig zu überbringen. Ohne Arbeitszeit. Darauf hin sofort meine Frage, ob man das denn nicht flicken könnte. Unvorsichtigerweise bejahte dieser mit "können Sie ja versuchen" und so musste er wieder abziehen. Ach ja, abziehen, die Anfahrtspauschale (60€!) hat er natürlich trotzdem verdient. Danach war natürlich zu beweisen, ob sich Waschmaschinen genauso gut vulkanisieren lassen wie Fahrradschläuche. Und siehe da, es klappte ganz gut. Im Gegensatz zu Fahrrädern kann man hier die Flicken auf beiden Seiten aufbringen.

(Der Stift zum Aufspreizen hat natürlich eine stumpfe Spitze, ich habe nicht versucht, gleich noch ein Loch zu stechen..) Gerät wieder zusammengebaut und eine Probewäsche laufen lassen. Das Wasser blieb drin. Ob es ewig so bleiben wird weiß ich nicht, aber zumindest ist jetzt die "Sollbruchstelle" bekannt.

Das Ende von 3-D

Vielleicht waren es meine äußerst niedrigen Erwartungen oder war der Film wirklich gut? Vor ein paar Tagen waren wir in Marvel's The Avengers (3-D). Ich war positiv überrascht! Heiterkeit, gute Action und alles immer mit einem Augenzwinkern. Wenn man die Transformers-Reihe so durchgezogen hätte, wäre es nicht zu der peinlichen Katastrophe gekommen.. Nagut, es war nicht alles so dolle, auf den unsäglichen Captain America und diesen Katalog-Typ.. wie hieß er noch gleich.. genau, Chris Hemsworth als "Thor" hätte ich auch verzichten können. Robert Downey Jr. als Tony Stark hat das allerdings einigermassen ausgebügelt. Und auch die weiblichen Haupt- und Nebenrollen haben dazu beigetragen, dass bei meinem Begleiter hin und wieder die 3-D Brille verrutscht ist :D.

Achja, 3-D. Das war mein letzter 3-D Film. Ich gebe hier einen (!) Stern Abzug und sage in Zukunft diesem überflüssigen Quatsch ab. Die Nerverei mit dem Teil auf der Nase, dem deutlich schlechteren Bild und den eher bescheidenen und manchmal gar nicht erkennbaren Effekten reicht so langsam. Nur blöd, dass meine beliebteste Filmkategorie anscheinend oft gar nicht mehr "ohne" auskommt. Unterm Strich war es aber gelungene Popcorn-Unterhaltung.

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The Wellington cannot be saved…

Wenn man ein etwas angejahrter Spieler ist, kann man sich vollkommen kostenlos auf eine kleine Zeitreise begeben. Mehr als zwanzig Jahre nach dem Erscheinen des Originals "Wing Commander" und dessen zahlreicher Nachfolger erschien vor kurzem ein privates Fan-Projekt unter dem Namen "Wing Commander Saga", das die Stimmung der Reihe perfekt einfängt. Im Vergleich zu aktuellen Titeln wirkt das möglicherweise etwas altbacken aber die Entwickler haben mit dem Segen des Publishers EA trotzdem ein sehr professionelles Werk abgeliefert. Der Spass steckt hier weniger in technischen Effekten sondern in teilweise sehr heiteren Dialogen zwischen den Piloten und dem teilweise immer noch sehr fordernden Schwierigkeitsgrad.
Fazit: Wer das Original kennt muss hier einfach runterladen.

Hier noch ein paar selbstproduzierte Screenshots:

Alpha Wing, you are cleared for takeoff!

Das Begleitschiff, TCS Jim Bowie

Wir treffen auf einen Kilrathi Versorger

Das sieht nicht so gut für ihn aus

I have failed my race!!

Die komplette Staffel

Feuer in der Innenstadt

Morgens liegt ein leichter Holzfeuergeruch in der Luft, als ich zum Parkhaus gehe. Irgendwie ist Nebel.. komisch bei ansonsten wolkenlosem Himmel. Die Feuerwehr war lautstark unterwegs, aber was los war erfuhr ich erst später. Ein Kollege von mir der auch Feuerwehrmann ist schickt später dieses Bild rein:

Ein paar Stunden später dann der Online-Bericht des Zeitungsverlags.
Vorhin bin ich dann nochmal hin und habe ein paar Fotos der Zerstörung gemacht - Feuer in der Altstadt ist nicht lustig. Selbst wenn man mutmaßt, dass der Postturm jetzt endlich noch etwas vergrößert werden kann. Der Brand lag ja nicht mal 200m weg von meinem Schreibtisch. Gottseidank konnte flink gelöscht werden!

Play Chopin

Gestern abend in der Liederhalle sollte es eigentlich PlayBach geben. Das ist die Erfindung des wie ich meine ziemlich genialen Jacques Loussier, einem Franzosen, dem das Kunststück gelungen ist, Bach und Jazz in einer unnachahmlichen Weise zusammenzuführen. Leider war er erkrankt, so daß das Trio (Benoit Dunoyer de Segonzac, Kontrabass und André Arpino am Schlagzeug) durch David Gazarov am Klavier ergänzt wurde. Genies sind bekanntlich nur schwer klonbar, deshalb war der Anteil an echten "PlayBach"-Nummern eher gering. Das lag natürlich auch daran, dass ihm nur wenig Zeit zur Vorbereitung blieb. Er blieb im zweiten Teil daher bei "seinen Leisten". Und die lagen mehr bei Chopin. Nach den folgenden 60 Minuten war mir klar, dass romantische Klaviermusik und Jazz nicht zusammenzuführen sind. Bach ist mechanischer, motorischer, da gelingt es viel besser. Soll aber nicht heissen, das es ein schlechtes Konzert war, ganz im Gegenteil! Es war ein tolles Klangexperiment, sehr abwechslungsreich und teilweise durchaus humorvoll.

Normahl unplugged zum Frühstück

Da soll einer nochmal behaupten, wir wohnen am A* der Welt, hier sei nix los und überhaupt, wo ist das nochmal?
Gestern zum Frühstück wurde der Krach draussen immer lauter und ein Blick aus dem Fenster verriet, das es diesmal ernst ist: Anlässlich der Landluft Promotion spielte doch tatsächlich Normahl am hässlichen Brunnen! Normahl, die Beinnahe-Remstäler. Ich musste tatsächlich zweimal hinschauen. Und damit ihr auch was davon habt, hier noch der Video-Beweis per Wackel-Cam. Übrigens wackel ich auch ohne Whiskey pur. Die Frage, was mit Punk-Musikern geschieht, wenn sie und der Punk alt werden ist anscheinend noch nicht abschließend geklärt.

Neue Bewohner

Seit mehr als einem Jahr steht ein größeres Aquarium (200 L) in unserem Wohnzimmer. Irgendwann hatte ich noch ein anderes Becken auf dem Dachboden entdeckt. Ich denke, es hat mal meinem Vetter gehört und müsste nach vorsichtiger Schätzung mindestens 35 Jahre alt sein. Leider fehlte auch eine Scheibe. Ich also zum Glaser und für ein paar Euro Ersatz besorgt, das Teil neu lackiert und versuchshalber mit Wasser gefüllt. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuß: Komplett undicht, die Dichtungsmasse hatte den Alterungsprozess nicht so gut verkraftet. Um es nicht vollkommen demolieren zu müssen habe ich von innen nachsilikoniert und lange trocknen lassen. Danach immer wieder Löcher gestopft und endlich blieb das Wasser drin. Nur 35 Liter, aber immerhin. Mit einer vorhandenen Pumpe und zugekauften Heizung lief es 3 Wochen ein. Dieses Wochenende war es dann soweit: Die Bewohner kamen an. 10 (sehr kleine) Guppies und dazu noch 5 Süßwassergarnelen, allerdings keine auffällig gefärbte Variante. Dafür sind die Guppi-Männchen sehr schön bunt. Nicht viel Besatz, aber das Becken ist nun auch nicht sehr groß. Mal schauen, wie sie sich eingewöhnen.