Etappe 13 beginnt im Ortskern von Trarbach. Man kommt von Traben her über die Brücke, wendet sich dann nach links und verlässt schon nach wenigen Metern die Straße, um rechts den Berg zu erklimmen. Erstaunlich, wie steil das emporgeht. Mit dem Totholz, den Tannennadeln und den ständigen Kehren könnte es fast in den Alpen sein. Nach einigem Geschnaufe erreicht man dann die Grevenburg, von der nur noch eine Fassade übrig ist, die im übrigen auch gut unten vom Ort zu sehen ist. Das ist schonmal ganz schön, aber der eigentlich großartige Teil kommt erst nach ein paar Kilometern: Der Abschnitt zwischen der (völlig eingewachsenen) Starkenburg und dem Ort Enkirch. Hier läuft man auf einem schmalen Grat und eine herrliche Aussicht jagt die nächste. In Enkirch geht es "ganz runter" und kurz hinter dem Ort wieder seitlich durch den Weinberg ordentlich steil hinauf. "Steilanstieg" wird das im Moselsteigführer genannt. Ich muss sagen, dass diese Wegführungen zuweilen etwas übertrieben sind. Nur damit man von "-steig" sprechen kann diese 40% ++ Abschnitte einzubauen. Das geht alles trotzem ganz gut und auch die Oma hat dem Weg absolute Seniorentauglichkeit attestiert (Achtung, das ist möglicherweise nicht ganz ernst gemeint gewesen.. tja, bei der Oma weiß man nie so genau).
Die Batterien werden auf den Stücken jedenfalls schneller geleert als geplant. Der zweite Teil der Etappe zwischen Enkirch und Reil ist dann zwar schön aber eher unspektakulär. Immerhin hat man gute Sicht auf die Geschehnisse an der Schleuse. Um 9 aufgebrochen, haben wir mit kurzen Pausen gegen 13Uhr Reil erreicht und ein leckeres Mittagessen in der Sonne eingenommen. Danach frisch oder übermütig beschlossen, sogleich die
Etappe 14 mitzunehmen, "kann ja nicht mehr so weit sein", weil, naja, kürzer eben.
Macht man das nicht, gibt es von Reil aus die praktische Möglichkeit, mit dem Schienenbus nach Traben-Trarbach zurückzufahren (oder auf der anderen Moselseite zurückzuwandern). Damit ergibt sich ein sehr brauchbarer Tagesausflug!
Hinter Reil (jetzt auf der linken Moselseite) geht es über die Bahn und wieder steil hinauf zum "Reiler Hals". Dahinter zieht sich der Weg weiter den Berg hinauf, bis man nach einem schönen Waldabschnitt den Prinzenkopfturm erreicht. Nur für Schwindelfreie! Traut man sich die durchlöcherten Treppenstiegen hinauf, erwartet einen eine absolute Bombenaussicht. Den Fluß kann man in 4 Richtungen beobachten. Direkt unter einem dann der Tunnel der Bahnstrecke Koblenz-Metz, der sog. "Kanonenbahn", die am Weinberg Richtung Pünderich entlang mit den markanten Bögen verläuft. Die Bahn ist im Übrigen auch im Gegensatz zum Busverkehr der eigentlich brauchbare Wanderfreund. Dazu später mehr.
Vom Turm aus geht es dann auch über die Marienburg hinunter in einen Sattel, wieder leicht den Berg hinauf und südlich an Barl vorbei nach Zell an der Mosel. Tja, wenn man richtig auf den Weg achtet. Man kann auch an den Markierungen vorbeilaufen und in Barl nochmal die komplette Höhe erklimmen, kein Problem! Tja, blöder Fehler, der mir leider erst ganz oben aufgefallen ist. Gegen 18 Uhr haben wir dann Zell erreicht und den Abend in der Sonne auf einer Restaurantterrasse ausklingen lassen. Die Füße waren allerdings leicht platt gelaufen: 29.8km!
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Moselsteig Etappe 12
Ürzig - Traben-Trarbach (15km)
Für den Einstieg in das verlängerte Moseltal-Wanderwochenende habe ich eine "kleine" Tour herausgesucht. 15km sollten gut in einem halben Tag zu schaffen sein, es waren schließlich auch 3,5h Anfahrt zu bewältigen. Die Etappe beginnt in Ürzig, ein kurioser Ort, der sich vom Moselufer bis hinauf in einen Hangsattel erstreckt. Eine steile, von Häusern gesäumte Straße verbindet die beiden Ortsenden. Wir haben das Auto allerdings anderthalb Kilometer weiter am Bahnhof Ürzig stehen lassen - um bei der Rückkehr nicht mehr laufen zu müssen. Die Auswirkungen des "Vatertag" waren hier viel weniger spürbar als vergangenes Jahr im Teutoburger Wald - wir sind exakt 0 Bollerwagen begegnet. Allerdings waren nicht alle Wanderer so ganz nüchtern. Der Weg an sich ist ziemlich harmlos - nach einem leichten Anstieg folgt er eben am nördlichen Moselufer dem Waldrand. Die Orte Kienheim und Kröv (genau, Kröver "Nacktarsch"!) werden in der Höhe passiert. Gegen Schluß der Etappe erreicht man den Mont Royal und folgt am Rand des Berges am Segelflugplatz entlang dem Weg hinunter nach Traben. Hier klare Kritik an der Wegführung: Der Weg hätte die Festung mindestens einmal queren dürfen, so bekommt der Ortsunkundige überhaupt nicht richtig mit, was da neben ihm im Wald liegt. Wir wußten das natürlich schon.. bei der Gelegenheit haben wir auch den Kletterpark im geöffneten Zustand erlebt - wie schade nur dass meine Kinder nicht dabei waren und ich schon so außer Puste. Es ist absolut spekakulär was hier aufgebaut wurde. Und immer noch vergrößert wird! In Traben ein Quartier bezogen und bei zunehmend regnerisch wirkendem Wetter noch eine kleine Stadtbesichtigung angeschlossen. Insgesamt ist es eine eher recht einfache Etappe. Als einzelner Spaziergang allerdings eher nicht zu empfehlen, da es für mich keine erkennbare Rückfahrmöglichkeit gibt. Möglicherweise mit dem Schiff?
Geocaching ade
Seit vielen Jahren tickerte hier dieser kleine Zähler:
auf meiner Website. Und ein spannendes Hobby war es, zumindest eine Zeit lang. Mühevoll den ersten kleinen Petling ohne Erfahrung und geeignetem GPS gesucht, das ist bald 10 Jahre her. Ganz hier in der Nähe war das, an einer Leitplanke(!), in einem Brombeergestrüpp. Am Ende war ich 4 Mal vor Ort, bis ich das Ding glücklich gefunden hatte. Nach sog. Wanderrunden mit einfachen Verstecken habe ich mit dem Rad die nähere Umgebung "abgegrast".
Dann der Urknall: Aus irgendeinem Grunde dachte ich, ich müsste andere Geocacher kennenlernen und begab mich zu einem der Regionaltreffen in einer Pizzeria bei Winnenden. Und wie es der Zufall wollte, geriet ich an ein Tischende, an dem ich eine Mischung von herzlich netten Leuten antraf, mit denen ich bis heute unterwegs bin. Einige von ihnen waren bereits erfahrener und so wurden unsere Ausflüge immer interessanter: Nachtcaches mit genialen Lichteffekten, Klettereien, knallharte Rätsel und natürlich(!) die sog. Lost Places. Von denen gibt es nicht so viele, daher fuhren wir bald durch ganz Deutschland und machten oft mehrtägige Touren. Das führte zu allerlei merkwürdigen Effekten, z.B. dass ich von einigen Städten im Osten (Chemnitz, Magdeburg) eigentlich nur gruslig verlassene Industrieanlagen kenne. Aber immerhin das kleine Abenteuer, unerkannt auf den Geländen unterwegs zu sein und teils extrem knifflige Rätsel zu lösen und in irgendwelche Löcher zu klettern, worauf man sonst im Leben nie gekommen wäre. Aber diese Highlights waren sehr selten.
Irgendwann folgt die Ernüchterung. Ich will einfach nicht mehr unter Baumstümpfen im offensichtlichen Versteck herumwühlen und quadratmeterweise Grünfläche plätten, um den nächsten bedeutungslosen Punkt zu ziehen. Schöne Wanderungen? Hm. So wie beim Einstieg gab es auch für den Ausstieg ein Schlüsselerlebnis: Anfang des Jahres, am Dreikönigstag traf sich die bewährte Mannschaft und stiefelte hier ganz in der Nähe im Wald herum. Ein Teilereignis des Tages war das Abklappern eines sog. "Adventskalenders", 24 Petlingen, die völlig unchristlich im Wald hingen, allerdings in niedlich gehäkelten Söckchen "versteckt". An jedem Tag vor Weihnachten wurde da einer freigeschaltet und das ganze Ensemble danach noch etwas offengehalten, damit soviel Leute wie möglich diese wunderbare Runde genießen die Punkte ziehen konnten.
Was sich an diesem wunderschönen eisig-sonnigen Tag dort abspielte, war wie auf dem Wasen, nur ohne Dirndl. Scharen von Cachern entstiegen SUVs und bewegten sich mit ihren Funktionshosen und mit Navis behängten Goretex-Jacken gewandt durch den Wald. Fast immer in Sichtweite des nächsten Trupps. An vielen "Locations" durften wir dann zum Unterschreiben anstehen oder einer wurde vorgeschickt, der das dann für alle erledigte. Wie es da im Unterholz aussah kann man sich vorstellen. Mir war klar: Für mich ist das jetzt genug.
Das alles heißt nicht, dass ich nie wieder cachen gehe. Ich bin sicherlich dabei, wenn es bei Gelegenheit wieder um einen netten LP / NC geht oder wenn ich zu einer Tour eingeladen werde. Nur für meine eigene Vorstellung ist es eine Beschäftigung, die in der Vergangenheit liegt. Ich schaue nach vorn.
BÖLLER!!

Abschuss-Vorrichtung
Hier wieder einer aus der Reihe: "Mit zweierlei Maß gemessen - aber diesmal richtig."
Seit 2009 ist das Abbrennen von Feuerwerk in der Innenstadt untersagt und durch eine ziemlich bedrohliche Bußgeldverordnung gesichert. Dieses Jahr war das Brandrisiko mit dem ganzen Schneematsch sicherlich absolut minimal. Aber wer in der Innenstadt unterwegs war oder sich wie ich die optische und akustische Darbietung von zuhause angeschaut hat, dem wurde klar: Das Verbot wird ... .. ignoriert. :-)
Und damit man das zweite Maß daneben hält (sonst macht es auch keinen Spaß): Die jahrelange Schowo-Band "The Cash" wurde geschasst, weil an einem Abend auf der Bühne ein (verglichen mit gestern) winziges Bühnenfeuerwerk abgebrannt wurde. Ja was jetzt? Ich wette der Zustand an Silvester wird nur deswegen ignoriert, weil sich keiner von den Herren in der Verwaltung über die Durchsetzung der Verordnung den Hauch eines Gedankens gemacht hat. Und das ist dann ein Fall für den Gemeinderat. Ich habe heute einen von ihnen getroffen, der das in Kürze ansprechen wird... ^^
Bevor hier einer was falsch versteht: Ich bin weder eine Spaßbremse noch habe ich etwas gegen Feuerwerk. Ich habe nur etwas gegen Verordnungen, die sich nicht durchsetzen lassen oder die nicht durchgesetzt werden wollen. Entweder, oder. Das geht einfach nicht mit der halben Arschbacke!
A guat’s Neuss?!
"Isch mach disch tot Alder!!!" - "Häääääääiiiii, lasss iihn in Ruheeee!! *kraaaissch*"
"Hör jetzt auf jetzt!!!" "Lass ihhn!!" (weiter hoher Mädel - *kraaisch*) "Isch mach disch tot!!!!"
Neujahrsmorgen, 4:48, Kronengasse, Schorndorf. Ich wache auf. Wegen einer fiesen Erkältung war ich bei keiner Silvesterparty, sondern früh im Bett. Jetzt bin ich wach und schaue aus dem Fenster. Die Protagonisten des jugendlichen Getümmels sind in Sichtweite. Ein sehr mutiger und beherzter Teilnehmer hält die Kontrahenten auf Abstand, die alle in feinen Kleidern wahrscheinlich von einer umliegenden Party stammen. Ich beobachte die Situation ein paar Minuten - irgendwie dauert es, bis man aus dem Tiefschlaf hochkommt. Nach ein paar Minuten kann ich mir das Ganze halbwegs zusammenreimen: Ein Kollege (Codename "Alder-1") ist äußerst betrunken und hat vermutlich eine ebenfalls anwesende (auch nicht besonders nüchterne) Dame angesprochen. Dagegen hatten 2 weitere Kollegen ("Alder-2" und "Alder-3") was und forderten Alder-1 auf die Straße hinaus. Im Polizeibericht würde jetzt als Personenbeschreibung "südländischer Typ" stehen. Oder es war andersherum und die beiden wollten was von der Freundin von Alder-1. Spielt auch keine Rolle, Dame kreischt, Alder-1 ist viel zu breit um seine Situation korrekt einzuschätzen und provoziert lautstart Alder-2 und -3. Diese sind von stämmiger Natur und versuchen näher heranzukommen und werden nur von unserem de-eskalierenden Helden gebremst. An dieser Stelle ist es wahrscheinlich gut, daß -2 und -3 vermutlich gar keinen Alkohol trinken dürfen. Während der ganzen Zeit(!) läuft in hoher Lautstärke der eingangs beschriebene Soundtrack. OK, Gewalt ist eine Sache, aber bisher ist es vor allem akustische Gewalt gegen die Anwohner. Holla, jetzt bekommt das kreischende Mädel von Alder-2 eine geklatscht. Aber richtig. War wohl nicht seine Freundin. Das Ganze geht nur um "du hast meine Ehre beleidigt" und offensichtlich kann hier keiner mehr in irgendeiner Richtung nachgeben. Interessantes Aufeinandertreffen von Kulturkreisen. Anders kann es nicht sein, denn sonst würde ich wahrscheinlich nichts verstehen.
OK, bevor das jetzt noch fester abgeht versuche ich doch mal eine Streife beizubekommen. Nach 5 Minuten in der Warteschleife komme ich dann auch dran und eine sehr freundliche Dame erklärt mir, daß heute morgen "die Hölle los sei" und keine Streife verfügbar wäre. Ob ich denn die Situation weiter im Blick behalten könne und ggf. nochmal anfrufen. Gut, mach ich doch, bin doch ein alter Deputy. Zurück auf meinem Ausguck bekomme ich allerdings nur noch mit, wie der ganze Haufen in Richtung Marktplatz davonrennt. Von dort ist die Akustik aber immer noch sehr gut, bis dann nach ein paar Minuten mehr oder weniger Ruhe einkehrt. Falls jetzt einer denkt, warum geht der nicht mit einem Eimer voll Zivilcourage und 38° Fieber runter und jagt die Burschen auseinander: Ich würde das auch mit voller Batterieladung nie machen. Nie*im*Leben! Viel zu riskant! Wird Zeit dass unser Hinterhaus wieder Mieter bekommt, damit dieser einsame Hinterhofcharme endlich verloren geht, der uns schon einige solcher Szenen beschert hat (die im übrigen nicht immer so halbwegs harmlos ausgegangen sind).
In diesem Sinne kann es also dieses Jahr nur aufwärts gehen! ;-) Prost!
PS. Im Polizeibericht von heute (2.1.) ist von einer eher "ruhigen" Silvesternacht ohne besondere Vorkommnisse die Rede. Ich kann an dieser Stelle nur hoffen und euch allen die Daumen drücken, daß wir sie nie wirklich brauchen! ^^
Importversuch
Ich habe ein bisschen mit mir gerungen. Soll ich dazu etwas schreiben. Ok, ich tu's. Diesmal geht es um unsere Freunde vom Zoll, in der Reihe, "wenn der Schimmel lauter wiehert" (Folge 284).
Ausgangspunkt war ein Besuch bei Freunden im Oktober. In der wunderschön dekorierten Wohnung drehte sich ein LED Effektlicht. Eine ganz ulkige Idee: Im Gehäuse eine 220V Glühbirne ein kleiner Motor und ein paar bunte LED's, die dann über ein Plastikprisma einen schrecklich-schönen Effekt an die Wand werfen. Kein Dauerzustand das ist klar, aber wenn's mal etwas schräger sein soll genau das Richtige. Ich also hin zu Eachbuyer und munter eine Bestellung abgesetzt. Leider führt der Produktlink inzwischen ins Leere. Damit sich das Ganze auch lohnt, gleich noch Ersatzlichter für's Auto mitbestellt. Vorteil sind die stets guten Preise und der kostenlose(!) Versand. Jetzt muss man wissen, daß das ganze aus China versendet wird. Das ist normalerweise kein Problem, nur werden bei größeren Gebinden oder Wertemengen Zollgebühren fällig, die man dann bei der Abholung am Amt entrichten muss. Soweit, so unerwartet. Das passiert auch nicht bei jeder Sendung, sondern eher selten. Es war mein erstes Mal. Ich also hin zum Zoll mit der Paypal-Rechnung und etwas Kleingeld, Warenwert lag bei knapp über 20 €.
Angekommen (nicht bei mir, sondern beim Zoll) war übrigens nur das Effektlicht, auf den Rest warte ich bis heute. Das durfte ich dann aufpacken, Frau S. beäugte die Ware um dann zu erklären, daß das "erst geprüft werden muss". Meinen Einwand, daß das ein CE-Zeichen auf der Packung steht ignorierte sie. "Sie bekommen jetzt einen Brief". In Zeitlupe schlurfte sie zu ihrem PC und verbrachte erstaunlich viel Zeit damit, mir schriftlich mitzugeben, daß die Ware geprüft werden müsse und von mir nicht mitgenommen werden kann. OK, man muss Verständnis haben für die Behörde, sie hat wirklich keinen leichte Aufgabe, jetzt auch noch mit der KfZ Steuer. Aber wie es da ablief, ich dachte, wo ist die versteckte Kamera. Knapp 2 Wochen später bekam ich wieder Post von der Behörde, in der mir erklärt wurde, daß das Teil ein sog. nichtkonformes Erzeugnis gemäß Verordnung (EG) NR. 765/2008 sei. Ich könne es also nicht einführen. Jetzt kann ich also die Annahme verweigern und alles wird (gottlob kostenfrei) zurückgeschickt oder es kann artgerecht vernichtet werden unter "zollamtlicher Überwachung", die mich allerdings mindestens 22,00 € kostet. Wie würdet ihr entscheiden? Bitte dabei berücksichtigen, daß der Warenwert vielleicht 1,50€ beträgt und ich dafür knapp 6€ bezahlt habe. Dabei fällt mir wieder ein, wo ist eigentlich der Rest? Angeheftet an den Bescheid war die Kontrollmitteilung der Behörde. Darin erkennt man handschriftlich die Zweifel des Prüfers an der Konformität, die er an formalen Mängeln festmacht (Symbolik CE Zeichen, Warnhinweise nicht deutsch, etc.). Chinesen aufgepasst! Was für ein Riesen-Aufriss! Ich möchte mal behaupten, daß der gesamte Vorgang den Steuerzahler bis jetzt sicherlich 200 € gekostet hat. Und wir reden jetzt nicht von einer Palette Elektronik, sondern von einem einzelnen Objekt. Das dummerweise eine 220V Fassung hat. Falls EachBuyer noch auf meine Rückfrage reagiert, werde ich hier berichten. Bis dahin bestelle ich lieber wieder bei DX oder eben nicht direkt vor Weihnachten!
Smaug praecox
Dieses Weihnachten ist eher so ein Fest des Hobbits. Man kann nicht mitreden, wenn man den Abschluß der Peter Jackson Serie nicht gesehen hat. Wie es ausgeht ist natürlich klar. Dazu muss man nicht mal ein Buch gelesen haben, sondern vor 5 Jahren im "Herrn der Ringe" gewesen sein. Also keine Überraschungen zu erwarten, höchstens vielleicht die zarte Hoffnung auf eine angemessene Umsetzung. Genug Übung sollte nach 5 Teilen inzwischen vorhanden sein. Trotzdem steht man nach über 2 Stunden enttäuscht auf. Kein Drama! Keine interessanten Figuren, Schauspielkunst Nebensache. Die ziemlich vom Himmel gefallene Liebesgeschichte zwischen Tauriel und Kili ist nach ein paar platten Katalog-Sprüchen auch gleich wieder vorbei. Die Liebe, die schmerzt, uiuiui, eine harte Erkenntnis für die in zarten Stahl gehüllte Elfe. Daß der heimliche Star der Reihe Smaug leider schon nach 10 Minuten das Zeitliche segnet ist ein bisschen wie ein verfrühter Samenerguss. Danach wird noch etwas rumgeschruppelt aber im Prinzip wars das erst mal. Man verzeihe mir diesen profanen Vergleich, aber mein Sitznachbar sagte in diesem Augenblick, "jetzt können wir wieder gehen" und so Unrecht hatte er nicht. Alles was danach kommt gab es schon mal in besserer Version: Der Kampf um den Berg, die Elben, Trolle, Zwerge und weiteres Getier war im Ring größer, besser und packender. Und auch am Ende die Heimkehr des Hobbits, war das im Ring nicht viel schöner? Diesmal hatte man mehr Sorgen, ob er wohl alle Möbel wiederkriegt.
In diesem Sinne Pfeife an, die Beine unter dem Tisch ausgestreckt und auf die Verfilmung von Silmarillion gewartet (in 6 Teilen, ab Weihnachten 2015).
Im Himmel
Spielkram :)
Heute habe ich meinen Kindern ein paar Legosteine geklaut und ein Gehäuse für den Raspberry gebaut. Dabei war mir vor allem der "Kameraturm" wichtig. Die mit einem fieseligen Flachbandkabel verbundene Kamera musste passend fixiert werden, und das geht auf Dauer nicht mit der dritten Hand :)
Die Servicetechniker sind gerade bei der Endabnahme.
Damit habe ich dann heute nachmittag noch ein kurzes Video gemacht. Mein Plan ist noch eine Fernbedienung (über GPIO mit Schaltern) zu realisieren, damit das Netzwerkkabel und/oder WLAN überflüssig werden und das Ganze portabel wird. Das wird auch für die Fernsteuerung der SLR helfen.. ^^
Interessantes III
Heute ein kurzer Rückblick auf die 4000+ Seiten, die ich in den letzten Monaten gelesen habe. Ich bin mir darüber im klaren, daß es möglicherweise Zeitverschwendung war.. Es geht um drei längere Buchserien, die aber alle für sich ein relativ packendes Moment haben, so daß ich am Ball geblieben bin.
Titel | Was? | Taugst was? | |
---|---|---|---|
Cherie Priest: Clockwork Century Universe | Bücherserie | Hier war schon an anderer Stelle vom ersten Buch "Boneshaker" die Rede. Es geht um eine Parallelwelt des 19. Jahrhunderts im "Steampunk" Style. Ich habe inzwischen noch "Clementine" und "Dreadnought" aus der Serie gelesen. Hier werden andere Teile beleuchtet, die im ersten Buch nur am Rande vorkamen. In "Clementine" geht es im wesentlichen um eine Agentengeschichte, die sich um den Diebstahl eines Zeppelins dreht. In "Dreadnought" liegt der (ziemlich veränderte) amerikanische Bürgerkrieg und die Eroberung Nordamerikas mit der Bahn im Vordergrund. Super Einfälle hat sie, das muss man sagen. Die Hauptpersonen sind immer Frauen, die so gar nicht zum derben Drumherum passen wollen. Leider passieren hier viele Sachen, die einfach physikalisch nicht möglich sind oder man sich gar nicht mehr vorstellen kann. Der Trick ist ja, es darf durchaus phantastisch, schräg, kupfern dampfend und mit dem gelegentliche Zombie versehen sein, aber oben und unten sollte möglichst immer gleich bleiben. Das liegt nicht unbedingt an der Autorin. Ich tippe darauf, daß in dieser Preisklasse die Bücher einfach kein gescheites Lektorat durchlaufen. | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Ian Douglas: Star Carrier | Bücherserie | Wie würde man sagen? "Eigentlich" geil. Eben eigentlich. Es geht um die Erdlinge, die seit vielen Jahrzehnten einen interstellaren Krieg gegen die Hilfsvölker einer nicht in Erscheinung tretenden fremden Intelligenz stehen. Mit dem berühmten General Koenig an der Spitze der Flotte kann die Erde ihren ersten Befreiungsschlag nach endlosen Niederlagen führen. Und von dort an geht es bücherweise mehr oder weniger wieder aufwärts. Das Ganze ist sehr flott geschrieben und von einer Menge guter Einfälle durchsetzt - zu allererst nämlich der, daß die Aliens nicht unbedingt Zweibeiner sein müssen, die halbwegs so denken wie die Leute von der Erde. Das führt zu allerhand Mißverständnissen und merkwürdigen Rahmenbedingungen, vor allem bei Verhandlungen. Weniger gut ist die schlecht redigierte, lektoratfreie und schlampige Erzählweise. Wiederholungen von technischen Details sind an der Tagesordnung, technische Möglichkeiten ändern sich zwischen zwei Büchern und manchmal merkt man geradezu, daß es jetzt ans Seitenfüllen geht. Daher: Wer schnell lesen kann und auf Space-Military steht ist hier richtig! | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Jack Campbell: The Lost Fleet (Series) | Bücherserie | Hier haben wir wieder Space Military. Diesmal stecken die ehemaligen Erdlinge, die inzwischen einen großen Bereich besiedelt haben, in einem bereits über 100 Jahre andauernden Bürgerkrieg. Die Story steigt ein, als ein aus dem gefrorenen Tiefschlaf in einer Rettungskapsel aufgeweckter ehemaliger Kommandant plötzlich die Flotte führen muss - heraus aus einer scheinbar zugeschnappten Falle. Bücherweise kämpft sich nun die immer mehr schrumpfende Armada zurück in Richtung der Heimat. Das ist technisch zwar viel besser und einheitlicher gelöst, leider fehlen hier die richtig großen Einfälle, so daß man irgendwann die einzelnen Bücher nicht mehr auseinander halten kann. Ich habe dann einfach aufgehört. Aber wenn man's mag, ist hier für einige Abende sehr gute Unterhaltung geboten. | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Zusammenfassend beachte man bitte die blauen Sterne - das hier alles ist nur für Fans! :-)