Gestern abend war ich Gast einer Podiumsdiskussion zur Zukunft der Stadt. Veranstaltet vom Zeitungsverlag war der Auslöser die anstehende Kommunalwahl. Hier sollte den Parteien Gelegenheit gegeben werden, mit Fragen zu städtischen Themen Profil zu gewinnen. Mein Fazit: Ich bin schier eingeschlafen.
Politik speziell auf lokaler Ebene ist nun mal ein äußerst personen-bezogenes Geschäft. Ich wähle nicht "meine" Partei sondern den Verein, der am wenigsten Schwachköpfe aufgestellt hat. Da hätte man gestern vielleicht bis auf eine Ausnahme ein gelb- oder schwarz-grünes Bündnis schließen können. Brr! Überhaupt war ich völlig erstaunt von der Einigkeit.. oder ich nenne es lieber Profil-losigkeit der Anwesenden. Weichgespültes Phrasendreschen, keine Auseinandersetzung. Zwischenrufe? Fehlanzeige. Wie im Bundestag am letzten Sitzungstag vor der Sommerpause. Zzzzz. Dazwischen verblüffte mich vor allem das erschreckende Fehlen von Sachkenntnis. Es wurde rund 20 Minuten über die Verwendung des Breuninger-Areals diskutiert (eine stadt-nahe Industriebrache mit Ruine aus Gründerzeit), bis die Anwesenheit vom Stadtrat der FDP freundlich daran erinnert wurde, daß man damit eigentlich gar nichts machen könne solange der Besitzer das Gelände der Stadt nicht verkauft hätte. Ach. Oder ob der Gemeinderat irgendeinen Einfluß auf die Klassengrößen an den örtlichen Schulen hat. So.
Luftige Thesen gab es allerhand: Studenten-WG's am Bahnhof, dazu noch "shared Space", die duale Hochschule im Breuninger, Fahrradmitnahme im Bus nach Oberberken, Begegnungsstätte Jung und Alt in der neuen Mensa Grauhalde. Puh, da ging einem das Herz auf. Als dann noch das Millionengrab Stadthallensee als positive Entwicklung der letzten 10 Jahre von einem Vertreter der Grünen ausgelobt wurde habe ich den inneren Shutdown ausgelöst und bin in den Energiespar-Modus übergegangen.
Leider langweilig! Ich wähle wieder die kantigsten quer durch die Parteien :-)
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Heart failure
Gestern habe ich die OpenSSL Lib in unserer iOS App gepatcht. Die verwendete Version hatte den Heartbleed.
Am Tag 2 fragen sich jetzt alle wie das nur sein kann, daß so ein eklatanter Bug jahrelang unentdeckt in einer Open Source Software versteckt bleibt. Und .. ogott jaaa.. wer den wohl schon alles für seine finsteren Machenschaften ausgenutzt hat?!
Open Source muss doch sicher sein, es ist offener Quellcode, jeder kann reinschauen und damit sollten Fehler doch sofort entdeckt werden! Das klappt aber nur dann wenn es eine kritische Masse Leute gibt, die das auch tun und die verstehen, was sie dort vorfinden. Und das ist im Fall von OpenSSL sicherlich nicht so ganz leicht. Jeder der diese Lib schon verwendet hat weiß, wie gräßlich kompliziert das Ding ist. Und ich spreche hier nur von der korrekten Verwendung, vom Griff in den Code selbst ist das meilenweit entfernt. Das ist auch, was man z.B. bei Fefe lesen kann. Der sich selbst nicht zutraut, das Ding zu auditieren, weil, tja, einfach zu kompliziert das Ganze. Lieber selbst schreiben(!). Ich nehme zwar an, daß das ironisch gemeint war aber das ist eher einer der Cracker auf dem Gebiet.
Ich stelle dasselbe Phänomen auch bei uns fest: Je komplizierter ein Code-Komponente aufgebaut ist, desto länger halten sich darin die haarsträubendsten Fehler. Sitzen einem direkt vor der Nase, aber man kann sie nicht erkennen, weil man vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht. Aus diesem Grund kann ich immer wieder nur eins meiner Dauer-Mantras wiederholen. Warum einfach, wenns auch kompliziert geht! Ne halt, das war jetzt nicht ganz richtig..
Wer wissen will wie Heartbleed funktioniert klickt einfach mal hier.
An der Mosel
Wisst ihr, wo das sein könnte? Nein?
Dort war ich Vor-vergangenes Wochenende beim Besuch eines lieben Freundes. Der hat's ja richtig schön und wohnt in einer Gegend, in der man fernab von Häusern weiträumig zu Fuß unterwegs sein kann. Dieser Anblick ist aber noch ein Stück weiter und zwar an von der ehemaligen Festung Mont Royal an der Mosel. Hier schauen wir in nördlicher Richtung auf den kleinen Ort Burg.
Nach wenigen Metern ist der schmale Bergrücken überquert und man sieht den anderen Teil der Moselschleife, hier die Aussicht in fast genau südlicher Richtung.
Der Blick nach Westen zeigt viele Weinreben und den kleinen Ort Wolf, dahinter Kröv. Ich weiß nicht was ihr denkt, aber das sieht für mich ziemlich stark nach einem interessanten Fernwandergebiet aus.
LP im Osten
Unsere Gegend inzwischen abgegrast, fahren wir inzwischen immer weiter, um an interessante und ebenso verlassene Orte zu kommen. Diesmal bis ins ferne Thüringen. Hier sind wir in einem ehemaligen Kinderheim. Es ist kein besonderer Bau, der Reiz kommt mehr vom Kontrast. Manche Bereiche sind völlig zerstört, während man an anderen Stellen das Gefühl hat, der Vorbesitzer hat vor 5 Minuten das Haus verlassen. Ganz abgesehen von den enthaltenen Rätseln kann man schöne Bilder machen:
Es ist zugegebenermaßen schwer nachzuvollziehen, aber das erlebte Rätsellösen hat einen ganz besonderen Reiz.
Chili-Saisonstart
Dieses Jahr steige ich wieder ein - Aussaat erfolgt im Februar, von den teils älteren Samen sind leider nur relativ wenig aufgegangen, aber 20 Töpfe kann ich jetzt umsetzen:
Kurze Zeit später sieht das ganze so aus..
Die Menagerie bleibt erstmal in der Wohnung, bis die Dachterrasse garantiert frostfrei ist (Mai). Die Chili-Vorräte in der Gefriertruhe neigen sich nämlich gefährlich dem Ende entgegen.. Ich habe leider überhaupt keine Ahnung welche Sorten es nun geworden sind, da ich diesmal das Beschriften vergessen habe.. ^^ gibt eine Überraschung :-)
Interessant oder nicht? – II
Hier finden wir wieder eine kleine Übersicht, was lohnt und was net? Leider lohnt sich diesmal ziemlich viel net.
Titel | Was? | Taugst was? | |
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300: Rise of an Empire 3D | Film | In's Kino getappt, weil da isst man ja gern (Popcorn). Popcorniger wirds wirklich nicht, ich hatte nach 15 Minuten die "Mittel"-Tüte leer. Leider 3-D, wieder mal versehentlich überrascht worden. Der Film ist leider auch ziemlich schrott, stellt euch den ersten Teil von "300" vor, ohne Schauspieler, nur mit Komparsen. Dazu noch Action, die CGI-mäßig kaum überzeugt. Ist euch auch schon aufgefallen, daß Raumschiffe zwar super klappen, aber alles was mit Wasser zu tun hat eigentlich nie? Irgendwas sieht da immer komisch aus. So wie hier 90 Minuten lang. | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
B.V. Larson: "Mech" | Buch | Das ist ein Science Fiction wie ein Drehbuch zu einem Videospiel. Ziemlich viel Geballer, ziemlich übermächtige Aliens, zuviel von allem, zu wirr das Ganze. Hätte man auf die Hälfte verzichtet, hätte das was werden können | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Sue Grafton: "W is for Wasted" | Buch | Ein Exemplar eines Serien-Krimis. Ich bin nicht so der Krimi-Leser, der hier ist aber nett, die Hauptfigur sympathisch und es geht ab und zu ums Essen. Solide! | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Lois McMaster Bujold: Shards of Honor | Buch | Science Fiction. Ziemlich packender Auftakt einer Serie, von der ich bisher allerdings kein weiteres Buch gelesen habe. Es passiert richtig viel, viele Worte sind es nicht, aber sie sind sehr treffend. Ein Kosmos wird aufgespannt, und dass man sich nach 100 Seiten bereits darin zuhause fühlt muss als Qualitätsmerkmal gelten. | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
John Irving: Last Night in Twisted River | Buch | Kurz gesagt: Hier wurden hohe Erwartungen leider etwas enttäuscht. Ich finde Irving toll, aber das ist eins der schwächeren Bücher. Zu lang, zu detailliert, zu langsam. Hin und wieder sind absolut geniale Szenen dazwischen, aber mir leider zu selten. Trotzdem möchte ich es vorsichtig empfehlen :-) | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Freitags-Burger
Die passende Gelegenheit eine Lanze für Till zu brechen: Der Test der selbsternannten Stuttgarter Burgerexperten. Mein Kollege erkannte ihn sofort (er hätte zum KGB gehen können) wie er da mit dem Rücken zu uns am Tresen saß und genau wie wir einen Burger wegbaggerte. Meiner Meinung nach kommt Till in dem Artikel zu schlecht weg aber wenn jetzt noch mehr Volk angerannt kommt, wird es langsam zu viel für die Mittagspause ;-) Wie auch immer Till ist ein lustiger Kerl der sich total nett um seine Kunden kümmert. Hier geht keiner hungrig raus :)
Der zugegebenermaßen ziemlich übertriebene Doppelburger in der "Eulen" Variante (Spiegelei und Speck als Nachbrenner). Das hält eine Weile vor. Im Hintergrund erkennbare Burger in der regulären Größe.
BioShocked….
Angezockt! Wie mein lieber Freund alter Zeiten gerne sagt. Nach ziemlich langer Zeit. Als alternder Schwabe rücke ich die Kröten immer langsamer raus, aber beim Special Sale von GreenManGaming bin ich dann doch schwach geworden und habe mir ohne Kenntnisse irgendwelcher Testberichte einen Steam-Key von BioShock Infinite geholt. Das Runterladen dauerte natürlich ewig mit dieser graddligen Telekom-Leitung, aber nur Geduld, Geduld.. zzz..
Gestern bin ich dann endlich dazugekommen und habe es des nächtens angestartet - tagsüber habe ich sonst zu viele minderjährige Zuschauer :)
Und wie geil ist das denn! Herrje, bin ich spät ins Bett gekommen. Auf meinem Korea-Panel läuft es im Full-Screen in 2560×1440 absolut ruckelfrei, ich renne staunend durch die fliegende Stadt.. und.. naja viel zu erzählen habe ich noch nicht, da die Story noch ganz am Anfang ist. Aber ich verteile mal großzügig volle Punktzahl für die Steuerung, die Atmosphäre, Grafik, und den gelungenen, sehr story-lastigen Einstieg in einen gar nicht so einfachen Ego-Shooter. Argh. Später mehr dazu. Ich fürchte, heute werde ich wieder viel zu lang aufbleiben.... *weia*
Edit (2.2.): So, einige kurze Nächte später bin ich jetzt durch und kann ein kleines Fazit ziehen: Vom Level-Design her, den Texturen, Stimmung, Effekten her sucht BioShock seinesgleichen. Leider sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die mich dann doch ziemlich gestört haben. Das ist vor allem die fehlende Entscheidung, kein Fisch und kein Fleisch. Im Grunde ist es ein Shooter, aber am Anfang und Ende sind viele Handlungselemente enthalten, die man im Mittelteil vergeblich sucht. So ist das zweite Drittel reichlich eintönig. Nicht so sehr von der Welt her, mehr vom Ablauf der einzelnen Level. An der Haltung Elizabeths kann man sofort sehen ob noch Gegner in der Nähe sind, Futter und Salze sind meist im Überfluß verfügbar, so daß man das eigentlich interessante Erforschen jedes Winkels irgendwann aufgibt. Dort findet man aber auch nichts, hier wären Side-Quests und ein paar nette Rätsel sehr schön gewesen. Gut gelungen sind Waffen und Wirkung, auch die "Kräfte", die man nach und nach durch Austrinken suspekter Flaschen erhält bringen viel Abwechslung. Man hat sehr viel Variationen, und manche Gegner kann man nur durch den Einsatz bestimmter Kräfte effektiv überwinden.
Immer wieder wird die Handlung weitergeführt, aber so verworren, das man eigentlich nicht durchblicken kann. Vor allem das Ende ist dann absolut irre. Ich kann es mir nur so erklären, dass es einfach nicht erklärbar sein soll. Und das ist schade. Ein paar Knoten aus der Handlung entfernt und es wäre eine in sich schlüssige Story geworden, in der man sich zumindest ein Stück weit mit dem Protagonisten identifizieren kann. Aber so.. Im Spielverlauf gibt es eigentlich nur eine Entscheidungsmöglichkeit (Vogel oder Käfig), die aber keine sichtbaren Auswirkungen hat, außer dem Amulett, das Elizabeth dann um den Hals trägt. Später kann man mehr oder weniger immer nur "weiter" klicken und das Unheil nimmt seinen Verlauf. Naja. Aber bitte, das ist jetzt Meckern auf hohem Niveau ;-)
Kürbis-Lampe
Letztes Jahr habe ich im Netz einen polnischen Künstler namens Przemek Krawczyński entdeckt, der aus Kalebassen (Flaschenkürbissen) exquisite Lampen baut. Nein ich dachte nicht, das kann ich auch, sondern eher versuch's auch mal. Dazu braucht man natürlich zuerst einen Kürbis. Die kann man im Herbst für ein paar Euro grün kaufen. Manche Leute mit sonnigen Terrassen können sie auch selbst ziehen, das ist bei uns aber leider nicht gegeben. Die Meinungen gehen weit auseinander, wie man danach verfährt. Ich bin dem Vorschlag gefolgt, den Kürbis ein Jahr lang trocken aufzuhängen und von innen austrocknen zu lassen. Meine Befürchtung war, daß er mir in der Zwischenzeit verfault. Also hing er dann ein Jahr lang in der Speisekammer hinter der Gastherme, trockener und wärmer geht's bei uns nicht mehr. Hat geklappt.
In dieser Zeit verlor er seine grüne Außenhaut und zurück blieb eine knochenharte, hellbraune Kugel. Jetzt war mir klar, warum die Afrikaner darin so gerne Dinge transportieren. Ich habe ihn am Stiel aufgeschnitten. Dabei habe ich leider einen Fehler gemacht und ein zu breites Sägeblatt verwendet, dass zuviel Material abgetragen hat. Ideal wäre es, den Kürbis aufzusplittern bzw. einen so dünnen Schnitt zu machen, daß nach dem Wiederzusammenfügen keine sichtbare Fuge bleibt. Bei mir scheint jetzt durch diese leider etwas Licht.
Wie man sieht ist der Kürbis schon ausgehöhlt. Innen drin ist fast kein Material mehr vorhanden, man kann es leicht herauskratzen. Wenn man allerdings wegen dem sehr fluffigen und pulvrigen Material nicht wie ich 2 Stunden lang husten und keuchen will, ist ein Atemschutz zu empfehlen.
Das ist das "Halsstück". Gut zu sehen mein amateurhafter Schnitt, das sollte man auf jeden Fall besser machen.
Ich habe dann mit dem Bleistift grob eine Ornament-Struktur aufgezeichnet und mit dem Dremel und Akkuschrauber Bohrlöcher gesetzt. Das geht sehr gut und da das Material sehr holzig und fast komplett bruchsicher ist, kann man fast keine Fehler machen. Was man an dieser Stelle empfehlen kann ist ein Spann-Bohrfutter für den Dremel. Ich habe zwar eine Welle (wichtig), kann aber nur mit einem ca. 3-4mm Bohrer arbeiten. Kleinere Löcher wären noch schöner gewesen, aber das mach ich dann beim nächsten Mal.
Der Kürbis, wieder zusammengeklebt und mit einer Innenbeleuchtung versehen. Diese besteht aus einer E-14 Fassung mit Anschluß und einer 4 Watt LED Lampe. Das ist eigentlich fast schon zuviel. Nur leider ist er wieder zusammengeklebt, ein Lampenwechsel kommt also in nächster Zeit nicht infrage. Ich hoffe auf die angepriesene, sehr lange Lebensdauer dieser Leuchten...
:-)
Rätselhaft
Das wirkt ja wie ein Weihnachtsmärchen: Putin läßt den Chodorkowski 3 Tage vor Weihnachten nach 10 Jahren Haft frei. Bin ich der einzige, der sich jetzt fragt, was Gensch-Man dafür verkauft hat, daß der jetzt (ausgerechnet) hier frei herumläuft? Komischer Zufall auch die Meldung desselben Tages, dass die Russenmafia in ganz großem Stil am europäischen Strommarkt zockt. Mein Gutglaub-Konto ist langsam überzogen. Wer jetzt immer noch keine schlechte Laune hat, schaut mal bei Fefe rein, das dürfte dann endgültig reichen :-)