Gestern hörte ich die erfreuliche Nachricht, daß eine Kollegin von mir Nachwuchs bekommt. Noch eine Tapfere, die dem Aussterben der Altenpfleger entgegenwirkt! Ha! Schaun wir uns mal meine Familie an [väterlicherseits]: Meine Oma hat 3 Kinder (supa!) , 6 Enkel (soweit noch alles klar, 1:1) , 4 Ur-Enkel (noch nicht aller Tage Abend, aber wir nehmen es mal an). Oh wei, nur noch 1:4! Also eine Geburtenrate von 0,5. Für die Arterhaltung müßten es mindestens 12 sein (alle Enkel mit Partner vorausgesetzt). Wenn wir das extrapolieren sind wir in 3 Generationen ausgestorben. (Kinderzahl unter 1, (sollten ja möglichst ganzzahlig sein ;-))).
In noch recht schwacher Form spürt man heute schon die Auswirkungen des Geburtenrückgangs seit den 60er Jahren, Pillenknick hieß es damals. Das sind just die Leute, deren Arbeitskraft heute am meisten zur Habenseite beiträgt. Ja wo sind sie denn alle? Bereits heute, es scheint noch alles in Ordnung zu sein, bekommen die Rentner keinen Inflationsausgleich mehr. Das Rentenversprechen wird also bereits langsam aufgelöst. Extrapolieren wir das jetzt 30 Jahre in die Zukunft. Dann könnte ich vielleicht auch schon dran denken, Rentner zu werden. Also: 1975 - 2005 - 2035. Wäre meine Familie halbwegs repräsentativ (gottseidank ist sie es nicht), müßte jedes Kind (sofern überhaupt erwerbstätig) 3 Rentner (unter anderem auch mich) finanzieren. Es ist natürlich klar, daß das vollkommener Blödsinn ist. Also beides jetzt, dieser Text und die sich abzeichnende Situation ;-). Es wirkt auf mich wie der ausgemachte Hohn, wenn ich wie dieser Tage mit den bürokratisch völlig überfrachteten BfA Formularen herumschlage. Wer kann ernsthaft glauben, daß dieses System nicht implodiert. Jeder mit halbwegs rudimentären Rechenfähigkeiten sieht, daß an dieser Stelle ein neues System gebraucht wird. Was soll das alles? Wieso müssen wir noch einzahlen? Man müßte einfach sagen, Leute, kümmert euch selbst drum. Wir lassen euch die Kohle, macht damit was ihr wollt. Legt sie an, wie ihr wollt. Was ihr denkt, hat die beste Rendite. Die Rentner zahlen wir mit den Steuern weiter (ohnehin!) und schmelzen das dann nach und nach ab. Aber vom Geld mal ab, stellt euch mal vor wie es dann aussieht: Kein Haus mehr ohne Treppenlift, Spielplätze können zurückgebaut werden und die Handys bekommen wieder riesengroße Tasten. Umsätze mit Knopfbatterien und kosmetischer Chirurgie steigen in schwindelerregende Höhen (Spekulanten aufgepaßt). Öffnungszeiten zwischen 6 und 17 Uhr. Und es gibt wieder Schaffner in der S-Bahn!
Warum schreib ich das alles? Weil heute wieder ein Sanduhrtag ist.
1 thought on “Babies füttern alte Säcke”
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Ach Daniel, ich denke, ich kann Dich ein klein wenig beruhigen ;)
Du gehst bei Deiner Zukunftsvision davon aus, dass wir in Deutschland auch weiterhin in der Tretmühle des Systems vor uns hinvegetieren (und dementsprechend die Lust an der Fortpflanzung verlieren ;) ).
Sobald der Apparat implodiert und wir in eine post-kapitalistische Phase eintauchen, geht’s aber wieder rund (Sex statt Materialismus)!
Oder Benzin wird so teuer, dass sich niemand mehr ein Auto leisten kann und die Kohle dafür in ein Kinderzimmer steckt.
Auch eine Möglichkeit: irgendein findiger Wissenschaftler entdeckt das ewige Leben…plötzlich wird eine Geburtenrate von 0,1 zu einem echten Problem!
Wie man es auch betrachtet: so wie bisher kann’s kaum weitergehen. Irgendwas wird also passieren und alles wird gut! :)